Eine Quellenstudie zu neupietistischen Printmedien am Beispiel von »Der Evangelist aus dem Siegerland«
Siegener Beiträge zur Reformierten Theologie und Pietismusforschung Bd. 3
624 Seiten, Paperback, Format 21,0 x 14,8 cm, ISBN: 978-3-7858-0780-4
„Mit Tausenden von Mitgliedern waren die Siegerländer Neupietisten in den 1930er Jahren eine
„Massenbewegung“ und repräsentierten als gesellschaftlich einflussreiche Größe einen großen Teil des protestantisch-nationalgesinnten Lagers des Siegerlandes. Dennoch findet die Bedeutung der Gemeinschaftsbewegung in historischen Arbeiten zum Siegerland während des Nationalsozialismus bisher kaum Erwähnung.
Das im Titel angeführte Zitat von Matthias Claudius „Gehorche der Obrigkeit und laß die andern über sie streiten“ – den jungen Wehrmachts-Rekruten 1935 von Walter Alfred Siebel auf der Rekruten-Abschiedsfeier im Vereinshaus Hammerhütte zugerufen – wirft die grundsätzliche Frage nach dem widerständigen Potenzial des Vereins für Reisepredigt in der NS-Zeit auf. War der Verein für Reisepredigt in der Bekennenden Kirche aktiv und dem Staat misstrauisch oder gar ablehnend gegenüber eingestellt, wie Jakob Schmitt in den 1950er und 1970er Jahren notierte? Oder hatten die retrospektiven Bewertungen des Schriftleiters und Präses apologetischen Charakter? An welchen Punkten konnten Bekenntnis- und Staatstreue in Einklang gebracht werden und wo gelang dies nicht? Neben der Beantwortung dieser und weiterer Fragen möchte diese Studie mit der Geschichte der Siegerländer landeskirchlichen Gemeinschaft das heterogene Gesamtbild der Evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus exemplarisch um eine wichtige Facette ergänzen.“
Quelle: Verlagswerbung
s. a. Matthias Plaga-Verse: „Gehorche der Obrigkeit und laß die andern über sie streiten.“
„Nationalgesinnt“ statt „nationalistisch“, da geht’s doch schon los mit der Beschönigung…
1) Ist das aufgrund der Verlagswerbung nicht etwas vorschnell?
2) Diskussionswürdig finde ich an der Werbung allerdings auch den Satz: “ …. Dennoch findet die Bedeutung der Gemeinschaftsbewegung in historischen Arbeiten zum Siegerland während des Nationalsozialismus bisher kaum Erwähnung. ….“ An weg mag dieser Sachverhalt liegen an der regionalen Zeitgeschichtsforschung oder an der Gemeinschaftsbewegung u. a. als Archivträger?
3) Ich denke, die Arbeit hat eine ausführliche Rezension verdient.
4) Schließlich hätte ich zu diesem Zweck eine hybride Publikation der Arbeit auf dem digitalen Punblikationsserver OPUS der Universität Siegen begrüßt.