Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen zur Wiedergutmachung gestartet

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen hat eine Finanzierungszusage seitens des Bundesministeriums der Finanzen für ein dreiteiliges Projekt zur Digitalisierung, Tiefenerschließung und Nutzbarmachung von Wiedergutmachungsakten aus der Abteilung Rheinland erhalten. Das Gesamtprojekt hat dabei eine Laufzeit von etwa 3,5 Jahren.

Im Rahmen des Projekts werden Wiedergutmachungsakten aus Nordrhein-Westfalen tiefenerschlossen und digitalisiert. Dies betrifft sowohl „berühmte Fälle“ wie jenen des von den Nationalsozialisten abgesetzten Aachener Oberbürgermeisters Wilhelm Rombach (1884-1973) als auch Verfolgte, die keine „Presse“ erhielten, wie die Familie Levano aus Aachen. | Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland

In einem ersten Teilprojekt ist neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung der spezifischen administrativen und rechtlichen Bedingungen der Wiedergutmachung in NRW, vor allem die landesweite Erfassung aller einschlägigen Unterlagen zur Wiedergutmachung in einem sachthematischen Inventar in Zusammenarbeit mit anderen Archiven, Institutionen und der Forschung geplant.

Im Rahmen des zweiten Teilprojekts wird der Wiedergutmachungsbestand BR 3007 (Bezirksregierung Aachen) vollständig digitalisiert, anhand des von der Unterarbeitsgruppe der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) erarbeiteten Metadatenstandards tiefenerschlossen und abschließend im Themenportal Wiedergutmachung der Archivportal-D der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Das dritte Teilprojekt wiederum beinhaltet die Erfassung der wichtigsten unerschlossenen Bestände zur Wiedergutmachung (BR 3001 und BR 3002 – Entschädigungs- und Entschädigungsrentenakten der Bezirksregierungen in Aachen, Düsseldorf und Köln sowie der Landesrentenbehörde NRW) als vorbereitende Maßnahme für die spätere Digitalisierung und Tiefenerschließung zwecks Präsentation im geplanten Themenportal Wiedergutmachung. Der Bestand BR 3001 enthält sämtliche Entschädigungsakten überregionaler Verfolgtengruppen nach Art. V des BEG-Schlussgesetzes, der Bestand BR 3002 diejenigen nach den §§ 150 und 160 des BEG, d.h. aller Berechtigten aus ehemaligen Vertreibungsgebieten, Staatenloser und Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention. Das Projekt macht diese zahlenstarken und auch überregional bedeutenden Bestände erstmals der Nutzung zugänglich.

Quelle: Archivportal-D, 21.10.2024

s. a. :
1) Abschlussbericht der der KLA-Arbeitsgruppe (Dezember 2009) herunterladen (PDF, 201 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)
2) Dokumentation der Abschlussbericht der KLA-Arbeitsgruppe (Januar 2010) herunterladen (PDF, 743 KB, Datei ist nicht barrierefrei ⁄ barrierearm)

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