Nötige Verträge für »Gerhardsseifen« unterzeichnet
Für die Konservierung und kulturtouristische Inwertsetzung der Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ in Siegen-Niederschelden geht es nun in die entscheidende Phase. Die NRW-Stiftung hatte Ende Juni mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides über 150.000 Euro den endgültigen Startschuss für das Projekt gegeben.
Seitdem laufen zwischen den Beteiligten, dem Trägerverein „Ein Siegerländer Tal“ e.V., der Stadt Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein intensive Gespräche und Abstimmungen für die nächsten Schritte, um das Projekt umzusetzen.
Entscheidend dabei waren zunächst die vertraglichen Regelungen, die Voraussetzung für alle weiteren Entscheidungen sind. Zunächst war von städtischer Seite zu klären, ob der von der NRW-Stiftung geforderten Absicherung der Fördermittel zugestimmt werden kann. Außerdem war eine Regelung für die zukünftige Unterhaltung und Vermarktung des Projektes zwischen der Stadt Siegen und dem Trägerverein notwendig.
Schließlich ebnete der Rat der Stadt Siegen mit seinem Beschluss am 21. November beiden Vertragsabschlüssen den Weg. So konnte nunmehr der Fördervertrag zwischen NRW-Stiftung, Stadt Siegen und Trägerverein ebenso unterzeichnet werden wie der Nutzungsvertrag zwischen Stadt und Trägerverein.
Parallel erfolgte die notarielle Beurkundung des Erbpachtvertrages zwischen Stadt und Waldgenossenschaft Niederschelden, wodurch die entsprechenden Grundstücksflächen an die Stadt übertragen werden.
Somit ist der Weg für die Umsetzung des Projektes geebnet.
In den letzten Tagen sind die Antragsunterlagen für das Baugenehmigungsverfahren eingereicht worden. Der Trägerverein dankt der Stadt Siegen als Bauträger, der NRW-Stiftung, den privaten Sponsoren und dem Kreis Siegen-Wittgenstein, die gemeinsam eine Finanzierung des Projektes ermöglicht haben.
Zum Hintergrund
In Niederschelden wurden 2009 nahe dem Bach Gerhardseifen Spuren der frühen Siegerländer Montanlandschaft gefunden. Es ist ein Verhüttungsplatz der Kelten aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, bestehend aus einem Röstplatz, zwei kuppelförmigen Öfen, Schlackehalden und einer Schmiedehalde mit Amboss-Stein.
Weitere Funde weisen auf eine mittelalterliche Verhüttungsstelle aus dem 10. Jahrhundert und einen Köhlerplatz aus dem 17. Jahrhundert hin. Da der Erhaltungszustand der Ausgrabungen sehr gut ist, möchte der Trägerverein das Bodendenkmal mit einem Schutz- und Präsentationsbau schützen und zugleich öffentlich zugänglich machen. Die sensiblen archäologischen Funde sollen von außen durch verglaste Öffnungen sichtbar werden.
Quelle: Stadt Siegen, News, 14.12.2018
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