Um für Jung und Alt gleichermaßen interessant zu sein und zu bleiben, erweitert und erneuert das Museum Wilnsdorf seine Ausstellungen immer wieder. Neben einer spannenden geschichtlichen Entdeckungsreise durch das Siegerland sowie einer Zeitreise von der Erdgeschichte bis in die Neuzeit warten auf die Besucher regelmäßige Sonderausstellungen. Auch das Naturkundliche Kabinett ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Museums.
Der wissenschaftliche Teil der naturkundlichen Sammlung, der ohnehin seit geraumer Zeit in verschlossenen Schränken ruhte, hat das Museum nun aber verlassen – aus einem gutem Grund: Das Museum Wilnsdorf macht Platz für die „digitale Maschinenhalle“.
Bergbaugeschichte trifft auf moderne Technologien
Im neu gestalteten Bereich wird Siegerländer Bergbaugeschichte auf moderne 3D-Technologie treffen. Besucher können sich schon bald auf virtuelle Reise in die Welt des Bergbaus begeben und die unterirdische Maschinenhalle des „Tiefen Grundstollens Landeskrone“ mit Hilfe einer VR-Brille hautnah erleben. In der Maschinenhalle des stillgelegten Bergwerks fauchte einst die erste untertage eingesetzte Dampfmaschine im Siegerland. „Die virtuelle Entdeckungstour ist eine spektakuläre Erfahrung“, ist sich Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck sicher. „Eine innovative Idee, die auch noch bestens zur bergbaugeprägten Region passt.“ Das virtuelle Angebot wird ergänzt durch entsprechende Wandgestaltung sowie einer Mediathek mit umfangreichem Foto- und Filmmaterial passend zum Bergbau und zur Region.
LWL-Museum übernimmt Insektensammlung
Damit die digitale Maschinenhalle schnell ihren Platz im Museum bekommt, laufen im bisherigen naturkundlichen Bereich die Ab- und Umbaumaßnahmen. Das Naturkundekabinett bleibt den Besuchern aber auch zukünftig in einem anderen Ausstellungsbereich erhalten. Die regionale Insektenfauna kann hier also in Kürze wieder mit all ihren Facetten bestaunt werden. Die wissenschaftliche Sammlung zu den exotischen Insekten aus aller Welt hat hingegen vor einigen Tagen ihre Reise nach Münster ins LWL-Museum für Naturkunde angetreten, wo sie einem breiten wissenschaftlichen Publikum zugänglich gemacht werden.
Aus diesem Anlass statteten Dr. Heinrich Terlutter, stellvertretender Direktor des LWL-Museums für Naturkunde, und Michael Böckmann, Leiter der geologisch-paläontologischen Präparationswerkstatt, dem Wilnsdorfer Museum einen Besuch ab und nahmen die Exponate und Schaukästen persönlich entgegen. „Die Ausstellungsstücke werden in die zoologische Sammlung des LWL übergehen“, erklärt Dr. Nauck. „Es war mir wichtig, dass die wissenschaftliche Insektensammlung in gute Hände kommt.“ Außerdem bestätige das Interesse des LWL-Museums die hohe Qualität der Ausstellungen des Wilnsdorfer Museums, findet die Historikerin. „Es ist eben kein typisches kleines Dorf-Museum, sondern bietet eine tolle Vielfalt mit rund 3500 Exponaten, die Geschichte auf ganz besondere Art und Weise präsent machen.“
Das Museum Wilnsdorf kann mittwochs bis sonntags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt für das gesamte Museum inklusive Sonderausstellung kostet 5 € für Erwachsene; Jugendliche/Schüler zahlen 4 €; eine Familie mit bis zu fünf Kindern kann die Familienkarte für 13 € nutzen. Weitere Informationen gibt es online unter www.museum-wilnsdorf.de.
Quelle: Gemeinde Wilsndorf, Aktuelles 22.11.2019