Ernst Achenbach (1909 – 1991) – der Parlamentarier


Zu Zeiten des 2. Weltkrieges Leiter der Politischen Abteilung der deutschen Botschaft in Paris, danach Anwalt und Abgeordneter im Landtag, Bundestag und Europaparlament.
Dr. Ernst Wilhelm Achenbach trat am 01. Dezember 1937 in die NSDAP ein, und wird in der Besatzungszeit der deutschen in Frankreich enger Mitarbeiter des Botschafters Otto Abetz. Er war verantwortlich dafür, dass 2000 Juden nach Auschwitz deportiert wurden, nachdem Widerstandskämpfer ein Attentat auf Oberstleutnant Winkler und Major Dr. Nussbaum verübt haben.

Auch nach dem Krieg blieb Achenbach seinen ehemaligen Parteimitgliedern treu. So unternahm er die Verteidigung von Werner Naumann, des ehemaligen persönlichen Referenten Joseph Goebbels, nachdem er versuchte die FDP zu unterwandern. Ebenfalls sorgte er dafür, dass wichtige Posten mit ehemaligen Nationalsozialisten besetzt wurden.Trotz alledem war er außenpolitischer Sprecher der FDP, mehrere Jahre im Landesvorstand und nominiert Wirtschaftsminister innerhalb NRW zu werden. Achenbach war zwei Wahlperioden im nordrhein-westfälischen Landtag, dort sprach er in Reden über die politische Situation (1950), den Entwurf einer Landesflagge und eines Landeswappens (1954), oder über die atomare Aufrüstung der Bundeswehr (1958).

Seine politische Karriere im Bundestag war geprägt von der Arbeit in der Außenpolitik, sowie die Leitung des Arbeitskreises für Deutschland-, Verteidigung und Sicherheitspolitik. Außerdem war der Berichterstatter des auswärtigen Ausschusses für den deutsch-französischen Zusatzvertrag, dessen Ratifizierung Achenbach jedoch bis 1974 verhindern konnte. Dadurch konnten NS-Verbrecher die schon in Frankreich verurteilt waren nicht noch einmal in der BRD rechtlich belangt werden. Durch diese Aktion merkte man den immer noch rechten Einfluss auf Achenbach’s Politik, indem er versuchte alte „Kameraden“ zu schützen.

Von 1964 bis 1977 gehörte Ernst Achenbach noch dem Europaparlament an. Dort widmete er sich Aufgaben zu den Beziehungen der EWG und den afrikanischen Ländern, oder fungierte als Berichterstatter von Tätigkeiten des Europäischen Parlaments. Knapp scheiterte er an der Nominierung des deutschen EWG-Komissars, jedoch fand man zu dieser Zeit das belastende Telegram, dass Achenbach’s direkte Teilnahme am Holocaust bestätigte, wodurch ein Skandal entstand und er die Wahl nicht gewann. In einer Rede aus dem Ausschuss der Beziehungen zwischen der EWG und den afrikanischen Ländern vom 01. Juni 1971, spricht er von der Verbesserung der Konventionen, die: „alle mit Befriedigung feststellen konnten.“ Zudem hielt er Reden über Abkommen, die das Europäische Parlament abschließen will, wie zum Beispiel im Juni 1969, wo es darum geht, dass es ein Assoziierungsabkommen zwischen der EWG und den Ländern Tunesien und Marokko gibt.

In der nachfolgenden Datei wurden die online ermittelbaren Informationen zu den Aktivitäten Achenbachs im Landtag NRW und im deutschen Bundestag – Links s. o. – zusammengestellt. Die Informationen seiner Tätigkeit im Europäischen Parlament erhielten wir aus dem in Luxemburg sitzenden Archiv des Europäischen Parlamentes.

PDF-Datei: ArchenbachLTBTEP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert