ein Selbstzeugnis.
Aus gegebenem Anlass recherchierte das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein in seinem umfangreichen Bestand der Einzelfallakten der Kriegsgefangenenentschädigung nach einer eintsprechenden Akte für den nicht nur in der NS-Zeit aktiven Siegener Volkskundler und Genealogen Dr. Lothar Irle.
In der Akte befindet sich folgende Erklärung Dr. Lothar Irles vor dem Ausgleichsamt in Siegen, 15.8.1957
“Im Mai 1945 geriet ich als Wehrmachtsangehöriger bei Oslo in englische Kriegsgefangenenschaft und wurde bis August 1945 als Kriegsgefngener festgehalten. Im August 1945 wurde ich als ehem. NS-Führungsoffizier von den Engländern in ein anderes Lager verbracht, in dem sich nur politische Gefangene aufhielten. Es handelt sich um das Interniertenlager Myra/Norwegen. Bis Nov. 1945 war ich neben dem vorgenannten Lager auch noch in dem Lager Etterstad/Norwegen, von wo ich sodann nach Westertimke/Deutschland überführt wurde. Ich war noch in weiteren Lagern bis zum April 1946. Sodann kam ich nach Fallingbostel und wurde in Fallingbostel noch bis zum 27.3.1947 festgehalten.
Ich erkläre nochmals ausdrücklich, daß ich als Wehrmachtsangehöriger g[efang]engenommen wurde und die Internierung direkt anschließend an die Kriegsgefangenenschaft erfolgte.
Als Zeugen geben ich Herrn B. P., Buschhütten ,….. an.”
Über den weiteren Verfahrensverlauf gibt die Akte wie folgt Auskunft:
Vorlage zur Sitzung des Feststellungsausschusses (KgfEG), 16.11.1957:
“…. Vorlage für die Entscheidung: Als entschädigungsfähige Zeit ist die Zeit vom 1.1.47 bis 26.3.47=3 M. = 90,– DM festzustellen.
Begründung: Die im Anschluß an die Kgf. erfolgte Internierung kann gem. § 2 Abs. 2 KgfEG als Festhaltung im ursächlichen Zusammenhang mit den Kriegsereignissen anerkannt werden. Die von dem Antragsteller gem. Angaben erschienen glaubhaft.”
Am 6. Dezember 1957 beschloss der Ausschuss gem. der Verwaltungsvorlage.
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