12. TAG DER ARCHIVE 2024: „Essen und Trinken“

Grundsteinlegung einer neuen Werkssiedlung der Charlottenhütte Siegen-Niederschelden am 7. August 1952, Quelle: Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen, F-CHH 24_1_1

Heute undmorgen findet bundesweit der 12. TAG DER ARCHIVE statt. Viele Archiveinrichtungen wenden sich am ersten März-Wochenende mit einem breiten Veranstaltungsangebot an die Öffentlichkeit. Die meisten teilnehmenden Archive bieten Führungen und Ausstellungen zum Motto Essen und Trinken an.
Das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein beteiligt sich in diesem Jahr mit der Präsentationn eines weiteren Bildes aus dem Digitalisierungsprojekt zur Charlottenhütte in Siegen-Niederschelden.
Beim E-Voting stimmten die Mitglieder des VdA für das diesjährige Motto. „In den Magazinen schlummern nicht nur viele interessante Geschichten zu diesem Thema, die erzählt werden wollen, sie bergen auch so manche überraschende Funde über die Bedeutung von Nahrungsmitteln, ihre Verarbeitung und ihren Genuss,“ so der Vorsitzende des VdA Ralf Jacob.
Bundesweit greifen Archive das Motto auf und präsentieren einzigartige Objekte und Dokumente aus ihren Beständen. Darüber hinaus soll der Öffentlichkeit die Vielfalt des Archivwesens verdeutlicht werden: Große Staatsarchive beteiligen sich ebenso wie die örtlichen Kommunalarchive, Kirchenarchive finden sich im Veranstaltungskalender neben Universitäts-, Parlaments- und Wirtschaftsarchiven. Dazu kommen Adels- und Medienarchive sowie Archive von politischen Parteien und Verbänden bzw. Stiftungen und Archive wissenschaftlicher Institutionen. In einigen Orten kooperieren auch verschiedene Einrichtungen und bieten gemeinsame Veranstaltungen zu einem Schwerpunkt an.
Eine Übersicht über die teilnehmenden Archive findet sich auf der Homepage zur Veranstaltung
unter www.tagderarchive.de. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können diese nach Datum
oder Bundesland sortieren und so gezielt nach Veranstaltungen in ihrer Nähe suchen.
Quelle: VdA, Pressemitteilung v. 14.2.2024

Zum Digitalisierungsprojekt s. a. den siwiarchiv-Adventskalnder 2023

Linktipp: Ältester Hochbehälter des Siegerlandes (1888)

Die Siegener Unterwelten stellen auf auf ihrer Homepage die Geschichte des Hochbehälter am Hasengarten des Oberen Schlosses in Siegen mit beeindruckenden Bildern und Karten vor. Ein Anreiz, sich mit der Architekturgeschichte der Wasserversorgung im Kreisgebiet auseinanderzusetzen.

„Verschleppt. Ausgebeutet. Vergessen?“ – Themenabend im Café Herzstück, Hilchenbach

„Zwangsarbeit im Siegerland“ – Gesprächsabend mit Peer Ball zur Sonderausstellung des Aktiven Museums Südwestfalen

Zwangsarbeiter:innen aus der Sowjetunion in Meinerzhagen/Sauerland, 29. April 1944″ – Rechteinhaber: Stadtarchiv Meinerzhagen


Zu den lange Zeit unbeachtet gebliebenen Opfergruppen des Nationalsozialismus gehören die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Im Siegerland waren das etwa 15.000 Menschen. Ihrem Schicksal widmet sich seit Herbst letzten Jahres die
Sonderausstellung des Aktiven Museums Südwestfalens in Siegen.
Woher kamen die Betroffenen? Wo mussten sie arbeiten? Unter welchen Bedingungen mussten sie leben? Welche Kontakte gab es zur Zivilbevölkerung? Diesen und anderen Fragen geht die Ausstellung nach. Sie wird nun von Peer Ball, verantwortlich für die Konzeption und Gestaltung, im Hilchenbacher Sozial- und Kulturcafé Herzstück vorgestellt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem lokalen Buchhandel „bücher buy eva“ statt, deren Inhaberin Eva Grass einen Büchertisch anbieten wird.
Jutta Neuhaus, Vorsitzende des Trägervereins des Café Herzstück, erklärt dazu: „Im Rahmen unserer Kulturarbeit wollen wir auch wichtige Themen wie das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aufnehmen und zur Vernetzung der Kulturarbeit in unserer Region beitragen. Deshalb laden wir herzlich zur Teilnahme ein.“
Der Themenabend findet am Donnerstag, 18.1.2024, um 19.00 Uhr im Café Herzstück statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zur Unterstützung der Vereinsarbeit des Sozial- und Kulturcafés wird gebeten.

Vortrag: Jochen Grisse: „Aus Erz wird Stahl.

Historische Eisenerzeugung am Beispiel der Eiserner Hütte“
Freitag, 12.1.2024, 19 Uhr, Kapellenschule Siegen-Eisern

Eiserner Hütte (links) und Eisenhardter Tiefbau (rechts) um 1900


Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte der Eiserner Hütte und erläutert Details zur historischen Eisen- und Stahlerzeugung. Kurz wird auf die Öebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen eingegangen. Am Ende erfoögt eine Einordnung der wirtschaftlichen Bedeutung des Siegerlandes als historische Montanregion in Zentraleuropa.

Quelle: Verein Siegerländer Bergbau, Instagram-Account

„Archiv und Wirtschaft“ 4/2023 erschienen


Das Themenheft: „Unternehmen im Nationalsozialismus – aktuelle Beispiele zur Rolle von Unternehmensarchiven bei der Aufarbeitung“ enthält u.a. den regional interessanten Aufsatz von Ralf Banken: „Zwischen Zwang und Eigeninitiative. Die Forschungsdiskussion um unternehmerische Handlungsspielräume im „Dritten Reich“ (S. 192–207)“

Neues Buch zeichnet 200 Jahre bewegter Siegerländer Walzenguss-Geschichte nach

Das Buch „Walzen für die Welt. Eine Chronik des Siegerländer Walzen­gusses. 1820 bis 2020“ ist in einer kleinen Auflage im Verlag Vorländer erschienen. Es umfasst rund 400 Seiten Text mit vielen Bildern und Tabellen. (Foto: Josef Wiesmann)


Walzen haben bis heute in industriellen Prozessen eine überragende Bedeutung. Sie kommen bei der Entstehung vieler Produkte des täglichen Lebens zum Einsatz – man denke nur an Lebensmittel wie etwa Mehl oder an Autos, Flugzeuge, Chemieanlagen, Rüstung, Energieversorgung, Papier und Folien. Immer noch haben die Hersteller von gegossenen Walzwerks­walzen ihren europäischen Schwerpunkt im Siegerland. Die Entwicklung dieses einzigartigen Walzenguss-Clusters, welche vor rund 200 Jahren begann, wird nun in einem Buch „Walzen für die Welt. Eine Chronik des Siegerländer Walzengusses. 1820 bis 2020“ von Josef Wiesmann nachgezeichnet.

Der Autor beschreibt die Entwicklung der Branche beginnend mit den ersten Walzengüssen aus dem Holzkohle-Hochofen auf der Marienborner Hütte um 1820 und ihren enormen Aufschwung nach dem Eisenbahnbau ins Sieger­land 1861 bis zum Ersten Weltkrieg. Walzwerke und Walzenguss trugen damals entschei­dend mit dazu bei, dass sich die Industriestruktur im Siegerland weg von der Montanindustrie hin zum industriellen Weiterverarbeitungsbereich entwickeln konnte. Weiterlesen