Denkmal des Monats – Juni 2015: Historische Entwicklung Stadt und Markt (Bad Berleburg)

060 Goetheplatz 7
Bad Berleburg Goetheplatz 7, By Ursulabuschmann (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Bad Berleburg wird erstmals 1258 urkundlich erwähnt. In diesem Jahr wurde der Ort, welcher im Schutze einer Burg auf dem heutigen Schlossberg gegründet wurde, mit Stadtrechten ausgestattet. Ein städtisches Gemeindewesen mit Bürgermeister, Schöffen und Rat war um 1330 ausgebildet. Der historische Marktplatz lag im Bereich des heutigen Goetheplatzes westlich des Schlosses. Im Platzbereich lagen das Rathaus und eine Stadtkirche, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich Bad Berleburg zur Haupt- und Residenzstadt der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Das heutige Erscheinungsbild des prägenden Schlosses entstand im Wesentlichen durch Baumaßnahmen in den Jahren 1731 bis 1740.
Das heutige Raumbild des historischen Stadtkerns ist auf den Wiederaufbau der Stadt nach dem großen Stadtbrand 1825 zurückzuführen. Diesen Stadtbrand überstanden lediglich zwei Gebäude am Goetheplatz sowie das nach Norden angrenzende Torhaus der Schlossanlage. Die Stadtkirche wurde ebenfalls stark beschädigt, so dass sie abgerissen wurde und eine Grünanlage in der Mitte des neuen Platzes angelegt wurde. Der Goetheplatz diente der Stadt Berleburg bis in die 1950-er Jahre als Marktplatz.

Der Wiederaufbau dokumentiert die Stadtplanung und Architektur des frühen 19. Jahrhunderts im südwestfälischen Raum. Ihre Kennzeichen sind der gleichmäßige Gebäuderhythmus der Straßenzüge und die durchweg zweigeschossige Bebauung über einem massivem Sockel und verschiefertem Dach. Um 1850 begann die Besiedlung der Unterstadt. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfährt die Stadt durch den Bau der Bundesstraße im Tal und der Bahnlinie. Durch Holzverarbeitung und Papierindustrie entwickelte sich die ehemalige Ackerbürgerstadt zu einem regionalen Zentrum der Wirtschaft und des Fremdenverkehrs. Im Laufe dieser Entwicklung wurden viele private Dienstleistungsbetriebe sowie öffentliche Einrichtungen in die Unterstadt – schwerpunktmäßig entlang der Poststraße – verlagert. Am Fuß der historischen Altstadt wurde ein neuer zentraler Markplatz mit einem Feuerwehrgerätehaus und der städtischen Dreschhalle eingerichtet. Seit den 1950-er Jahren findet auf diesem Platz regelmäßig der Wochenmarkt statt.
Quelle: Arbeitskreis Historische Stadtkerne NRW

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