Zahlreiche Besucher informierten sich über den aktuellen Stand
Der Einladung des Heimatvereins Alte Vogtei e.V. folgten rund 60 Besucher. Nachdem Volker Gürke, Vorsitzender des Heimatvereins, begrüßt hatte, gab Bürgermeister Christoph Ewers einen Abriss des Werdegang wieder, was bisher alles im Hintergrund tatsächlich geschehen ist, seit der Rat den Beschluss zur Sanierung und Umgestaltung der Alten Vogtei und der Zehntscheune gefasst hatte.
Bilder zeigten eindrucksvoll, wie es derzeit im inneren der zwischenzeitig entkernten Alten Vogtei aussieht. „Nicht alles, was der Denkmalschutz fordert, findet Zustimmung bei den Brandschützern oder den Statikern – und natürlich auch umgekehrt“, erläutert Ewers zu den Abstimmungsprozessen, die seit der Entkernung des denkmalgeschützten Bauwerks zwischen den zuständigen Stellen stattfinden.
Als im April 2017 schließlich der Förderantrag für ein Begegnungs, Besucher und Erlebniszentrum Alte Vogtei bei der Bezirksregierung in Arnsberg gestellt wurde, ahnte noch niemand, dass dieses Projekt so lange dauern würde. „Ursprünglich sind wir mal davon ausgegangen, dass wir die Alte Vogtei im Rahmen unseres Jubiläums 800 Jahre Burbach eröffnen können“, teilt Ewers auf die Frage von Gürke mit. Aber es sei schnell klar geworden, dass dies nicht realisierbar sei, denn neben den wichtigen Untersuchungen der Denkmalschützer sind natürlich bei einem solchen Projekt auch die einzuhaltenden Regularien wie beispielsweise die europaweiten Ausschreibungen wesentlich zeitaufwendiger.
Als Bauherr erläutert Ewers, dass seit Erhalt der Baugenehmigung im vergangenen Oktober die Detailplanungen weiter voranschreiten und derzeit weitere Ausschreibungen vorbereitet werden. Dazu gehört auch die Ausstellungskonzeption, bei der der Heimatverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde durch das Büro BOK + Gärtner GmbH aus Münster begleitet werden. „Es wird künftig kein typisches Heimatmuseum mehr sein, da wir dafür auch keine Förderung in einer Höhe von 3,11 Mio. Euro erhalten hätten“ erklärt Gürke zu den Planungen der Ausstellung. Besondere Exponate aus der bisherigen Ausstellung „Leben und Arbeiten in Burbach“ würden sicherlich wieder einen Platz finden – gegebenenfalls auch zeitweise in Sonderausstellungen.
In den vier Sektionen der künftigen Ausstellung ZusammenKommen, ZusammenArbeiten, ZusammenLeben und ZusammenWachsen soll im Gegensatz zur früheren Ausstellung ein wesentlich größerer Zeitraum abgebildet werden. In der Zehntscheune wird es neben dem Bereich der Werkstätten auch eine Haus-in-Haus-Konstruktion geben, da das Gebäude nicht vollständig isoliert und gedämmt wird. Hierfür werden noch Zitate und Aussagen über Burbach(er) gesucht, die an der Außenseite des (halb)transparenten Gebäudes zu lesen sein werden.
Bei dem Teilprojekt des Baus, einem neuen Backes auf dem Gelände der Alten Vogtei, wird es in den nächsten Tagen, soweit das Wetter mitspielt, bereits losgehen. Rüdiger Sahm vom Heimatverein stellt hierzu die Planungen vor. „Der neue Backes wird neben zusätzlicher Lagerfläche für den Heimatverein vor allem mehr Platz bieten, um künftig besser auch mit Gruppen, insbesondere Schulklassen, arbeiten zu können“ teilt Sahm mit.
Neben diesem künftigen Angebot des außerschulischen Lernortes und der Ausstellung unter dem Motto „Gemeinsam Burbach“ wird in der neuen Alten Vogtei natürlich auch die Touristinfo der Gemeinde Burbach ihren Platz finden. Zudem wird es noch weitere Veranstaltungsräume, ein Café sowie einen Souvenir- und Ticketshop geben. Als künftiges Naturparktor für den Naturpark Sauerland Rothaargebirge wird es natürlich auch hierzu eine spezielle Sektion in den Räumlichkeiten der Vogtei geben. In diesem Rahmen wird die Vogtei natürlich auch zentraler Ort für Naturparkveranstaltungen werden, Indoor sowie Outdoor.
Quelle: Gemeinde Burbach, Aktuelles, 31.1.2020