975 Jahre Hileweg gibt Anlass zur Ausstellung „Historische Wege und Straßen“

4Fachwerk-Museum greift erneut geschichtliches Thema auf


Seit mindestens 975 Jahren kommt dem Hileweg eine Bedeutung für den Freudenberg Raum zu.  In einer Urkunde von 1048 taucht diese Wegebezeichnung als Teil der Grenzbeschreibung des Kirchspiels Haiger auf.
Der Hileweg galt als wichtiges Verbindungsstück im fränkisch-karolingischen Straßensystem. Er verlief als überregionale Handels- und Heerverbindung am westlichen Rand des Gebietes der heutigen Stadt Freudenberg. Insgesamt wird als „Hileweg“ jene Straße bezeichnet, die im Süden in der Wetterau nördlich von Frankfurt a.M. begann, weiter durch das Siegerländer Eisenrevier führte und sein Ende in Essen an der Ruhr zum Westfälischen Hellweg fand.

Das 4Fachwerk-Museum nimmt das Jubiläum dieser frühen Erwähnung zum Anlass, sich intensiver mit historischen Wegen und Straßen „rund um den Flecken“ zu beschäftigen. Drei geschichtsträchtige Verbindungen stehen dabei im Mittelpunkt: Der besagte Hileweg, die Brüderstraße und, als jüngste der betrachteten historischen Wege, die Koblenz-Mindener Chaussee. Weiterlesen

Literaturhinweis: Hermann J. Hellmann: „Von der Wiesenbauschule zur Universität.

125 Jahre Vereinigung der Absolventen des Departments Architektur Bauingenieurwesen. ALUMNI Bauwesen Siegen, ABS.“ (Siegen 2021)

Auf 119 Seiten widmet sich der Autor dem (Siegerländer) Wiesenbau, der Geschichte der Wiesenbauschule und der Vereinigung der Absolventen der Wiesenbauschule und deren NaAchfolger (Wiesenbauer, Kulturtechniker).

Erschienen: Gregor Schöllgen: „SMS. Ein deutscher Anlagenbauer in der Welt 1871 – 2021“

„Wie die Zukunft aussieht, weiß man nicht. Aber man kann sich ihr stellen. Wie das geht, zeigt ein Maschinen- und Anlagenbauer im Siegerland. 1871 von der Familie Weiss als »Werkzeug-Fabrik« ins Leben gerufen, hält das innovative Hightech-Unternehmen seither die Konkurrenz auf Distanz. 150 Jahre nach ihrer Gründung ist die SMS group mit ihren weltweit 14.500 Mitarbeitern ein Pionier der smarten Fabrik und der Wegbereiter für eine umweltneutrale und nachhaltige Metallurgie. So schreibt man Geschichte.“
Quelle: Verlagsinformation Weiterlesen

Führung durch die Stahlarbeiter-Siedlung Gartenstadt Wenscht, Siegen-Geisweid

Donnerstag, 24. August 2023, 17:30 – 19:30, Treffpunkt: Parkplatzt Gaststätte „Bim Käs, Fichtenweg, Siegen-Geisweid, Guide: Traute Fries

„Rückblick auf die Entstehung der Gartenstadt, die von vielen Künstlern mitgestaltet wurde. Besonders thematisiert werden die zahlreichen Kunstobjekte im Wohnumfeld der Gartenstadt aus den 1950/60-er Jahren. Erläutert wird auch das Ringen um die Erhaltungs- und Gestaltungssatzung zur Sicherung der städtebaulichen Eigenart der einstmals ausgezeichnteten Siedlung.“

Albert Ludwig Juncker – erster Präsident der IHK Siegen nach 1945

Führungspersonal der Industrie – und Handelskammer Siegen (IHK) waren bereits zweimal Thema hier auf siwiarchiv (Bernhard Weiss und Wieprecht von Kropff). Die folgende Zusammenstellung zu Albert Ludwig Juncker stellt nun Informationen über den ersten Präsidenten der Siegener (IHK) zusammen und liefert Hinweise zur weiteren Recherche:

geb. 2.12.1904 in Bochum , gest. 8.3.1987 in Siegen, evangelisch[1]
Albert Ludwig Juncker war gelernter Kaufmann[2] und u. a. bei der AEG tätig. 1926 trat er in den elterlichen Textilgroßhandel ein, dessen Mitinhaber Juncker 1945/1946 wurde.[3]
Albert Juncker war mit Jenny J. geb. Kahn[4] in „Mischehe“ verheiratet. Albert Juncker wohnte mit seiner Frau in der Gläserstraße 2 bis zu ihrem Umzug 1954 in die Sandstraße. 1934 wurde ihre Tochter geboren. Seine Frau Jenny wurde im September 1944 in Kassel-Bettenhausen, einem Arbeitslager – ein Außenlager des KZ Buchenwald – , interniert. Mehrfache Besuche in Kassel einer Siegenerin sind bekannt, sie überbrachte Gegenstände aus Siegen. Seine Tochter wurde rechtzeitig bei einem Bauern in der Nähe von Attendorn versteckt. Albert Juncker holte seine Frau während eines Luftangriffs aus Kassel und versteckte sich mit ihr ebenfalls dort.[5] Weiterlesen

Vortrag: Jochen Grisse macht die Geschichte der alten Eisenmacher erlebbar

Di, 15.8., 15:30, Stadtbiliothek Kreuztal

„Der Eisener Jochen Grisse verbrachte sein Berufsleben in der Stahl- und Eisenindustrie und bringt uns in seinem Vortrag ein Siegerland näher bei dem ganz Europa Stahlstäbe kauft. Es geht um den Hauberg, die Zünfte und die historische Herstellung von Eisen im 18. Jahrhundert – unser industrielles Erbe.

Bei Kaffee und Tee dürfen gerne auch eigene Erinnerungen geteilt werden.

Die monatlich stattfindende Veranstaltung „VIELFÄLTIG – Kaffee, Geselligkeit& Programm“ ist eine Kooperation von kreuztalsenioren und der Stadtbibliothek.
Ohne Anmeldung. Barrierefrei. Kostenlos.

Quelle: Stadtbibliothek Kreuztal, Termine

Siegerland Band 100 / Heft 1 (2023) erschienen

Inhalt

Gerhard Moisel: 111 Jahre Heimatforschung in 99 Bänden auf 14.147 Seiten, S. 3
Andreas Bingener und Michael Diehl: Das Bekanntmachen einer Todesnachricht in früheren Zeiten, S. 5
Rolf Heetfeld: Diesterweg und Tolstoi – Eine Begegnung, S. 16
Eberhard Klein: Der Pavillon der Westerwälder Basaltbrüche G.m.b.H., Eiserfeld, auf der Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung zu Düsseldorf im Jahre 1902, S.42
Rolf Löttgers: Treuer Inserent: Die Städtische Badeanstalt in der Sandstraße, S. 48
Wilfried Lerchstein: Carl Kraemer, der „Vater des deutschen Tierschutzgesetzes“, S. 50
Traute Fries und Rüdiger Fries: Das Modell der Siegener Synagoge, S. 80
Gerhard Moisel: In Memoriam Klaus-Dieter Zimmermann (1941-2022), S. 95
Andreas Bingener: Herbert Bäumer (1940-2023), S. 98
Rezensionen

Der Mensch braucht Energie – heute wie gestern

Archäologische Ausgrabungen am Standort eines neuen Hochspannungsmastes bei Siegen-Oberschelden

Ein unscheinbarer dunkler Fleck unter dem Mutterboden, doch die Archäologin Dr. Eva Cichy freut es.
Foto: LWL/M. Baales

Die Energiewende bringt es mit sich, dass neue Überlandstromtrassen gebaut bzw. bestehende ausgebaut werden müssen. Den Teilabschnitt einer überregionalen Trasse plant die Amprion GmbH gerade im Siegerland, wo in naher Zukunft neue, größere Hochspannungsmasten errichtet werden. Hierfür sind entsprechende Fundamente notwendig. Das rief die Archäolog:innen des Landschaftsverbandes-Westfalen Lippe (LWL) auf den Plan. Bei ihren Untersuchungen fanden sie Reste von sogenannten Grubenmeilern, in denen Holzkohle hergestellt wurde.

„Das Siegerland ist eine der reichsten Fundlandschaften im südwestfälischen Mittelgebirgsraum. Die ältesten Spuren reichen noch in die späte Altsteinzeit zurück. Vor allem die folgende Mittelsteinzeit und die Eisenzeit, aber auch mittelalterliche Siedlungsreste sind reichlich belegt“, so der Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen, Prof. Dr. Michael Baales. Weiterlesen

Hat das Kreisarchiv Wieprecht von Kropff (1909 – 1978) auf dem Schirm?

Aufgrund der DVD-Produktion „Streifzüge durch das Siegerland“ war bekannt, dass von Kropff in den frühen sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer in Siegen war. Weitere Anfragen haben das Kreisarchiv bisher nicht erreicht, so dass diese saloppe Online-Anfrage der Auslöser für eine erste Zusammenstellung von Informationen zu Dr. Wieprecht von Kropff war. Als erstes Ergebnis lässt sich feststellen, dass man im Internet recht umfangreiche Hinweise auf die Lebensgeschichte von Kropffs vor 1945 findet. Seine Zeit als Hauptgeschäftsführer jedoch noch nicht das das Netz erreicht zu haben scheint. Es folgen nun die ersten Ergebnisse der Suche des Kreisarchivs, die zu einer weiteren Forschung geradezu einlädt:

Lippstädter Zeitung, 23. September 1940

Wieprecht Florenz Kurd Georg Karl Adolf von Kropff

* 16. Juli 1908 in Germershausen (Kreis Marburg); † 19781 Weiterlesen

Stumme Zeugen zum Sprechen bringen

LWL-Archäologe zeigt mit Bergbauwerkzeugen aus Wilnsdorf sein liebstes Fundstück

Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel „Show & Tell“ ihre liebsten archäologischen Fundstücke.

„Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte“, so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe.

Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms „Archäologische Zeitmaschine“, bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in „Virtual Reality“-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch „ihre“ Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.

Bergbauwerkzeuge aus Wilnsdorf

Diese Gezähe wurden im 13. Jahrhundert im Bergbau benutzt.
Foto: LWL-Altertumskommission für Westfalen

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