„Für gewöhnlich erinnert die Musikwelt an die runden Geburts- oder Todestage ihrer Berühmtheiten. Nur äußerst selten kommt ein Werk selbst in den Genuss einer Jubiläumsfeier und der damit verbundenen Präsentation. Der vorliegende Fall ist eine solche Ausnahme, denn das Hauptstück der Produktion kam genau vor einhundert Jahren ans Licht der Öffentlichkeit: Am 19. Dezember 1924 dirigierte Fritz Busch in der Dresdner Semperoper die Premiere des Klavierkonzertes op. 31, das sein Bruder, der gefeierte Geiger und überzeugte Komponist Adolf Busch, kurz zuvor vollendet hatte. Solist der Uraufführung war Rudolf Serkin, für den der spätere Schwiegervater das Werk auch geschrieben hatte. Die Kritik lobte seinerzeit die »ernste, gutgebaute, wohlklingende und dabei dankbare Komposition«, die jetzt – ergänzt durch eine Reihe solistischer Klavierstücke – als Jubiläumsgabe zu ihrer eigenen Feier einlädt.“
MusikerInnen: Pianistin Florence Millet, die sächsische Vogtland Philharmonie und Dirigent David Marlow
Playlist:
Quelle: Labelwerbung
Lesetipp: Jürgen Schaarwächter: Adolf Busch (geb. Siegen, Deutschland, 8. August 1891 – gest. Guilford, Vermont, USA, 9. Juni 1952): Klavierkonzert C-Dur op. 31. Vorwort. Link zur PDF
Hörtipp: Deutschlandfunk Kultur, Tonart, 10.12.2024: Ein musikalischer Coup: Adolf Buschs „Klavierkonzert Opus 31“:
“ …. Es beginnt mit einem 16 Minuten langen, teils erregten, teils beschaulichen Allegro, das seine Wurzeln bei Brahms hat, aber moderner klingt. Es folgt ein romantisch-schwärmerisches Andante, während ein Allegro moderato giocoso die Komposition beschließt, die Florence Millet sehr vital spielt. Zweifellos wäre aus dem Orchesterspiel etwas mehr Raffinement zu holen gewesen, aber das, was die Voigtland Philharmonie zeigt, ist schon gut und akzeptabel.
Die postromantischen Solostücke reichen von einem Jugendwerk (Agitato) bis zum im Todesjahr des Musikers entstandenen Andante espressivo. Millet findet dafür den passenden Zugang. Ihr Sinn für Aussagekraft lassen das Spiel zusammen mit temperamentvoll gesetzten Akzenten recht ansprechend werden. Den Gestaltungswillen der Pianistin spürt man mehr oder weniger in allen gespielten Stücken.“
Quelle: Pizzicato – Remy Franck’s Journal – Classics In Luxembourg.