Denkmal des Monats – Juli 2015: Altstadt Bad Laasphe

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Stolzes2„. Licensed under Public Domain by Paul Riedesel, 1989 via Wikipedia.

Stolz´sches Haus Bad Laasphe
Bad Laasphe liegt an einer der natürlichen Eingangspforten ins Wittgensteiner Land, dort wo die Lahn ihr enges, oft nur 100 m breites Gebirgstal verlässt und in eine bis auf etwa 500 m verbreiterte Talaue eintritt. Das Relief des Laaspher Gebietes ist stark ausgeprägt: Während die Talsohle der Lahn bei etwa 310 bis 330 m ü.d.M. liegt, erreichen die umliegenden Berge Höhen von 500 bis 700 Meter. Aus der „Sommerfrische“ des Jahres 1904 wurde ein moderner Kurort: 1983 verlieh das Land NW der Stadt die Bezeichnung „Staatlich anerkanntes Heilbad“. Seit dem 1.1.1984 führt die Stadt in ihrem Namen den Zusatz „Bad“.
Geschichte:
Eine vermutlich erste Erwähnung von Laasphe (= Lassafa = Lachswasser) findet sich im Urkundenbuch des Klosters Fulda, sie belegt den Ort für die Zeit von 780 bis 807. Laasphe entwickelt sich auf einem Grundriss für etwa 100 Häuser mit ca. 280 Meter Länge und 90 bis 125 Metern Breite, gesichert von einer Stadtmauer mit vier Ecktürmen, zwei Flankentürmen und zwei überbauten Toren. Mit dem Jahr 1238 wurde die Grafschaft Stift (das heutige hessische Battenberg und das Wittgensteiner Gebiet) in die beiden Grafschaften Battenberg und Wittgenstein geteilt. Laasphe wurde damit zur Residenz der neuen Grafschaft Wittgenstein und hat wohl zwischen 1240 und 1250 Stadtrechte erhalten. 1438 und 1506 verwüsteten Brände die Stadt. 1605 wird die Grafschaft in Sayn-Wittgenstein-Berleburg im Norden und Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein im Süden geteilt; Laasphe übernahm für den südlichen Teil die Funktion der „Hauptstadt“. Die Befestigungsanlagen wurden wegen ihrer wehrtechnischen Bedeutungslosigkeit nach 1800 abgebrochen, Wall- und Grabenzonen aber nicht bebaut. Schloss Wittgenstein sowie die Altstadt mit ihren 63 denkmalgeschützten malerischen Fachwerkhäusern und der aus dem 13 Jahrhundert stammenden Kirche geben Zeugnis von der Vergangenheit.

Stolz´sches Haus
Königstraße 49, (Denkmal des Monats 2002) überörtlich bedeutender Fachwerkbau: „Durch Gottes Hilff gebaut von Johann Adam Stoltz, Anna Elisabeth Eheleut. Baumeister Hermannus Riedesel Anno 1705 …“ ist an dem imposanten dreigeschossigen Stockwerksbau und dessen gut gegliedertem Fachwerk zu lesen. Eindrucksvoll zeigt sich der reich verzierte Nordgiebel mit seinen sorgfältig ausgeführten und farbigen Schnitzereien: maskenhafte Gesichter, Federbüsche, Weinlaub und Trauben. Exotisch die wie Elefantenfüße gestalteten Fußstreben, verziert mit Feigen. Auch an den Traufseiten aufwändiges Fachwerk.
Hartnack-Ensemble
Wallstraße 5 bis 13 (Denkmal des Monats 2003): aufwändig gestaltete Fachwerkbauten aus dem 16./17. Jahrhundert, typische Handwerker- und Ackerbürgerhäuser, malerisches Ensemble.
Schloss Wittgenstein
Weitläufige Schlossanlage, 1187 erwähnt als Burg „Widegensteyne“. Von den heute bestehenden Gebäudeteilen stammt der quergestellte Mittelbau, der einen barocken Dachreiter trägt, aus dem 17. Jahrhundert. Seine rückwärtigen Flügel bauen auf dem mittelalterlichen Kern auf. Die nach vorn anschließende, östliche Baugruppe, erschlossen durch eine Rampe, wurde im 18 Jahrhundert errichtet. Der Mittelbau beherbergt die Schlosskapelle mit einem flachbogigen Stichkappengewölbe und im Stockwerk darüber der ehemalige Bildersaal (heute Aula des Institutes Schloss Wittgenstein, nur Außenbesichtigung).
Quellennachweis: Beitrag aus „Schönes NRW, Reiseführer zu den historischen Stadt- und Ortskernen in NRW“

Link: Arbeitskreis Historische Stadtkerne NRW

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