50 Jahre ist es heute her, dass die ersten E-Loks (Typ E-40) im Siegener Bahnhof einfuhren. Punkt 10:27 Uhr hielten die Loks (die eine aus Frankfurt und die andere aus Düsseldorf) auf Gleis 1 und 3. Je zwei Loks zogen drei Personenwagen. Gäste der Züge waren auf der einen Seite der Ministerpräsident Dr. Meyers aus NRW und auf der anderen Ministerpräsident Zinn aus Hessen. Empfangen wurden die Gäste vom Oberbürgermeister Eckmann und von einer riesigen Traube Siegenern, welche sich in und um den Bahnhof versammelt hatten. Es folgten ein kurzer Empfang und anschließend Ansprachen und Feier in der Siegerlandhalle. 16 Jahre hatte der Bau der Oberleitungen gedauert!
Grund für die Elektrifizierung der Ruhr-Sieg-Strecke war der stetige Verkehr und die vielen geographischen Hindernisse, die für eine Dampflok nur schwer zu überwinden gewesen waren. Durch den hohen industriellen Nutzen der Strecke wurde einer Modernisierung durch E-Loks schnell zugesprochen, da sie den Zugverkehr um einiges beschleunigen konnten und weniger Personal zum Betrieb gebraucht wurde. Dazu waren sie leiser als die Dampfloks und konnten auf Grund der kürzeren Fahrdauer öfter am Tag verkehren.
Der Bau der Ruhr-Sieg-Strecke hatte 1856 begonnen und dauerte bis 1861. Sie war damals vom preußischen Staat finanziert worden und galt als eine der wichtigsten Strecken aus industriellen und wirtschaftlichen Aspekten. Durch diese und der Strecke nach Köln war Siegen damals an das Bahnnetz der Deutschen Bahn, welches ihre Geburtsstunde am 7. Dezember 1835 in Nürnberg hatte, angeschlossen worden. Bis 1970 waren fast 2000 km der Bahnstrecken in Deutschland elektrifiziert.
s. a.
1) Ausstellung – 50 Jahre Elektrifizierung der Ruhr Sieg Strecke im Stadtmuseum Werdohl
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