Soldaten des Einsatzführungsbereiches 2 aus Erndtebrück und Reservisten der Kreisgruppe Südwestfalen beim gemeinsamen Kriegsgräbereinsatz im Elsass.
Soldaten des Einsatzführungsbereiches 2 aus den Standorten Erndtebrück und Brakel-Auenhausen, Reservisten der Kreisgruppe Südwestfalen des Verbandes der Reservisten und ein aktiver Kamerad des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr in Siegburg führten kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Pflegeeinsatz auf dem deutschen Soldatenfriedhof Cernay im Elsass durch. Der Einsatz stand unter dem Kommando von Stabsfeldwebel Erhard Lauber, selbst aktiver Soldat am Standort Erndtebrück und Geschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für das Wittgensteiner Land.
Letzte Ruhestätte für die Opfer der verlustreichen Kämpfe um den Hartmannsweilerkopf
Etwa 35 Kilometer südlich von Colmar liegt Cernay. Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Cernay ruhen 7 085 deutsche Gefallene des Ersten Weltkrieges, von ihnen 5 663 in Einzelgräbern und 1 422 in zwei Kameradengräbern. Etwa sechs Kilometer nördlich von Cernay liegt der im Ersten Weltkrieg, besonders im Jahre 1915, hart umkämpfte Hartmannsweilerkopf. Bei den Kämpfen fielen rund 10 000 Soldaten. Die französischen Toten wurden zum französischen Nationalfriedhof Silberloch, die deutschen Toten zum deutschen Soldatenfriedhof Cernay, überführt. Zahlreiche deutsche Kriegsgefangene, die im südfranzösischen Raum in der Zeit zwischen 1914 bis 1920 in Gefangenschaft verstorben waren, wurden nach Cernay umgebettet. Zusätzlich ruhen auf dem Friedhof noch 1 479 deutsche Gefallene des Zweiten Weltkrieges in Einzelgräbern. Der Friedhof wurde in den Jahren 1979 bis 1983 neu gestaltet, erhielt neue Grabzeichen aus Metall, ein Eingangsgebäude mit Besucherraum sowie ein Pflegegebäude. Die Wiedereinweihung fand im Juni 1984 statt.
Renovierung der Grabkreuze
Zu den Aufgaben der 8 aktiven Soldaten und 2 Reservisten gehörte die Renovierung dieser Grabkreuze. Die Grabkreuze aus Aluminiumguss wurden von Hand abgeschliffen, gereinigt und anschließend mit schwarzer Lackfarbe neu angestrichen. Zusätzlich wurden die im Boden eingelassenen Betonsockel der Grabkreuze vom Moos und Gras befreit. Insgesamt konnte das 10köpfige Arbeitsteam 1237 Grabkreuze neu lackieren. Weitere 423 Kreuze wurden zusätzlich abgeschliffen und für ein nachfolgendes Arbeitskommando vorbereitet.
Auf dem Friedhof befindet sich auch das Grab eines Gefallenen aus der heimischen Region
Der aus Feudingen stammende Albert Sonneborn ist hier bestattet, dessen Grabkreuz ebenfalls wieder auf Vordermann gebracht wurde.
Mit Verdienstnadel des Volksbundes ausgezeichnet
Zwei Mitglieder des Arbeitskommandos wurden während ihres Einsatzes in Cernay für ihr Engagement ausgezeichnet. So wurde für die mehrmalige Teilnahme an Arbeitseinsätzen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die goldene Verdienstnadel an Hauptgefreiter der Reserve Peter Stache und die silberne Verdienstnadel an Stabsunteroffizier Kai Helwig verliehen.
Französische Armee bot Unterkunft
Untergebracht waren die fleißigen Helfer in einer Kaserne des 152. Infanterieregimentes der französischen Armee in Colmar. Dieses Regiment war ebenfalls in die Kämpfe um den Hartmannsweilerkopf verwickelt und ist seit 1919 in Colmar beheimatet.
Neben dem Arbeitseinsatz besuchte das Arbeitskommando auch die Schauplätze der Kämpfe in den Vogesen am Hartmannsweilerkopf und dem Lingekopf.
Seinen Abschluss fand der Einsatz zur Unterstützung des Volksbundes mit einer Kranzniederlegung zum Gedenken an die dort bestatteten Kriegstoten und der in Auslandseinsätzen gefallenen Bundeswehrkameraden.
Quelle: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Nordrhein-Westfalen, 16.07.2018 (Text: Erhard Lauber, Fotos: Erhard Lauber)