Prof. Dr. Malte Thießen tritt am 1. Februar sein Amt an
Der Historiker Prof. Dr. Malte Thießen wird neuer Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. Vor seinem Amtsantritt am 1. Februar erhielt er am Mittwoch (18.1.) in Münster seine Ernennungsurkunde von LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Thießen tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Bernd Walter an, der 17 Jahre an der Spitze der wissenschaftlichen Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stand.
„Ich freue mich, dass wir mit Malte Thießen einen kompetenten Wissenschaftler für die Leitung gewinnen konnten. Als ausgewiesener Zeithistoriker bringt er die passende Expertise mit, um die Forschungen des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte weiter voranzutreiben“, sagte Rüschoff-Thale bei der Übergabe der Ernennungsurkunde in Münster. Nach seinem Lehramtsstudium der Fächer Geschichte und Germanistik an der Universität Hamburg promovierte Thießen im Jahr 2006 über Hamburgs Gedenken an den Luftkrieg und das Kriegsende 1943 bis 2005, wofür er den Karl H. Ditze-Preis der Universität Hamburg für herausragende Dissertationen erhielt.
Bevor der gebürtige Hamburger seit 2010 die Juniorprofessur für Europäische Zeitgeschichte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg inne hatte, war er unter anderem als Lehrbeauftragter in Lüneburg und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg tätig. Ein Forschungsstipendium führte ihn 2015 ans Deutsche Historische Institut London. Im Herbst 2017 erscheint die Habilitation des 42-Jährigen unter dem Titel „Immunisierte Gesellschaft. Impfen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert“. „Seit Beginn meiner wissenschaftlichen Arbeit habe ich immer wieder von den Forschungen des Instituts profitiert und über dessen hohe Produktivität gestaunt. Ich freue mich insofern sehr, von nun ‚mit an Bord‘ sein zu dürfen, um gemeinsam mit dem Team neue Felder zu erkunden“, so Thießen. „Zum einen möchte ich an die aktuellen Forschungen über Ehrungen und Erinnerungsorte anknüpfen und ein ‚Forum westfälische Erinnerungen‘ etablieren. Zum anderen erscheint es mir sinnvoll, die internationale Perspektive des Instituts zu erweitern. Ein Arbeitsschwerpunkt ‚Westfalen und die Welt‘ könnte beispielsweise den globalen Verflechtungen der Region nachspüren.“
Sein Vorgänger Walter war seit 1999 Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und wurde Ende Juni 2016 in den Ruhestand verabschiedet. Bis Ende Januar führt Prof. Dr. Franz-Werner Kersting die Einrichtung kommissarisch.
Quelle: LWL, Pressemitteilung vom 18.1.2017