Seit Kurzem sind die Digitalisate der nicht gesperrten Entnazifizierungsakten online auf der Seite des Landesarchivs NRW recherchier- und einsehbar. Dabei ist die Überlieferung der Ausschüsse der Regierungsbezirke Düsseldorf und Münster bereits komplett und die des Regierungsbezirks Köln zum großen Teil verfügbar.
Nutzen Sie für Ihre Recherche die Schlagwortsuche auf der Startseite. Benötigt werden der Nachname und das Geburtsdatum (Format TT.MM.JJJJ) der gesuchten Person, um eine eindeutige Abfrage durchführen zu können. Weitere Hinweise zur Recherche finden Sie weiter unten. Bitte beachten Sie, dass zu einigen Personen mehrere Entnazifizierungsakten vorhanden sein können, die sich darüber hinaus in verschiedenen Ausschüssen befinden können. Da noch nicht alle Bestände digitalisiert und online gestellt sind, kann die Suche auf dieser Seite keine vollwertige Recherche, wie sie etwa durch ArchivarInnen des Landesarchivs vorgenommen wird, ersetzen. Dies liegt auch daran, dass aktuell nur nach Unterlagen von Personen bis zum Jahrgang 1922 gesucht werden kann. Die jüngeren Jahrgänge sind noch gesperrt und können ausschließlich im Lesesaal des Landesarchivs recherchiert und mit einer gesonderten Zugangsberechtigung eingesehen werden.
Für das Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein kann der Bestand NW 1127 (Berufungsausschuss Siegen in Kreuztal) nun bereits digital benutzt werden.
Hinweise für die Recherche in den Entnazifizierungsakten:
– Die Erfassung der Namen erfolgte ohne Umlaute. Nachnamen wie Schröder oder Schäfer sind nur über die Eingabe Schroeder oder Schaefer zu finden.
– Vorsicht ist bei der Eingabe von Vornamen geboten. In vielen Fällen haben die Personen mehrere Vornamen und es war bei der Erfassung nicht immer ersichtlich, welcher der gebräuchliche Vorname gewesen ist. Z.B. könnte es bei einer Person des Namens Friedrich Schmidt sein, dass der Vorname laut Fragebogen mit der Kurzform Fritz aufgenommen wurde. Bei einer Eingabe des Namens Friedrich wird das Ergebnis dann nicht angezeigt.
– Schlagwort „Entnazifizierung“ kann hinzugefügt werden, um die Recherche auf die Entnazifizierungsbestände einzugrenzen.
– Namenszusätze wie van, von, zum etc. sind ebenfalls recherchierbar.
– Titel wie Dr., Prof., Dipl. werden nicht ausgeworfen.
– Die Bestandssignaturen zeigen an durch welchen Ausschuss die betreffende Person entnazifiziert wurde, z.B. NW 1002 = Entnazifizierungsausschuss für die Stadt Düsseldorf.
– Der Sonderbeauftragte für die Entnazifizierung (Bestand NW 1037) musste Entscheidungen in Berufungsfällen und weiteren besonderen Verfahren bestätigen. In diesen Fällen liegen in der Regel mehrere Akten zu einer Person vor. Einmal beim ursprünglichen Ausschuss und einmal im Bestand NW 1037.
– Nicht jede erwachsene Person wurde in den Nachkriegsjahren auf nordrhein-westfälischem Boden entnazifiziert. Vielmehr sollten lediglich der gesamte öffentliche Dienst und Personen mit einem gewissen Einfluss auf die Gesellschaft auf ihre NS-Vergangenheit überprüft werden. Ebenfalls überprüft wurden Personen, die vom Staat Leistungen beziehen wollten, wie z.B. Witwenrente
Quelle: Landesarchiv NRW, Neuigkeit, 29.8.2023
s. a. https://www.compgen.de/2023/09/hunderttausende-entnazifizierungakten-aus-dem-landesarchiv-nrw-online/
Neben dem o.g. Bestand NW 1127
sind für das Kreisgebiet noch die Bestände
NW 1090 und NW 1128 interessant, da sie einige
Akten zu Personen aus der Region Siegen / Wittgenstein enthalten.
Danke für die wichtige Ergänzung!
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