Der Kulturausschuss des Rates der Stadt Siegen hat in seiner Sitzung am 24.10.2011 die Verwaltung beauftragt, eine Gedenktafel zur Erinnerung an das Hauptdurchgangslager für Flüchtlinge und Vertriebene auf dem Wellersberg unter der Voraussetzung zu errichten, dass die Finanzierung sichergestellt und ein öffentlichkeitswirksamer Standort gefunden wird sowie eine Abstimmungüber den inhaltlichen Text mit dem Kulturausschuss stattgefunden hat.
Als möglicher Text für die geplante Gedenktafel wird auf folgenden Entwurf des Stadtarchivs hingewiesen: „Hier befand sich das Eingangsportal der 1934/35 2Herzog-Ferdinand-Kaserne“, im Volksmund „Wellersberg-Kaserne“. Auf Beschluss der britischen Militärregierung wurde 1945 in deren Gebäuden das Hauptdurchgangslager Siegen zur Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den Ostgebieten des ehemaligen Ddeutschen Reiches errichtet. Bis November 1951 diente dieser Ort mehr als 309.000 Personen als erste Zuflucht nach dem Verlust ihrer Heimat.“
Als möglicher Standort wird in Absprache mit dem Eigentümer, der DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH, das Eingangstor zur ehemaligen Wellersberg-Kaserne, dem nachmaligen Hauptdurchgangslager für Flüchtlinge und Vertriebene, vorgeschlagen.
Mit der Anbringung an einem der beiden Pfeiler des ehemaligen Eingangstores wird der
historische Bezug eindeutig hergestellt, da dieses Tor jeder der mehr als 309.000 Flüchtlinge passieren musste, um an diesem Ort eine erste Zuflucht zu finden. Mit Schreiben vom 7. September 2012 bittet allerdings der Geschäftsführer der Kinderklinik um Geduld bei der Realisierung des Projektes bis nach der Fertigstellung einer geplanten baulichen Veränderung des Bereiches „Haupteingang zum Durchgangslager“.
Für die Erstellung einer Gedenktafel mit dem vorgeschlagenen Text fallen laut Angebot der Firma Rincker GmbH & Co. in Sinn Kosten in Höhe von 1.338,75 € inkl. Mehrwertsteuer an.
Der Kulturausschuss des Rates der Stadt Siegen beschloß in seiner Sitzung am 2. Oktober 2012 den vorgeschlagenen Text für eine Gedenktafel zur Erinnerung an das Hauptdurchgangslager für Flüchtlinge und Vertriebene auf dem Wellersberg sowie den ebenfalls vorgeschlagenen Standort der Tafel am ehemaligen Haupteingang zum Hauptdurchgangslager.
Quelle: Ratsinformatiuonssytem der Stadt Siegen
Literatur zum Durchgangslager:
1) Dieter Pfau /Heinrich Ulrich Seidel (Hrsg): Nachkriegszeit in Siegen 1945 bis 1949. Ein Quellenband zur Regionalgeschichte, Siegener Beiträge, Sonderband, Siegen 2004
2) Dieter Pfau (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Siegen. Dokumentation der Ausstellung 2005. Bielefeld 2005
Das Deutsche Reich sollte groß geschrieben werden, da Eigenname.
Danke für die freundliche Belehrung; die Großschreibung von Eigennamen ist auch dem Stadtarchiv bekannt. In der Vorlage für den Kulturausschuss ist der Text in Großbuchstaben gesetzt und so auch im Ratsinformationssystem der Stadt Siegen zu finden. Der Beitrag wurde nicht vom Stadtarchiv in den Blog gestellt.
Danke für die Berichtigung des Tippfehlers! Sie wurde im Text entsprechend kenntlich gemacht.
¨Warum erwähnt mann nicht das Belgische Streitkräfte während praktisch ein halbes Jahrhundert dan einkwartiert wurden …
… weil dies eine Tafel ist, die an das Hauptdurchgangslager Wellersberg für Flüchtlinge und Vertriebene erinnert. Die Gedenkstätte für die belgischen Streitkräfte befindet sich auf dem Heidenberg;dort ist auch eine Tafel angebracht.
Danke für den Hinweis!
Das interessiert keinen mehr in Siegen.
Sohn eines Soldaten
Woran machen Sie das Desinteresse fest?
Hallo,
ist die Gedenktafel angebracht worden? Wenn ja, wo?
Die Tafel ist dort noch nicht angebracht. Auf den Artikel in der Westfälischen Rundschau v. 17.9.2015 wird verwiesen. Ferner empfiehlt sich eine Suche im Ratsinformationssystem der Stadt Siegen nach den Begriffen „Wellersberg“ und „Gedenktafel“
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