Im Archiv des Erzbistums Paderborn gibt es seit letzter Woche einen neuen „Mitarbeiter“: einen leistungsstarken Buchscanner, der für das Projekt zur Digitalisierung von Kirchenbüchern angeschafft wurde. Im Zuge des Projekts können nun sämtliche Kirchenbücher des Erzbistums seit ihrem Aufkommen Anfang des 17. Jahrhunderts bis weit in das 20. Jahrhundert hinein digitalisiert werden. Nach Abschluss des auf viereinhalb Jahre angelegten Projektes wird die Digitalisierung frisch abgeschlossener Kirchenbücher zu einer Regeltätigkeit des Archivs. Generalvikar Alfons Hardt nahm den neuen Scanner jetzt in Augenschein.
In den Kirchenbüchern finden sich sämtliche Einträge über Taufen, Trauungen, Sterbefälle und weitere Wendepunkte im Leben von Menschen, die die Kirche mit ihren Sakramenten und Sakramentalien in den einzelnen Gemeinden begleitet. Das Projekt wird von Erzbistumsarchivar Dr. Arnold Otto geleitet, geschäftsführend tätig ist Katharina Simon, die seit Anfang des Jahres im Archiv arbeitet. Mehrere Projektmitarbeiter fertigen die Scans an.
Der neue Scanner ist für die Digitalisierung auch großformatiger Bücher speziell ausgerüstet: „In nur 1,3 Sekunden erfasst das Gerät eine Datei in Größe von 120 MB. Auch die Software am Bildschirm ist einfach zu bedienen und benutzerfreundlich. Der Lesekomfort am Bildschirm ist sogar höher als im Original“, sagt Dr. Otto. Durch hohe Vergrößerungen können auch Menschen mit visuellen Einschränkungen in Zukunft besser lesen, was in den Kirchenbüchern steht.
Bis dahin ist es jedoch noch ein Stück Weg: „Momentan befinden wir uns in der Zeit der Aussaat“, so Dr. Otto. Damit die Kirchenbücher auch digital genutzt werden können, muss noch eine angemessene Form der Darstellung entwickelt werden. Neben der Digitalisierung der Kirchenbücher kann das neue Gerät auch für das Scannen anderer Dokumente zum Einsatz kommen.
Quelle: Erzbistum Paderborn, 24.7.2015
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