Lehramtsstudierende der Uni Siegen haben eine Geocaching-Schnitzeljagd für SchülerInnen konzipiert. Die dritten Klassen der Siegener Jung-Stilling-Grundschule machten sich in der Innenstadt auf den Weg – und lösten „nebenbei“ Matheaufgaben.
Die beiden Bergleute Henner und Frieder bauen in einer Stunde 2,5 Kilogramm Eisenerz ab. Henner schafft davon 1.700 Gramm. Wieviel schafft Frieder?“ Amelie, Kiana, Milena, Lisa und Jonas stecken konzentriert die Köpfe zusammen. Wieviel Gramm sind 2,5 Kilogramm? Und wer kann davon am schnellsten Henners Beitrag subtrahieren? Die Rechenaufgabe ist Teil einer Geocaching-Schnitzeljagd quer durch die Siegener Innenstadt. Mathematik-Studierende der Uni Siegen haben sie konzipiert – und die dritten Klassen der Jung-Stilling-Grundschule eingeladen, die Tour gemeinsam auszuprobieren. Startpunkt sind die Siegstufen in der Unterstadt.
Die Schülerinnen und Schüler werden in kleine Gruppen aufgeteilt und bekommen ein Klemmbrett mit Stift und Papier sowie ein Smartphone in die Hand gedrückt. Eine App lotst die Kinder von einer Station zur nächsten. Dort gilt es jeweils, Matheaufgaben zu bewältigen. Nur bei einer korrekten Lösung zeigt die App den Weg zur nächsten Station an. Auf der neuen Siegbrücke neben den Statuen von Henner und Frieder schauen Alena Mlyniec und Catalina Uloth den SchülerInnen über die Schulter. Ab und zu geben sie Tipps zu der Rechenaufgabe. Die beiden jungen Frauen studieren an der Uni Siegen Mathematik auf Grundschullehramt. Im Rahmen eines Seminars haben sie sich zusammen mit ihren KommilitonInnen die Geocaching-Schnitzeljagd ausgedacht. Es handelt sich um ein gemeinsames Pilotprojekt der Uni Siegen mit der Jung-Stilling-Grundschule.
„Wir haben dazu verschiedene Projektgruppen gebildet. Die einen haben sich eine spannende Rahmengeschichte zu der Schnitzeljagd ausgedacht, andere die Rechenaufgaben. Eine Gruppe hat die technische Umsetzung übernommen, eine weitere war für die Organisation der Geocaching-Aktion mit der Schule zuständig“, berichten Alena und Catalina. Ein Ziel des Seminars „Fachdidaktische Ergänzung der Mathematik“ ist es, praktische Erfahrungen unter anderem zu Unterrichtsprojekten und außerschulischem Unterricht zu sammeln und diese vor einem bildungstheoretischen Hintergrund zu reflektieren. „Geocaching eignet sich dazu besonders gut. Es macht den Schülern Spaß und fördert gleichzeitig das selbsttätige, kooperative Arbeiten“, erklärt Seminarleiterin Dr. Melanie Platz aus der Abteilung „Didaktik der Mathematik“ der Uni Siegen. Nebenbei werde die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung geschult.
Von Henner und Frieder führt die Geocaching-Schnitzeljagd über die Martinikirche weiter zum Campus Unteres Schloss. Auf dem Schlossplatz müssen die SchülerInnen die Torbögen des Schlossgebäudes zählen – um anschließend ihre Gesamthöhe zu errechnen. „Zwanzig Torbögen sind es, jeder davon ist fünf Meter hoch – das sind dann zusammen 100 Meter“, rechnet Lisa vor. Neben Mathematik lernen sie und ihre Klassenkameraden bei der Tour auch einiges über wichtige Siegener Sehenswürdigkeiten. An jeder Station gibt es ein kurzes Referat, das eines der Kinder vorbereitet hat und den anderen vor Ort vorträgt. An der Nikolaikirche steht außerdem eine Turmbesichtigung auf dem Programm. Die Nikolaikirche ist auch Endpunkt der Tour, wo die Schülerinnen und Schüler nach der Turmbesichtigung mit einer kleinen Überraschung für ihren Einsatz belohnt werden.
42 Studierende ab dem sechsten Fachsemester haben an dem Pilotprojekt teilgenommen. Seminarleiterin Melanie Platz kann sich vorstellen, Geocaching in Zukunft noch öfter im Zusammenhang mit Unterrichtsprojekten und außerschulischem Unterricht einzusetzen. Die aktuelle Geocaching-Schnitzeljagd können Sie kostenlos herunterladen und ausprobieren: https://geocachingsiegen.github.io/Stadtrundgang/Komplett.gwc. Aufgerufen werden kann die Schnitzeljagd anschließend auf dem Smartphone über die App Whereigo (iPhone) bzw. Whereyougo (Android).
Kontakt:
Dr. Melanie Platz
Abteilung „Didaktik der Mathematik“
Tel.: 0271-740 3598
E-Mail.: platz@mathematik.uni-siegen.de“
Quelle: Universität Siegen, Pressemitteilung vom 5.7.2018
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