Hunderte von Zuschauern versammelten sich am Samstag, 3. Mai 2014, am Kölner Tor, um das Event mitzuerleben. „MauerSchauer“ hatte die Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen ihre Veranstaltung benannt. Und gespannt verfolgte das Publikum, wie Christian Kaiser in unglaublicher Präzision und Geschwindigkeit Siegener Stadtansichten auf die Leinwand zauberte. Seine Performance war gleich in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Denn das Material, mit dem Christian Kaiser arbeitet, ist feinster Kieselsand. Diesen streut und träufelt er auf eine Glasfläche. Mit den Fingern, feinsten Pinseln und breiten Spachteln modelliert er alsdann seine Motive auf der planen Fläche.
Am Samstagabend waren es die Martinikirche und der Siegberg, deren künstlerisches Entstehen und deren Wandlungen die Zuschauer in einer 20minütigen Live-Show miterleben konnten. Möglich wurde dies dank der von der Firma Medientechnik Thomas eingerichteten Projektionsgeräte. Kaisers Sandbilder wurden kinoleinwand-groß auf einen Teil der Stadtmauer übertragen.
So konnten die Siegener verfolgen, wie auf dem Sporn des Siegbergs das älteste Gebäude der Stadt, die Martinikirche, entstand. Danach entführte sie Christian Kaiser in den Innenraum des Sakralbaus. Dabei legte er sein Bild perspektivisch so geschickt an, dass der Zuschauer unten am Kölner sich als Teil der Menge vor dem Altar der Kirche fühlen konnte.
Genauso schnell, wie Christian Kaiser eine Bildwelt entstehen lässt, wischt er sie weg und schafft einen Übergang zum nächsten Motiv. Nicht nur die Martinikirche, auch die beiden Schlösser, die Nikolaikirche und die mittelalterliche Bebauung innerhalb der Stadtmauer zauberte der Künstler aus einer Hand voll Sand auf die Leinwand.
Das Publikum, dass sich am Samstag bei zwei Vorführungen von der Sand-Performance in den Bann ziehen ließ, zollte dem Künstler für seine erstaunlich naturalistischen Darstellungen mehrfach Applaus auf „offener Szene“.
Das Veranstaltungselement „MauerSchauer“ war das erste in einer Reihe von Events unter dem Motto „Schräg drauf! Neuland für die Altstadt“. Gefördert wurde die Vorstellung vom Ministerium für Städtebau des Landes Nordrhein-Westfalen und den Sponsoren des Wettbewerbs „Ab in die Mitte 2014“. Auch die RWE AG trug als Sponsor dazu bei, die außergewöhnliche Inszenierung der Stadtgeschichte an der Stadtmauer als historischem Ort zu realisieren.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Siegen, 2.5.2014