Die Nationalsozialisten verschleppten von März 1943 bis Juli 1944 23.000 Roma und Sinti aus elf Ländern Europas nach Auschwitz. Nahezu alle fanden dort den Tod. Am 2. August 1944 wurden die im Lagerabschnitt B II e des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau verbliebenen 2.900 Sinti und Roma auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ermordet. Ein vorangegangener Versuch, 6.000 Roma und Sinti in die Gaskammern zu bringen, scheiterte am 16. Mai 1944 an dem Widerstand der Häftlinge. In den darauf folgenden Wochen wurden 3.000 der an dem Aufstand beteiligten Häftlinge bei Selektionen von den SS-Ärzten als „noch arbeitsfähig“ eingestuft und zur Sklavenarbeit in andere Konzentrationslager im Reichsgebiet verschleppt, nach Buchenwald, Mauthausen, Ravensbrück, Sachsenhausen und Dachau. Zurück in Auschwitz blieben 2.900 Roma und Sinti, überwiegend Kinder, deren Mütter und alte Menschen. Die SS brachte sie in der Nacht vom 2. auf den 3. August in die Gaskammern und verbrannte die Leichen in einer Grube neben dem Krematorium V.
Das Aktive Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein weist als einziges Opfer, das in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 in Auschwitz ermordet wurde, Elisabeth Wagner, Netphen-Werthenbach, aus.
Quelle:
Zerntralrat Deutscher Sinti und Roma
Weitere Informationen zur Geschichte der Geschicte der Sinti in der Region in der Zeit des Nationalsozialismus s. a. diese Einträge auf siwiarchiv
Weitere Personen aus der Region, die in Auschwitz-Birkenau umgebracht wurden, finden sich in den „Sterbebüchern von Auschwitz. Fragmente. Namensverzeichnis A-Z, hrsg. vom Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, Red. Jerzy Debski u.a., München u.a. 1995“. Einfach nach Nachnamen oder nach Ortsnamen suchen. Unter dem Suchbegriff „Berleburg“ werden z.B. etliche Personen nachgewiesen.