Erhalt des Archivs für alternatives Schrifttum (afas) in Duisburg

Offener Brief des VdA-Vorsitzenden an den Landtag und die Landesregierung Nordrhein-Westfalens. siwiarchiv schließt sich diesem Brief im vollen Umfang an. Das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein hatte von 2011 an über mehrere Jahre Magazinflächen zur Lagerung von Archivgut zur Verfügung gestellt.

„Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens beabsichtigt, die Haushaltsmittel für das archiv für alternatives schrifttum (afas) im kommenden Jahr komplett zu streichen. In einem offenen Brief an die Abgeordneten des Landtages und die Landesregierung Nordrhein-Westfalens fordert der VdA-Vorsitzende Ralf Jacob, bei der abschließenden Beratung des Haushalts diese Streichung der Zuschüsse zurückzunehmen.

Das afas ist ein unverzichtbarer Ort des kulturellen Erbes des Landes Nordrhein-Westfalen und im weiteren Rahmen der Bundesrepublik Deutschland. Sein Aufbau wurde seit Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen systematisch mitfinanziert. Es ist unverständlich, dass die Landesregierung dem afas nun die finanzielle Grundlage entziehen möchte und somit die Vernichtung eines anerkannten Archivs in Kauf nimmt.

Zahlreiche prominente Unterstützer haben den offenen Brief des VdA mitgezeichnet, darunter u. a. der Präsident des Bundesarchivs Dr. Michael Hollmann, der Vorsitzende der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) Prof. Konrad Elmshäuser, der Vorsitzende der Bundeskonferenz der Kommunalarchive (BKK) Dr. Marcus Stumpf sowie die Vorsitzende des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands Prof. Dr. Eva Schlotheuber.

Der offene Brief des VdA-Vorsitzenden ist hier als PDF-Datei zum Download verfügbar.“

 

Quelle: Pressemitteilung des VdA, 5.12.2018

17 Gedanken zu „Erhalt des Archivs für alternatives Schrifttum (afas) in Duisburg

  1. Weitere Reaktionen zur Situation des afas in Duisburg:
    1) Das Uniarchiv Köln weist auf seiner Homepage auf die Problematik hin: https://www.portal.uni-koeln.de/aktuelles.html
    2) Das Blog „Global Notes“ der des amerikanischen Archivverbandes SAA nennt die Notlage der Duisburger Kolleginnen zur Kenntnis: https://iaartsaa.wordpress.com/2018/12/09/weekly-news-roundup-december-8-2018/
    3) Das Duisburger Blog „Amore e rabbia“ berichtet ebenfalls: http://helmut-loeven.de/2018/12/afas-meldet-gefahr-im-verzug/
    4) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU e. V.) rief alle auf, sich für den Erhalt des archiv für alternatives schrifttum (afas e. V.) einzusetzen: http://www.infopartisan.net/BBU%20PM%20PDF%2009.12.2018%20afas%20mit%20Foto.pdf.
    5) Die NRZ berichtet heute online zur Schließung: “ …. Die CDU-Fraktion erklärte indes auf Nachfrage der Redaktion, es solle am heutigen Dienstagvormittag fraktionsintern noch einmal über den Änderungsantrag beraten werden. Zu 90 Prozent könne davon ausgegangen werden, dass der Antrag zurückgenommen werde. Demnach besteht Hoffnung für das Afas. In der dritten und letzten Lesung am Mittwoch, 12. Dezember, werde der Landeshaushalt für 2019 dann endgültig in Düsseldorf beschlossen. …. Eine Sprecherin der FDP-Fraktion formulierte die Begründung für die Streichung der Gelder wie folgt: „Aus einem wirtschaftlichen Umgang heraus wollen wir die archivierungswürdigen Inhalte des Afas ins Landesarchiv umsiedeln.“ ….“

  2. Patrick Bahners: „Spardiktat – nein danke! Das Duisburger Archiv des Protestes ist bedroht.“, FAZ, Feuilleton, 11.12.2018: “ …. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft hatte im Haushaltsplan für 2019 für das AFAS 220 000 Euro vorgesehen. Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen kann sich zugutehalten, dass der Kulturetat von 46,7 auf 49,3 Millionen Euro steigt. Im Kulturausschuss blieb der Etatansatz unangetastet. Erst im Haushaltsausschuss schlugen Abgeordnete der Regierungsfraktionen CDU und FDP vor, die Unterstützung des AFAS zu beenden. Im Paket mit Änderungen anderer Ressortetats wurde der Antrag angenommen, mit den Stimmen der Opposition. …..“

  3. CDU-FDP Antrag zur Finanzierung des afas im kommenden Jahr liegt vor – aus der Begründung: „Die Förderung des Landes für das Archiv für alternatives Schrifttum soll auch im kommenden Jahr letztmalig fortgeführt werden. Das Archiv wird damit in die Lage versetzt, die Planungen der kommenden Jahre so anzupassen, dass der Wegfall der freiwilligen Förderung des Landes kompensiert werden kann. Zusätzlich wird das federführende Ministerium damit beauftragt, ein Konzept zur Verlagerung von landeshistorisch bedeutsamen Archivgütern in beispielsweise das Landesarchiv NRW zu erarbeiten und dem Fördermittelempfänger die Verlagerung der Archivgüter anzubieten.“
    Link: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-4548.pdf

    Nachtrag (18.12.2018):
    “ …. Die Landesregierung will die Zuschüsse für ein besonderes Archiv in Duisburg nun wenigstens vorerst weiter zahlen. Das wurde am Mittwoch (12.12.2018) im Landtag beschlossen. Zuvor hatte es gegen Streichungspläne seitens des Landes zahlreiche Proteste gegeben. …. Weil es so etwas sonst nirgends gibt, schrieb sogar der Verband deutscher Archivare einen offenen Brief. Die Duisburger Einrichtung sei unverzichtbar. Wer die Gelder streiche, nehme seine Vernichtung in Kauf.

    Der Protest hat allerdings nur einen Aufschub gebracht. „Die Förderung des Landes für das Archiv für alternatives Schrifttum soll auch im kommenden Jahr letztmalig fortgeführt werden“, heißt es in dem am Mittwoch beschlossenen Antrag von CDU und FDP. …..“
    Quelle: WDR, NAchrichten Rheinland, 12.12.18

  4. Pingback: AFAS Duisburg für 2019 gerettet, Finanzierung ab 2020 offen | Archivalia

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