Wie viele Burgen und Schlösser gibt es europaweit und in Deutschland? Und wie viele sind es eigentlich in Nordrhein-Westfalen? – Die Antwort kann das Europäische Burgeninstitut (EBI) der Deutschen Burgenvereinigung e. V. liefern. Das Institut ist damit befasst, alle Burgen in Deutschland und teilweise auch Europa mittels einer zentralen EDV-gestützten Datenbank zu erfassen, wissenschaftlich aufzuarbeiten und im Internet zugänglich zu machen. Für Nordrhein-Westfalen liegen die Daten jetzt vor, die in den letzten drei Jahren mit maßgeblicher Unterstützung der NRW-Stiftung erhoben werden konnten. Es sind im Ergebnis landesweit exakt 2.207 Burgen und Schlösser, die nun im Internet unter www.ebidat.de aufgerufen werden können.
Gemeinsamen mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern dieses ungewöhnlichen Projektes schaltet die frühere Kölner Dombaumeisterin Prof Dr. Barbara Schock-Werner, die zugleich Präsidentin der Deutschen Burgenvereinigung und Mitglied im Vorstand der NRW-Stiftung ist, die neue Internetpräsenz jetzt auf Schloss Drachenburg offiziell frei. EBI-Institutsleiter Dr. Reinhard Friedrich, Elmar Knieps vom Landschaftsverband Rheinland und die Stiftungsgeschäftsführerin Martina Grote erläuterten die mehrjährigen Arbeiten für das Projekt und die Funktionsweise der neuen Internetseiten, auf denen die Ergebnisse etwa nach Bundesländern und Kreisen sortiert abrufbar sind. So sind es allein im Kreis Siegen-Wittgenstein 34 Burgen und Schlösser, die aufgelistet und beschrieben werden.
Die neue Datenbank liefert erstmals einen wissenschaftlich fundierten Gesamtüberblick über alle Burgentypen und deren Überlieferungsformen in Deutschland. Zugleich kann die allgemein verständlich geschriebene, populär gestaltete Internetpräsenz, so betonen die Projektbetreuer, allen Interessenten als Vorbereitungshilfe für Exkursionen dienen. Und auch dieser Hinweis fehlte bei der Präsentation nicht: Die Datenbank bietet eine hervorragende Orientierung für alle, die sich selbst für die Erhaltung und Pflege des mittelalterlichen Burgenerbes engagieren möchten.
Quelle: Mailingliste „Westfälische Geschichte“, 19.2.2014
http://archiv.twoday.net/stories/714908878/
Die nicht unerwartet deutliche Kritik Grafs sei zum Lesen empfohlen.
siwiarchiv versteht sich primär nicht als wissenschaftliches Rezensionsorgan (s. Editorial und hier). Es verweist zunächst lediglich auf neue erschienene Literatur und freigegebene Webangebote zur regionalen Geschichte. Sollten Literatur oder Webangebote Mängel aufweisen, so kann hier daher gerne entsprechend kommentiert und ggf. darüber diskutiert werden. Dies gilt umso mehr, wenn Webangebote zur Diskussion keinen Raum bieten.
ebidat.de hat sich über die letzten 10 Jahre ja schon sehr vorteilhaft entwickelt. Diese Arbeit ist wirklich zu würdigen.
Einen wirklich wichtigen Beitrag zu den Burgen und Schlössern im deutschsprachigen Raum leistet seit Jahren auch Andreas Hein. Früher mit seinem Burgeninventar. Heute mit alleburgen.de.
Er listet hier über 2.300 Burgen und Schlösser in NRW auf. Akribische Recherche und unermüdliche Arbeit an seiner Website haben diese für mich zur Nummer Eins der Burgenseiten gemacht, wenn es darum geht einen ersten Überblick zu den sogar unbekanntesten Anlagen zu bekommen.
Zum Burgenportal s. a. http://www.burgerbe.de/2014/02/17/neues-burgenportal-16-burgen-in-krefeld/ und http://www.burgerbe.de/2013/09/22/lvr-und-burgenvereinigung-wollen-ubersicht-uber-alle-burgen-in-deutschland-und-europa/
Ich finde es grundsätzlich gut, dass es so etwas wie das Ebidat-Projekt überhaupt gibt. Mängel an der Quellen-Arbeit mögen schon sein, aber eine wissenschaftliche Datenbank, die alle allein in Deutschland ca. 18.000 – 22.000 Schlösser, Burgen, abgegangene Burgen und Burgruinen erfasst, fehlt bislang. Da hat auch das umfassende „Alleburgen“ erst 1/10 geschafft.