ARD Retro startet heute in der ARD Mediathek

u. a. mit der Reportage „Erzbergbau im Siegerland“ aus dem Jahr 1961

Zum UNESCO Welttag des Audiovisuellen Erbes am 27. Oktober 2020 stellen die ARD-Sender und das Deutsche Rundfunkarchiv Tausende zeitgeschichtlich relevante Videos frei zugänglich ins Netz. Im Fokus stehen regionale und aktuelle Fernsehproduktionen aus der Zeit vor 1966. Sie sind künftig unter dem Label ARD Retro in der ARD Mediathek zu finden. Die Videos sind zeitlich unbegrenzt verfügbar, lassen sich verlinken und perspektivisch auch in eigene Webseiten einbinden. Weiterlesen

Literaturhinweis: „Die wackere Gemeinde Schameder. Dorfchronik zum 700-jährigen Jubiläum“

Die vom Heimat- und Verkehrsverein Schameder herausgegebene „Dorfchronik vereint Tradition und Moderne Die umfassende Dorfchronik unseres Ortes stellt die wichtigsten Etappen der 700-jährigen Geschichte Schameders von der Ersterwähnung 1319 bis zur heutigen Zeit ausführlich dar. Angefangen beim Magdalenenhochwasser von 1342 über die Zeit der Bauernunruhen bis hin zu einem spannenden Einblick in das Leben der Dorfbewohner von 1700 bis 1800 wird unsere Geschichte lebendig. Ein detailierter Blick wird natürlich auch auf das 19. Jahrhundert geworfen: Die Zeit war von Not und Armut geprägt und manch Wittgensteiner begab sich auf den Weg in das ferne Amerika, um dort sein Glück zu suchen. Neben der Landwirtschaft ernährte lange Zeit das Fuhrwesen die Bewohner. Große Veränderungen kamen mit dem Bau der Eisenbahn und der damit verbundenen Ansiedlung erster Industriebetriebe ins Wittgensteiner Land. Im 20. Jahrhundert wird der Bogen von den Auswirkungen der beiden Weltkriege und den Wirtschaftswunderjahren bis zur Gebietsreform gespannt. In der heutigen Zeit angekommen, darf eine Darstellung des bunten Lebens in Schameder nicht fehlen – mit einer Vorstellung der Häuser und Höfe, Vereine, Verbände und Organisationen sowie der ortsansässigen Unternehmen. Die Chronik schließt mit einem Rückblick auf das vielfältige und sehr eindrucksvolle Jubiläumsjahr 2019.“

Bibliographische Angaben:
Hardcover, 648 Seiten,
ISBN-13 : 978-3948496081

Lesung: Michaela Küpper „Der Kinderzug“


Am Freitag, 30. Oktober 2020, wird das Museum Wilnsdorf wieder einmal zum Schauplatz einer spannenden und zugleich tiefgründigen Lesung. Denn dann liest Autorin Michaela Küpper aus ihrem Roman „Der Kinderzug“.

Zurückversetzt in das Jahr 1943 tauchen die Zuhörer in das Leben der jungen Lehrerin Barbara Salzmann ein, die eine Gruppe Mädchen im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung für drei Monate begleiten soll. Am Schicksal der Lehrerin und ihrer Kinder erzählt Michaela Küpper tiefgreifend und atmosphärisch von der Kinderlandverschickung unter dem Nationalsozialismus. Angst, aber auch gespannte Unruhe beherrschen die Gedanken der Kinder, denn sie wissen nicht, was sie erwartet. Es beginnt eine Odyssee, die nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt, denn mehr und mehr wird sie, die sich bisher aus der Politik herauszuhalten versucht hat, mit den grausamen Methoden und Plänen der Nationalsozialisten konfrontiert – und mit Menschen, die für ihre Ideologie vor nichts zurückschrecken. Als eines der Mädchen verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die junge Lehrerin die Stunde der Entscheidung… Weiterlesen

1817: Frauenaufstand in Haiger – ein historischer Blick in die Nachbarschaft

1817 gab es einen Frauenaufstand in Haiger, zu dem eigenes eine Akte angelegt wurde. Unter der Verwaltung des französischen Satellitenstaates Großherzogtum Berg war in Haiger die Sommerschule eingeführt worden, was zur Erhöhung der Geldzahlungen der Gemeinde an den Lehrer geführt hatte. Nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Herrschaft war Haiger wieder an Nassau-Oranien gefallen, das an der Einrichtung der Sommerschule festhielt, obwohl die Einwohner damit wegen der erhöhten Geldzahlungen keineswegs einverstanden waren. Sie verweigerten lange Zeit die Zahlung und kamen den Forderungen erst nach, als ein Militärkommando vor Ort gehörig Druck aufbaute. Kaum aber waren die Soldaten wieder abgezogen, zog am 28. Juli 1814 vormittags zwischen 11 und 12 Uhr „eine Rotte Weiber jubelnd“ zur Mädchenschule, um diese mit Brettern zu vernageln. Die Frauen hatten zu diesem Zweck eigens Nägel und Bretter herbeigeschafft. Dass eine von ihnen eine Flasche Branntwein mit sich führte und „den Genossinnen tüchtig zutrank“, wurde von der Behörde mit großem Missfallen beobachtet und gemeldet.

Mehr zu dem Vorfall findet sich im Newsletter 2020/10 des Hessischen Landesarchivs
Quelle: Hessisches Landesarchiv, Facebook-Eintrag v. 13.10.2020