Am 28. Februar 2021 war Einsendeschluss beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema »Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft«. Insgesamt beteiligten sich mehr als 3430 Kinder und Jugendliche mit 1351 Beiträgen an der 27. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs.
Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen für die Recherche und das Forschen vor Ort haben die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen sechs Monaten zu einer beeindruckenden Vielfalt von Sportthemen im Zusammenhang mit ihrer Region oder ihrer Familiengeschichte geforscht.
Großereignisse des Sports wie die Olympischen und Paralympischen Spiele haben in dieser Wettbewerbsrunde eine Vielzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern beschäftigt. Die (Lebens-)Geschichte von Sportpersönlichkeiten aus der Region war dabei von besonderem Interesse. Darüber hinaus setzten sich viele Teilnehmende mit der Geschichte ihrer Heimatvereine auseinander: Unter welchen Bedingungen wurde in der Vergangenheit Sport getrieben? Und wie haben sich gesellschaftliche Entwicklungen auf den Sport und einzelne Sportarten ausgewirkt? Zu diesen und anderen Fragen haben sich Kinder und Jugendliche auf historische Spurensuche begeben.
Darüber hinaus nahmen die jungen Forscherinnen und Forscher Sportstätten wie Stadien, Schwimmbäder oder (Pferde-)Rennbahnen und ihre Bedeutung für die jeweiligen Standorte in den Blick. Sport als Propagandamittel für politische Zwecke wie etwa im NS-Regime oder in der DDR weckte ebenfalls ein reges Interesse unter den Teilnehmenden. Doch auch Integration im Sport oder aber die Gleichberechtigung von Frauen waren als Themen für Wettbewerbsbeiträge beliebt. Das Spektrum der behandelten Sportarten war dabei denkbar breit: Die Turnbewegung, Tanzen, Reiten oder Skaten standen ebenso im Fokus wie Fußball, Handball und Tennis.
»Dass sich trotz der außergewöhnlichen Rahmenbedinungen mit Homeschooling, Kontaktbeschränkungen und deutlichen Einschränkungen bei der Arbeit in Archiven bundesweit so viele Kinder und Jugendliche auf Spurensuche begeben und so vielfältige Perspektiven auf die gesellschaftliche Bedeutung des Sports in Vergangenheit und Gegenwart entwickelt haben, freut uns außerordentlich. Dass auch in diesem Wettbewerb mehrere Hundert Tutorinnen und Tutoren die eingereichten Arbeiten ehrenamtlich betreut haben, macht uns sehr dankbar«, so Gabriele Woidelko, Leiterin des Bereichs Geschichte und Politik der Körber-Stiftung.
Kreative Zugänge zu Geschichte
Die stärkste Beteiligung verzeichnen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg. In den Bundesländern Berlin und Brandenburg sind die Beitragszahlen im Vergleich zur vorherigen Ausschreibung sogar gestiegen. 686 Tutorinnen und Tutoren betreuten die Schülerarbeiten.
Die Mehrheit der Beiträge besteht aus schriftlichen Arbeiten, doch Filme und Podcasts als mögliche Darstellungsformen nehmen einen immer größeren Teil der Beiträge ein; die Professionalität in der Umsetzung dieser Formate ist erkennbar gewachsen. Weiterhin hoch im Kurs stehen bei Schülerinnen und Schülern auch kreative Projekte in Form von (digitalen) Ausstellungen, Comics, fiktiven Tagebüchern, Theaterskripten oder Gesellschaftsspielen.
Mitte Juni 2021 werden die Preisträgerinnen und Preisträger auf Landesebene bekanntgegeben. Im Spätsommer und Herbst werden die besten Arbeiten dann zunächst in den einzelnen Bundesländern ausgezeichnet, bevor Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im November die Bundessiegerinnen und Bundessieger im Schloss Bellevue ehrt.
Über den Geschichtswettbewerb
Seit 1973 richtet die Körber-Stiftung den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten aus. Mit bislang mehr als 147.000 Teilnehmern und rund 33.500 Projekten ist er der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland.
Quelle: Körber Stiftung, 9.3.2021
Auf dem obigen Poster ist Johann Trollmann abgebildet. Im Artikel der Westfälischen Rundschau vom 27.07.2019 mit der Überschrift: Leid, Ausgrenzung und Verfolgung – Die Doku „Sinti und Roma. Eine deutsche Geschichte“ beleuchtet Vorurteile und Ressentiments, mit denen die beiden Volksgruppen seit jeher zu kämpfen haben, lautet die Bildunterschrift:
„Ein Star, der keiner sein durfte: Der Boxer Johann Trollmann im Jahr 1928.“