Link zum Findbuch
Bestandsbeschreibung:
„Der Bestand „Fürstentum Oranien-Nassau“ umfaßt die Akten der oranien-nassauischen Verwaltung des Siegerlandes vom Erlöschen des Nassau-Siegenschen Fürstenhauses (1743) bis zum Übergang an Preußen (1815), und zwar für das Fürstentum Siegen unter Ausschluß der Akten der in der Zeit des Großherzogtums Berg (1807-1813) neu geschaffenen Behörden (siehe Findbuch B 70 „Großherzogtum Berg“), für den Grund Burbach darüber hinaus unter Ausschluß der Akten der Regierung Dillenburg, die mit den älteren Dillenburger Akten betr. Burbach den Bestand „Burbach A“ bilden, und ohne die als „Burbach C“ und „Burbach D“ verzeichneten Rechnungen und Amtsakten (siehe Findbuch A 420 „Freier Grund Sel- und Burbach“).Die Akten befanden sich bisher als Nachakten im sogenannten Landesarchiv des Fürstentums Siegen und als Vorakten in der Kirchen- und Schulregistratur, der Domänen- und der Forstregistratur der Regierung Arnsberg und den Beständen Rentamt Siegen und Landratsamt Siegen. Die 84 Nummern des Anhangs entstammen dem Urkundenbestand Fürstentum Siegen. Der Aktenband I A Nr. 96 war bislang in der Handschriftensammlung verzeichnet (Msc. VII Nr. 6504); der Aktenband I D Nr. 78 wurde aus dem Antiquariatshandel erworben (Zugang 5/1956). Soweit von den vorgenannten Beständen Bandrepertorien vorliegen, wurden die neuen Signaturen der entnommenen Stücke darin vermerkt.
Titelaufnahmen, Provenienzbestimmung und erste Gliederung wurden im Sommer 1965 von den Referendaren Dr. Nordsiek, Dr. Sagebiel und Dr. Wolf unter Anleitung des Unterzeichneten vorgenommen, der das Ganze dann noch einmal überarbeitete und den Anhang hinzufügte.
Von den Akten der 1743 neu organisierten Dillenburger Zentralbehörden sind 1817 ff. nur Siegerländer Spezialia für Preußen ausgesondert worden, so daß ergänzend das Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (vgl. dazu jetzt: Übersicht über die Bestände des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden, 1970; vgl. im einzelnen unter Bl. 12, 36, 39, 64, 86, 96 und 133) und daneben auch das Königliche Hausarchiv in Den Haag (vgl. dazu jetzt: E[gbert] Pelinck, Het Koninklijk Huisarchief, geschiedenis en overzicht, ’s-Gravenhage 1971, 57 S. [2 P 24]; insbesondere S. 32 = C 3 ff., darunter auch Karten (C 26) und Statistiken (C 23)) heranzuziehen sind. Über die Geschicke der an Preußen ausgelieferten Akten, die auf zahlreiche Behörden verteilt wurden – bei denen sie in Einzelfällen noch als Vorakten zu finden sind, vergleiche die Dienstregistratur des Staatsarchivs (A 7 Nr. 1-34) jetzt: Dienstregistratur Nr. 300-334, dazu die Akten Bände Regierung Arnsberg I Pr Nr. 135 und Nr. 145, Kreis Siegen Landratsamt A Nr. 78 Band 1 und 2, ferner Oberpräsidium Nr. 35e Band 1 und 2.
Über „Verfassung und Verwaltung von Nassau-Oranien von 1743 bis 1806“ unterrichtet eine maschinenschriftliche Frankfurter Dissertation von Wilhelm Jüngst 1923 (Teil-Fotokopie in der Dienstbibliothek des Staatsarchivs). Für die letzte Epoche der oranischen Herrschaft (1813-1815) sei auf die Ausführungen in „Das Staatsarchiv Münster und seine Bestände: I Behörden der Übergangszeit 1802-1816“, Münster 1964, S. 274 f. (mit Literaturangaben) hingewiesen.
Münster, im Juli 1967
Richtering
Das vorliegende Findbuch A 413 „Fürstentum Siegen, Oranien-Nassauische Behörden, Siegener Behörden“ wurde im Herbst 2010 von Markus Gerhards-Padilla unter der Betreuung von Thomas Reich mit dem Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben. Bis dahin waren die Akten Bestandteil des maschinenschriftlichen Findbuchs A 412 Bd. 1 (S. 102-179). Der Bestand umfaßt insgesamt 771 Akten (77 Kartons). Die Signaturenkonkordanz aus A 412 Bd. 2 wurde von Matthias Beckenuyte in das Findbuch übernommen. Unterzeichneter hat den Bestand teilweise neu geordnet und wenige Akten nachverzeichnet.
Münster, den 13. September 2011
Dr. Thomas Reich“