Ostermontag, 01. April, um 18.05 Uhr, WDR-Reihe „Tief im Westen“
Das „Juwel der Flüsse“, „grünes Paradies“, „Goldfluss“… das sind Namen, die die Eder trägt. Ein Fluss, der an den Hängen des Rothaargebirges im Siegen-Wittgensteiner Land entspringt, im Hessischen in die Fulda mündet und über sie mit der Weser wieder zurücknach Nordrhein-Westfalen fließt. Ein Fluss – 170 Kilometer lang – an dem noch heutegeadelte Familien residieren, die verwandt sind miteuropäischen Königshäusern.
Auch die Natur der Eder ist einzigartig. Für die Menschen im Tal ist sie mit ihren 40 Nebenflüssen seit jeher die Lebensader: Früher sorgte der Fluss für Nahrung, Energie und Fortschritt. Mittlerweile ist er vor allem ein Freizeitidyll – gespickt mit spannenden Geschichten rund um das Leben von und mit dem Fluss… im Gestern und Heute.<!–more Die Kamera ist ihnen auf der Spur, immer dem Wasserder Eder folgend… durch eine geheimnisvolle,sagenumwobene Welt. Wer weiß schon, dass es tief im Westen Deutschlands Gold gibt… zwei Schatzgräber zeigen, wie man es aus dem Fluss heraus schürfen kann. Gold, das aus dem Eisenbergnördlich der Eder stammt, der größten Goldlagerstätte Deutschlands. Noch wertvoller als das Eder-Gold ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee, ein riesiger Buchenwald mit Luchsen und Wildkatzen,der einzigartig und deshalb von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden ist. Zu seinen Füßen liegt der Edersee – ein Stausee, 27 Kilometer lang.Tief unten auf seinem Grund schlummert gefluteteGeschichte: von hunderten von Menschen, die mit Hab und Gut und Vieh vor dem Wasser flüchtenmussten. Oben, auf dem See heute aalen sich die Wassersportler, lernen segeln. Ein Vergnügen,dem sich ein Gigant aus der Kaiserzeit entgegenstemmt – eine Staumauer unter Denkmalschutz. Sie hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Inwieweit das Märchen von Bergfreiheit „wahr“geworden ist, erzählen uns Schneewittchen und die sieben Zwerge. Denn die gibt es hier wirklich im Kellerwald. Allerdings holen nicht mehr die Zwerge die Schätze aus dem Berg, heute sind hier die Edelsteinschleifer auf der Jagd. Sie bergen den Kellerwald-Achat, ein Schmuckstein, der seinesgleichen sucht. Überhaupt gibt es an der Eder vieleeinmalige Geschichten. In Bad Berleburg begegnen wir wahrhaftigen Prinzen. Ihre Familie lebt seit über 800 Jahren dort. Neben ihren„adeligen“ Pflichten fürs dänische Königshaus graben sie in ihrem Wald Teiche für den Schwarzstorchaus. Ihr Wald ist der größte private Forstbetrieb in Nordrhein-Westfalen und Grundlage dafür, dassihre Familie auch die nächsten hundert Jahre in einem Schloss wohnen kann. Ganz in ihrer Nähe, in Girkhausen, staunen wir über die Handfertigkeiten eines Schüsseldrehers – den letzten seiner Zunft.
Und im mittelalterlichen Frankenberg, der Stadt mitdem berühmten, zehntürmigen Rathaus, pflegendie Ururenkel von Michael Thonet ein großes Erbe. Thonet gilt als Pionier des Möbeldesigns und sein „Wiener Kaffeehaus – Stuhl Nr. 14“ aus gebogenem Buchenholz ist der wohl berühmtesteIndustriedesign-Stuhl schlechthin.
Und schließlich, am Unterlauf der Eder, kommen wirnach Bad Wildungen und Fritzlar, wo wir überheilende Quellen stolpern, über eine mittelalterliche Wasserkunst und einen Dom, der eigentlich keinDom ist aber entscheidend war für das Christentum im ganzen Land. Immer wieder überraschen sie uns: Begegnungen und Geschichten entlang der Eder. Eine Welt ausspannenden, geheimnisvollen und atemberaubenden Bildern… tief im Westen Deutschlands.
Quelle: PRESSETEXT, MANFRED SCHULZ TV & FilmProduktion, http://www.ms-tvfilm.de