An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, erhielt der Laaspher Christlich-Jüdische Freundeskreis jetzt einen Zuwendungsbescheid über eine Leader-Förderung mit Mitteln der Europäischen Union für das Projekt „Alte Synagoge“. Holger Saßmannshausen überreichte ihn als Vorsitzender der Wittgensteiner Leader-Region an den Freundeskreis-Vorsitzenden Rainer Becker. Vermutlich hätten die meisten das mit dem Jüdischen Versöhnungsfest nicht gewusst, wenn nicht für wenige Stunden vorm Termin an der Laaspher Mauerstraße perfiderweise ein feiger Attentäter zu Jom Kippur einen Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale geplant hätte. Wohlmöglich ist solch eine antisemitisch motivierte, menschenverachtende Tat der beste Beweis dafür, dass man Initiativen wie die des Laaspher Freundeskreises heutzutage wieder mehr denn je braucht.
Die ehemalige Laaspher Synagoge soll als kulturelles Zentrum zu einem Ort des Lernens und der Begegnung werden. 2274 Euro gab es für den Freundeskreis jetzt aus dem Leader-Projekt, 1226 Euro musste dieser als Eigenanteil selbst aufbringen. Dabei geht es jetzt erst einmal nur um dringend notwendige Arbeiten am Ostgiebel des gut 250 Jahre alten Gebäudes. Zu der geplanten Neu-Nutzung wird es noch ein weiter Weg für den Verein, der sich ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit und mit Architektin Claudia Hengst dieser Mammutaufgabe widmet. Da war es ein ermutigendes Zeichen für die Zukunft, dass jetzt auch Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann als Chef der Laaspher Stadtverwaltung bei dem Termin vor der ehemaligen Synagoge dabei war.
Auf dem Weg zur Neu-Nutzung der ehemaligen Synagoge hilft dem Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit, so der offizielle Name, eine jede Spende:
bei der Sparkasse Wittgenstein unter der IBAN: DE42 4605 3480 0000 2002 87
und bei der Volksbank Mittelhessen unter der IBAN: DE16 5139 0000 0050 2129 04.
Außerdem gibt es viermal im Jahr im Wittgensteiner Kirchenkreis kreiskirchlich bestimmte Kollekten-Zwecke. Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober, war die Gabe der Gottesdienst-Besucher an der Kirchentür in den folgenden Wittgensteiner Kirchenkreis-Gemeinden für die Alte Synagoge bestimmt: Arfeld, Bad Berleburg, Birkelbach, Dorlar-Eslohe, Erndtebrück, Feudingen, Girkhausen, Gleidorf, Lukas, Wingeshausen und Winterberg. Die Laaspher und die Raumländer Kirchengemeinde haben bereits Ende September dafür gesammelt.
Quelle: Jens Gesper, Kirchenkreis Wittgenstein, 20.10.2019
s.a. siwiarchiv, 9.2.2019