„Im April 1945, nur wenige Tage nach der amerikanischen Besetzung inspizierte der US-Kunstschutzoffizier Walker Hancock die hessische Universitätsstadt Marburg. Er gehörte zu den „Monuments Men“, die der amerikanischen Frontlinie gefolgt waren. Ihre Aufgabe war es, bedeutende Kunst- und Kulturgüter zu schützen sowie die von Deutschland aus den besetzten Ländern geraubten Stücke zusammenzutragen und ihren ursprünglichen Besitzern zurückzugeben.
Hancock gehörte der „Monuments, Fine Arts, and Archives Section“ der US-Armee an. In Marburg stieß er im dortigen Staatsarchiv auf große freien Raumreserven, die im sehr gelegen kamen. Denn kurz zuvor waren bei Siegen und in Mitteldeutschland große Kulturgüterdepots entdeckt worden. Diese Kunstschätze sollten in einer geeigneten Sammelstelle gesichert werden.
Der Marburger „Central Collecting Point“ bestand von Mai 1945 bis August 1946 und war Vorbild für weitere in Wiesbaden und München. In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität und des Bildarchivs Foto Marburg wurden im Marburger CCP die Kunstgegenstände katalogisiert, ggf. restauriert und fotografiert – und es wurden Aufsehen erregende Ausstellungen zusammengestellt. Sie sollten die universelle Bedeutung der Kunst vermitteln und dem Ansehen der US-Armee dienen.“
Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung ist erhältlich im Buchhandel
oder beim
Hessischen Staatsarchiv Marburg (poststelle@stama.hessen.de, Tel. 06421/9250-0) oder der Historischen Kommission für Hessen (hiko-marburg@web.de)
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