Erschienen: Wittgenstein Heft 2 / 2024

Inhaltsverzeichnis Heft 2 / 2024

Otto Marburger: Ein Freund geht. Eine sehr persönliche Würdigung aus persönlicher Wertschätzung
Johannes Burkhardt: 175 Jahre Sparkasse Wittgenstein
Walter Afflerbach: Hagelschlag in Birkelbach und Womelsdorf 1765 und das gräfliche „Krisenmanagement
Wolfram Martin: Ein göttlicher Luftikus und ein Vogel voller Widersprüche und Wunder: Der Mauersegler
Dieter Bald: Wittgensteiner Gendarmen im 19. Jahrhundert
Jens Gesper, Hartmut Weinhold: 35 Jahre „Grüne Damen und Herren” in der Odebornklinik Bad Berleburg
Wolfram Martin: Geschicktes Nachtgespenst, das zunehmend auch tagaktiv ist: der Waschbär
Ingo Hackler, Dirk Spornhauer: Ein Gedenkstein für Mannus Riedesel an der Evangelischen Kirche Raumland

Quelle: Wittgensteiner Heimatverein, Aktuelles

Zur Auflösung des Heimatvereins des Kreises Altenkirchen

– Betzdorfer Regionalhistoriker äußert sich kritisch

Der Heimatverein des Kreises Altenkirchen löst sich in diesen Tagen auf. Für drei von sechs Vorstandsposten fand sich niemand. Als weiteren Grund wurde von der Vorsitzenden Betty Berg-Bronnert aus Kirchen mangelnder Nachwuchs genannt. Zu den Vorgängen hat sich der Betzdorfer Regionalhistoriker Dr. Thomas Bartolosch zu Wort gemeldet, der von eigenen Erfahrungen mit dem Verein berichtet. Er hat den Verein 2019 unter Protest nicht nur verlassen, sondern auch sein – wenn auch nicht bedeutsames – Amt als stellvertretender Schriftführer im erweiterten Vorstand des Vereins niedergelegt. Er tat das – wie er bekundet – nach reiflicher Überlegung, war er doch von 1982 bis 2019 an 38 Heimat-Jahrbüchern des Vereins mit teils mehreren Beiträgen sowie immer wieder umfangreichen Buchbesprechungen beteiligt gewesen. Schon sein Vater Helmuth Bartolosch aus Betzdorf hatte von 1971 bis zu seinem Tod 2001 alljährlich – 30 lange Jahre – Beiträge für das Jahrbuch geliefert, oft nicht nur einen.
Das alles geschah ehrenamtlich, war aber teils mit erheblichen Kosten der Recherche in Archiven oder der Bildbeschaffung verbunden, wie Bartolosch unterstreicht. Mit Blick auf den bevorstehenden Ruhestand als Rentner wollte er seinen Ohren nicht trauen, als er bei einer Vorstandssitzung 2018 erfuhr, dass sich auf Vereinskonten 84.000 Euro befanden. Dieser Betrag gefährdete seinerzeit übrigens die Gemeinnützigkeit des Kreisheimatvereins. Ein Antrag von Dr. Bartolosch, pro Seite im Jahrbuch ein kleines Honorar von 10 Euro zu zahlen, wurde einstimmig abgelehnt, obwohl das bei einem Umfang von durchschnittlich 320 Seiten pro Jahrbuch ein Volumen von nur gut 3000 Euro pro Ausgabe ausgemacht hätte. So sei das in anderen Vereinen üblich, die sich der „Heimatforschung“ oder der regionalen Geschichte verschrieben haben, äußert er im Gespräch mit dem AK-Kurier. Im Vergleichsfall bekam er für einen Beitrag im Siegerland-Heft des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins ein Honorar von 300 Euro. Auch wenn Honorare zu versteuern sind, ist es in seinen Augen doch eine Wertschätzung für eine Arbeit, die weit mehr kostet, denn wenn man Regionalgeschichte ernst nimmt und zu neuen Erkenntnissen gelangen will, muss man in die einschlägigen Archive in Koblenz, Wiesbaden, Düsseldorf oder gar Berlin, wie er meint. Das gebe es nicht zum Null-Tarif. Weiterlesen

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 08: „Siegens erster Landrat im Oberen Schloss“

Instagram-Episode 08 „Siegens erster Landrat im Oberen Schloss“ ist dem Amts- und Wohnsitz des ersten Siegener Landrats Wolfgang Friedrich von Schenck in den beiden zentralen Gebäudetrakten des vormals nassauischen, seit 1816 preußischen Oberen Schlosses gewidmet.

Von Schenck war evangelisch, seine Frau und wohl auch seine Kinder dagegen katholisch – eine nicht außergewöhnliche, aber für die Stadt Siegen bemerkenswerte und für die tolerante Haltung des Landrats bedeutsame Konstellation. Baulich befand sich der vom Landrat und seiner Familie bewohnte Westflügel bis zum Ende seiner Amtszeit (1848) in keinem guten Zustand.

Vier sehr detaillierte Gebäudegrundrisse von den einzelnen Etagen mit Einzeichnung der aufschlussreichen Nutzung der Dienst- und Wohnräume im Oberen Schloss um 1820 befinden sich heute im LAV NRW W in Münster  und sind digital im Internet abrufbar.

Vortrag: Die letzten Tage der Auguste Gonsenhäuser

Einen Vortrag zum Gedenken an Auguste Gonsenhäuser veranstaltet der „Dritte Ort – Bücherei der Zukunft“ am Mittwoch, 04.12.2024. Thomas Kemper hält den Vortrag „Die letzten Tage im Leben der Auguste Gonsenhäuser aus Berleburg“ in der Stadtbücherei in Bad Berleburg. Beginn ist um 19.00 Uhr. Im Anschluss an den einstündigen Vortrag sind Fragen und Gespräche willkommen.

Die Familie Bachenheimer, aus der Auguste Gonsenhäuser stammt (c) Familie Gonsenhäuser

Hintergrund des Vortrags 

Weiterlesen

siwiarchiv-Adventskalender 1/2024

Quelle: Siegener Zeitung, 01. Dezember 1913

Der diesjährige Adventskalender wurde von Peter Kunzmann zusammengestellt. Danke dafür! Er ist quasi ein historischer Veranstltungskalender, der einen Blick auf die im Anzeigenteil der Siegener Zeitung befindlichen Veranstaltungsankündigungen wirft. Ein interessante kulturgeschichtliche Reise, die durch das Zeitungsprotal zeitpunkt.nrw ermöglicht wurde.

Literaturhinweis: Annette Deeken: „AUGUST SANDER. Eine Biographie“

„Seine Bilder gehören zu den Klassikern der Photogeschichte und werden in vielen Museen der Welt ausgestellt. Etliche seiner Motive gelten sogar als Ikonen der dokumentarischen Photographie und haben auf dem Kunstmarkt sechsstellige Preise erzielt.

Doch was wissen wir vom Leben des Photographen August Sander? Was wissen wir von ihm und seiner Familie, seinem Alltag und den unentwegten Anstrengungen, mit der Photographie Geld zu verdienen? Und wer waren die siebzehn jungen Frauen, die als Auszubildende unter einem Dach mit ihrem Lehrherrn gewohnt haben?

Antworten gibt die vorliegende Biographie, die so präzise und detailgenau wie möglich den Lebensweg August Sanders und sein Umfeld dokumentiert, mit historischen Quellen und – erstmals – mit dem Augenzeugenbericht eines Lehrlings. Im Anhang findet sich, ebenfalls erstmalig, ein Verzeichnis seiner Veröffentlichungen zu Lebzeiten.“

Weitere Informationen: www.deeken.online

Bibliografische Angaben: Weiterlesen

Filmpremiere: „Eispalast und Seufzerbrücke“

Am Freitag, 6. Dezember, um 20:00 Uhr zeigt das Viktoria Kino in Welturaufführung einen Film über die 153 ersten Jahre des Gymnasiums Stift Keppel seit seiner Neugründung 1871, mit Profiequipment produziert von Schülerinnen und Schülern. Unterstützt wurden sie dabei von dem vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilmer Torsten Truscheit aus Stuttgart, dessen Mitarbeit mit Mitteln aus dem NRW Landesprogramm Kunst und Schule ermöglicht wurde.

Filmplakat „Eispalast und Seufzerbrücke“ © Gymnasium Stift Keppel

Filmische Ausflüge in die Vergangenheit
153 Jahre sind für ein Gymnasium hierzulande ein sehr achtbares Alter. Angesichts der 785 Jahre, die das Stift Keppel selbst bereits auf dem ländlich barocken Buckel hat, sind sie nur ein Kapitel unter anderen. Ein extrem interessantes Kapitel allerdings, das hier filmisch und in Interviews vor dem Publikum ausgebreitet wird. Von der eigenen Neugier des Schüler-Filmteams getrieben, durchaus subjektiv und manchmal unsystematisch, immer auf der Suche nach Zeitzeugen, die vom Leben im Stift berichten, von der Einrichtung des Stiftsmuseums und den Schätzen und Kuriositäten, die sich im Archiv finden. Eine 100-jährige erzählt vor der Kamera von ihrer Zeit als Musiklehrerin in Keppel.
In Form sogenannter „Re-Enactments“ schlüpfen die Schülerinnen in die Rolle ihrer Vorläuferinnen und lassen die Welt von gestern wieder auferstehen.

Stummfilm-Life-Vertonung im Vorprogramm
Am Premierenabend gibt es einen weihnachtlichen Vorfilm mit Life-Vertonung durch den Siegener Pianisten Ulrich van der Schoor. Das Filmteam ist anwesend und stellt sich der Diskussion mit dem Publikum. Eine weitere Vorstellung gibt es am Sonntag, 8. Dezember, um 18:00 Uhr.
Quelle: Stadt Hilchenbach, Aktuelles, 19.11.2024

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 07: „Karten der preußischen Rheinaufnahme“


Insta-Episode 07 „Karten der preußischen Rheinaufnahme“ erzählt von den in den Jahren 1818 und 1819 in den Kreisen Siegen und Wittgenstein von preußischen Vermessungsoffizieren angefertigten Messtischblättern. Sie sind nach der damals gerade entwickelten Messmethode der Triangulation bereits mit äußerst präzisen Messinstrumenten angefertigt worden.

Die auf der Internetseite www.zeitspuren-siwi-2.de in hoher Auflösung exklusiv präsentierten 20 Karten bilden den Landschaftsraum der damaligen Kreise Siegen und Wittgenstein sowie angrenzende Teile benachbarter preußischer Kreise ab. Diese sehr genauen Karten sind auf der Präsentation www.tim-online.nrw.de/tim-online2 des Landesvermessungsamtes NRW als historisch-topographische Karten hinterlegt.

Die Karten der Preußischen Rheinaufnahme (1818-1819) werden aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung.

Die Kartenanimation am Ende der Episode ist von Peter Büdenbender, Siegen (www.pebuero.de), gestaltet worden.

s. a. „Zeitspuren“-Linktipp: Karten der Preußischen Uraufnahme von 1836-1842