Ende des vergangenen Jahres erschien hier auf siwiarchiv ein erste biographischer Bericht zu Friedrich Ackermeier., der im Rahmen eines Praktikums entstanden ist. Bedauerlicherweise konnte für diesen Bericht die einschlägige Personalakte aus dem Bundesarchiv in Freuburg/Br. (Militärarchiv) nicht ausgewertet werden, da die bestellten Scans erst nach dem Ende des Praktikums im Kreisarchiv eintrafen. Warum eine Auswertung dieser Akte (Bundesarchiv Freiburg/Br., PERS 6/15801), die vorallem die militärische Laufbahn Ackermeiers dokumentiert, auch für eine umfassendere Biographie wichtig ist, zeigt die Transkription des Lebenslaufes aus dem Jahr 1939 :
„Lebenslauf
Am 31. März 1902 wurde ich als Sohn der Eheleute Versicherungs-Inspektor Christian Ackermeier und Friederike geb. Hollwede zu Langwedel, Bezirk Bremen, geboren. Ich besuchte die Volksschule in Steinhagen/Westfalen und vervollkommnete meine Allgemeinbildung in den folgenden Jahren neben der Berufsausbildung durch Selbststudium.
Seit dem 1. April 1916 stehe ich ununterbrochen im Verwaltungsdienst, zunächst bei der Amtsverwaltung Halle/i und alsdann ab dem 1. März 1920 bei der Landbürgermeisterei Hünxe a. Niederrhein, ab dem 1. Mai 1921 beim Magistrat Greifswald und ab dem 1. Juni 1927 bei der Stadtverwaltung Stettin. Beide Verwaltungsprüfungen für den schwierigeren Verwaltungsdienst bestand ich unter Befreiung vom Mündlichen mit dem Prädikat „gut“ und zwar die Stadtobersekretärprüfung am 13. April 1922 und die Stadtinspektorprüfung am 20. Dezember 1924. Seit Vollendungmewines 21. Lbensjahres erfolgte meine Anstellung als beamteter apl. Stadtobersekretär in Greifswald und in Stettin bekeidete ich die Stelle des Leiters des Stadtverordnetesnamtes (ein Stadtoberinspektorenstelle). Während meiner Greifswalder und Stettiner Tätigkeit betrieb ich nebenbei ein 10semestriges Studium an der Verwaltungsakademie Greifswald, an der ich am 18. September 1930 die Akademiestudienprüfung mit der Gesamtnote „Mit Auszeichnung bestanden“ ablegte. Ab 7. April 1932 bin ich – s. Zt. von 192 Bewerbern einstimmig gewählt – Bürgermeister der Stadt Hilchenbach und nebenamtlich auch Verwaltungslehrer an der Süd-Westfälischen Verwaltungsschule für das Finanz- und Steuerrecht.
Seit dem 4. November bin ich mit Emmy geb. Rohde verheiratet. Im Militärverhältnis bin ich nach Ableistung der entsprechenden kurzfristigen Übungen Feldwebelk der Reserve und Reserve-Offizier-Anwärter. Der SA-Reserve gehöre ich seit November 1933 und der NSDAP seit dem 1. Mai 1937. Formal bin ich u. a. auch Mitglied des NSRB (Juristenbund).
Hilchenbach den 1. März 1939
Friedrich Ackermeier
Feldwebel der Reserve“
Der Personalakte enthält zudem 3 (Pass-)Bilder Ackermeiers sowie Arbeitszeugnisse und das Abschlusszeignis der Verwaltungsakademie der Universität Greifswald mit einer Aufstellung der besuchten Lehrveranstaltung.