Landrat Müller übergibt Förderbescheid über 90.000 Euro an Bürgermeister Mues
Über 170m² zusätzliche Fläche stehen dem 1996 eröffneten Museum zur Verfügung, wenn im Frühsommer kommenden Jahres die Bauarbeiten der Erweiterungsmaßnahme abgeschlossen sind. Im Obergeschoss des Bunkergebäudes in der Siegener Innenstadt werden in Zukunft aktuelle Wechselausstellungen in Ergänzung zur parterre untergebrachten Dauerausstellung zu sehen sein. Herzstück der Erweiterung ist jedoch ein mit modernen Medien ausgestatteter Seminarraum, der die intensive Arbeit mit Schulklassen und Studierenden unter pädagogischer Begleitung ermöglicht.
Finanziert wird der Museumsausbau mit Mitteln aus der Städtebauförderung des Landes NRW und des Bundes im Zuge der städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Rund um den Siegberg“. Im Rahmen der Fördermaßnahme liegt ein 30-prozentiger Eigenanteil bei der Stadt Siegen. Diesen teilen sich die Stadt und der Kreis Siegen-Wittgenstein mit jeweils 90.000 Euro.
Da die Stadt Projektträger und Eigentümer des Gebäudes ist, hat Landrat Andreas Müller jetzt den Finanzierungszuschuss des Kreises an Bürgermeister Steffen Mues übergeben. Für die Übergabe hatten Müller und Mues bewusst den 16. Dezember gewählt, den symbolträchtigen Tag, an dem im Jahre 1944 der verheerende Bombenangriff auf Siegen stattfand.
„Mit dem Aktiven Museum Südwestfalen verfügen die Stadt Siegen und der Kreis Siegen-Wittgenstein über einen herausragenden interaktiven und außerschulischen Lern- und Gedenkort von überregionaler Bedeutung, insbesondere mit Blick auf die Erinnerungskultur an das Unrechtsregime des Nationalsozialismus, auf Menschenrechtsbildung und die Vermittlung demokratischer Werte“, betont Landrat Andreas Müller. Von einem „wichtigen Bestandteil der Siegener Bildungs- und Kulturlandschaft und einem deutlich erkennbaren Interesse der Öffentlichkeit“, spricht Bürgermeister Steffen Mues angesichts von zirka 1.500 Besucherinnen und Besuchern jährlich.
„Der Bunker, der 1940 auf den Grundmauern der Siegener Synagoge errichtet wurde, hat eine symbolische Strahlkraft“, sind sich Landrat und Bürgermeister einig: „Denn dieser Ort steht sinnbildlich für das Leid und den Terror, den der Faschismus über Europa gebracht hat – über verfolgte Juden, andere Minderheiten und am Ende auch über viele Städte und Gemeinden in Deutschland, die – so wie Siegen am 16. Dezember 1944 – zerstört wurden. Umso wichtiger ist es heute, allen rechtsextremistischen Bestrebungen ganz entschieden entgegen zu treten und Aufklärungsarbeit zu leisten, insbesondere bei jungen Menschen. Das Aktive Museum Südwestfalen wird nach den Erweiterungsmaßnahmen dabei eine noch gewichtigere Rolle übernehmen können“, so Steffen Mues und Andreas Müller.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Pressemitteilung v. 19.12.2020