Zum Tag der Archive laden Archiveinrichtungen aus ganz Deutschland dazu ein, einen Blick hinter ihre Kulissen zu werfen. Auch das Kreisarchiv öffnet am Sonntag, den 9. März von 11 bis 18 Uhr seinen Besuchern die Pforten. Hier leben vergangene Generationen und Orte in alten Dokumenten fort. Und hier finden Familien, Firmen und Vereine eine Heimat, selbst wenn sie längst nicht mehr fortbestehen. Wie sonst auch können Geschichtsbegeisterte im Kreisarchiv kostenlos in die Vergangenheit eintauchen – in Wort und Bild. Wer jedoch am Aktionstag in die Altenkirchener Hochstraße 13 kommt (Gebäudekomplex Westerwald-Gymnasium) kann sich zudem auf ein besonderes Programm freuen.
Im Rahmen kleiner Archiv-Rundgänge kann jeder erfahren, wie unsere Vergangenheit vor dem Verfall und Vergessen bewahrt wird. Kreisarchivar Jacek Swiderski gibt hierbei Einblicke in die Arbeit des Archivteams mit seinen Herausforderungen und Aufgaben. Handwerklich zur Sache geht es im ‚offenen Atelier’ der Diplom-Restauratorin Esther Nickel. Die Besucher erhalten die seltene Chance, ihr über die Schulter zu schauen, wie sie einen gefassten Bilderrahmen des Kreisarchivs öffentlich restauriert. Vor Ort bekommt man einen lebendigen Eindruck, mit welchem Aufwand die Oberflächen gesichert, gereinigt und gefestigt werden.
Einen Beitrag zur Rettung der heimischen Erinnerungsschätze leistet das Kreismedienzentrum. In Kooperation mit dem Kreisarchiv, der Kreisvolkshochschule und der Volkshochschule Betzdorf startet es ab dem „Tag der Archive“ seine 2. Digitalisierungswoche: Dieser Service umfasst eine preisgünstige Digitalisierung analoger AV-Medien (Schmalfilme, Videos, Dias, Fotos, Tonbänder) durch eine professionelle Kopieranstalt. Mindestmengen wird es dabei keine geben. Im Kreismedienzentrum Altenkirchen (mit dem Kreisarchiv unter einem Dach) können die AV-Medien vom 9. März bis 14. März persönlich bei Medientechniker Rüdiger Rosen abgegeben werden. Ebenso in der Volkshochschule Betzdorf im Rathaus vom 10. März bis 13. März. Ab dem 7. April können die digitalisierten Materialien rechtzeitig zum Osterfest wieder im Kreismedienzentrum Altenkirchen abgeholt werden.
Lebendige Geschichte der besonderen Art verspricht ein Vortrag zum 700-jährigen Stadt-Jubiläum Altenkirchens. Eine Arbeitsgruppe von Lehrern des Westerwald-Gymnasiums kam dem lang gehegten Wunsch der Stadt nach, eine Chronik zur Stadtgeschichte zu verfassen. Nach fünfjähriger Forschungsarbeit entstand ein rund 750 Seiten starkes Werk, das durch einen enormen Faktenreichtum besticht. Keimzelle des Buches ist das Projekt ‚Akdia’, ein sogenanntes Wiki zur Stadtgeschichte, das von seiner hohen Aktualität und komfortablen Vernetzung lebt. Dr. Eberhard Blohm, Initiator der Chronik, stellt das neu erscheinende Buch wie auch das richtungsweisende Projekt um 15.00 Uhr anschaulich vor. Begleitend dazu lenkt eine kleine Ausstellung den Fokus auf ein Altenkirchen vergangener Tage.
Weit über die Kreisstadt hinaus greift der Bogen der Archiv-Mitmach-Aktion für findige Leute: Vereinzelt kommt es vor, dass alte Bilddokumente ohne Hintergrundinformation den Weg ins Archiv finden: Fotos von Personen, Orten und Landschaften aus vergangener Zeit, denen man nicht ohne weiteres einen Namen zuordnen kann. Hier ist der Erfahrungsschatz aller Archivbesucher gefragt: Sie sind dazu eingeladen, Wissens-Lücken zu schließen und unsere Kenntnis über unsere Region und ihre Menschen dem Vergessen zu entreißen. Motive aus dem gesamten Kreisgebiet und darüber hinaus warten auf interaktiven Großbildtafeln darauf, von kundigen Betrachtern erkannt zu werden!
Weitere Infos sind erhältlich unter www.kreis-altenkirchen.de/kreisarchiv sowie beim Archivteam telefonisch unter 02681/81-2253 sowie -2251.
Quelle: Pressemitteilung des Kreises Altenkirchen, 21.2.2014
Veranstaltungsflyer: TDA14AK