Nur wenig Archivisches im Koalitionsvertrag:

Auch Kritik der Initiative „Filmerbe in Gefahr“ an der Großen Koalition

1) „Im Deutschen Digitalen Frauenarchiv wird derzeit die Geschichte der deutschen Frauenbewegung digitalisiert und verfügbar gemacht. Dies wollen wir verlässlich absichern.“
2) “Das immaterielle und materielle Erbe, welches in unseren Museen, Bibliotheken und Archiven bewahrt wird, ist bedeutsam für die integrierende Kraft der Kultur sowie Ausdruck unserer Identität. Dies ist auch über das Europäische Kulturerbejahr 2018 hinaus Motivation, es für nachkommende Generationen zu erhalten.“
3) „Wir wollen die Aufgabe der Sicherung der schriftlichen Überlieferung der Bundesrepublik für Wissenschaft, Forschung und Öffentlichkeit durch das Bundesarchiv fördern, indem wir, wo erforderlich, in Bundesgesetzen mit Löschungsvorschriften eine Anbietungspflicht für Unterlagen prüfen. “
Quelle: https://www.cdu.de/koalitionsvertrag-2018 via Archive 2.0

Die Kritik der Filmerbeintiative – via Archivalia – ist sehr deutlich:

„….
Kein Bekenntnis mehr zur dauerhaften Sicherung des nationalen Filmerbes.
Kein Bekenntnis mehr dazu, dass das Filmerbe auch im digitalen Zeitalter sichtbar bleiben muss.
Kein Bekenntnis mehr zur Stärkung der Stiftung Deutsche Kinemathek.
Kein Bekenntnis mehr zur personellen und finanziellen Stärkung des Bundesarchivs.

Die mit den Mitteln der Digitalisierungsinitiative hergestellten Digitalisate sind Benutzerstücke und nicht für eine Langzeitarchivierung geeignet.
Es fehlt ein Konzept, wie die digitalen Benutzerkopien im Kino, auf Internet-Plattformen wie Filmportal.de, der Deutschen Digitalen Bibliothek und europeana oder auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.
Es fehlt der Wille, die Jahresetats der Filmerbeeinrichtungen deutlich aufzustocken, damit sie das Filmerbe archivarisch so sichern können, dass es ohne Verluste auf künftige Generationen übergehen kann.
Es fehlt nicht zuletzt das Bewusstsein dafür, dass für die physische Bewahrung unseres Filmerbes die Digitalisierung allein keine Lösung sein kann, sondern mit der Sicherung und Pflege der analogen Bestände auf einem zukunftsfesten Trägermaterial einhergehen muss. …“

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