Großer NRW Heimatpreis „Junge Heimat“ für Freudenberg und Siegen-Achenbach

Foto: Bernd Brandemann


NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach hat die Flecker Erlebnisführer und damit den Freudenberger Verein FRids mit dem Sonderpreis des Landes „Junge Heimat“ ausgezeichnet. Dafür besuchte sie die Fachwerk-Altstadt. Die im Übrigen auch ihr Lob fand: „Der Alte Flecken ist baugeschichtlich eines der bedeutsamsten Denkmäler in Westfalen und weit über NRW hinaus bekannt.“
Apropos Heimat: „Warme Worte gibt’s genug. ‚Heimat‘ braucht auch eine finanzielle Unterstützung,“ so die Ministerin. Deshalb sei ein landeseigenes Förderprogramm gestartet worden. Aus 180 Preisträgern in Kommunen und Kreisen seien jetzt von einer Jury die besten Beispiele ausgesucht worden. „Eine Mischung aus spannenden Episoden der bewegten Stadtgeschichte, spektakulärer Kulisse, Gemeinschaft Gleichgesinnter und nicht zuletzt wohl auch die Erfahrung, sich selbst kreativ einbringen zu können und Bestätigung zu finden,“ so lobt jene Jury das Freudenberger FRids-Projekt. Und es war sogar der 1. Preis in dieser Kategorie, verbunden mit einem Preisgeld von 2.000 Euro.
FRids sei zwar ein Verein mit wenig Mitgliedern, erläuterte Vorsitzende Ulrike Monreal. Aber dafür einer mit einem großen Netzwerk. Schnell entscheiden können, sei ein Erfolgsrezept.

Die Idee, Jugendliche für geschichtliche Erlebnisse zu begeistern, werde dadurch getragen, dass die Kids sich selbst mit der historischen Materie beschäftigten und dadurch zu Heimatexperten würden.
Bürgermeisterin Reschke gratulierte dem Verein zu der erneuten Auszeichnung. Nicht nur die Altstadt sei ein Schmuckstück, ebenso wichtig seien die Menschen, die den Flecken und seine Geschichte erlebbar machten. Landrat Müller freute sich, dass die Preisverleihung Corona-bedingt nicht bei dem geplanten Heimatkongress in Wuppertal stattgefunden habe, sondern nun dezentral die Möglichkeit bestehe, die Aktiven vor Ort auszuzeichnen.
Nach der formellen Begrüßung zog es dann Darsteller und Gäste in die Gassen des Alten Fleckens. Hier gaben die jungen Akteure ein Zeugnis ihres Könnens. Vermeintlich war Johann Moritz von Oranien in seine Stadt gekommen, just als diese gerade 1666 abgebrannt war. Und er konnte dazu überredet werden, den durch Brand zerstörten Flecken wieder aufzubauen. Allerdings mit der Maßgabe: „Die Scheunen müssen an den Rand!“
Dann erlebten die Gäste der Preisverleihung noch eine Episode aus dem Raub der französischen Kriegskasse, ein Ereignis, das sich 1796 im Alten Flecken abgespielt hatte. Und die Stärkung am Schluss für alle: Riewekooche.
FRids e. V. macht es sich zur Aufgabe gemacht, junge Leute für das heimatliche Historienspiel zu gewinnen: Jugendliche schlüpfen in historische Kostüme und werden selbst zum Teil der Stadtgeschichte, die sie spielerisch Kindern und Erwachsenen vermitteln – inklusive Zuschauerbeteiligung. Drehbuch und Ideen haben die Jugendlichen unter Anleitung von Profis selbst entwickelt.

In Siegen-Achenbach ging der Heimatverein zusammen mit SchülerInnen der Hauptschule auf Spurensuche – „Natur, Kultur und Heimatgeschichte hautnah erforschen und erleben“. Die ausgegrabenen Fundstücke wurden bei der Verleihung natürlich stolz präsentiert.

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