Landwehren im sauerländischen Rothaargebirge, Hochsauerlandkreis.
Landwehren in Westfalen 3 (Münster 2018).
ISSN 2198-7939, 36 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Preis: 3,50 Euro
Bezug: Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7, 48157 Münster,
Telefon: 0251/591-8990, E-Mail: altertumskommission@lwl.org
Versteckt in den Wäldern des Rothaargebirges und am Wegesrand gibt es zahlreiche Reste von Wehranlagen. Diese Bodendenkmäler sind Zeugnisse von bewegten Zeiten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Die Altertumskommission beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat diesen sauerländischen Landwehren ein neues Heft der Reihe „Landwehren in Westfalen“ gewidmet.
Landwehren sind Befestigungsanlagen, die aus einem Graben und einem Wall bestehen, der in der Regel mit undurchdringlichem Gebüsch bewachsen war. Sie wurden im Sauerland vor allem als Wegesperren erbaut und schützten Städte oder Territorien, die von großem wirtschaftlichen Interesse waren. Reste davon sind an vielen Stellen noch heute zu sehen, zum Beispiel am Ochsenkreuz bei Olsberg-Wiemeringhausen oder auf dem Langescheidt bei Schmallenberg-Schanze. Wanderer und Skisportler am Astenberg passieren regelmäßig die als „Schwedenschanzen“ bekannten Wälle, deren Durchlässe 1931 für den Wanderweg und die Loipe geweitet worden sind.
Autor Reinhard Köhne, ein Kenner der Historie und Archäologie im Sauerland, hat die Landwehren der Region gründlich erforscht. Er weiß von mittelalterlichen Wirtschaftsdelikten und neuzeitlichen Militäreinfällen zu berichten, die verdeutlichen, warum solche Wehranlagen nötig waren. Köhne beschreibt aber nicht nur die heutigen Erhaltungszustände der Landwehren, sondern auch den Naturraum Rothaargebirge und seine Entstehung.
Das neue Heft der Reihe „Landwehren in Westfalen“ ist mit Kartenmaterial, Fotos und ausführlichen Informationen ausgestattet. „Es lädt dazu ein, diese historischen Spuren selbst zu entdecken – etwa bei einer Wander- oder Skitour über den Rothaarsteig“, sagt Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission.
Quelle: LWL, Pressemitteilung v. 17.7.2018
s. a. Blog der LWL-Altertumskommission, 17.7.2018