Online: Stammbaum der Familie Delius westfälischen Zweiges 1604 – 1906

Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat kürzlich die Stammtafeln des westfälischen Zweiges der Familie Delius online gestellt. Mit Anton Delius stellte diese Familie einen Siegener Bürgermeister, dessen Sohn Walter legte eine juristische Arbeit über das Siegerländer Haubergswesen vor.

Nr. 62 des „Blick ins Netpherland“ ist als Jahresausgabe 2020 erschienen.

Dass das Jahr 2020 im Zeichen der Coronavirus-Pandemie kein Jahr wie alle anderen in der nun bald 50-jährigen Geschichte des 1971 gegründeten Heimatvereins Netpherland war, spiegelt bereits das Titelbild des vor kurzem erschienenen „Blick ins Netpherland 2020“ wieder. Zeigt es doch die „Night of Light“-Illumination von Heike Jung vor dem alten Rathaus in Netphen. Hiermit hatte die Netphener Veranstaltungsbranche am 22. Juni 2020 auf die für sie existenzgefährdenden Auswirkungen der Coronakrise hingewiesen, wie Schriftleiter und Heimathistoriker Wilfried Lerchstein in einem Artikel über diese Rotlicht-Aktion näher beleuchtet. Auch sein Jahresrückblick auf die Aktivitäten des Heimatvereins ist geprägt von den vielen Veranstaltungen, die coronabedingt ausfallen mussten. Immerhin war die am 2. Februar 2020 im Heimatmuseum Netpherland eröffnete Ausstellung „Reise der Emotionen“ von Annett Serafin wenigstens für einige Wochen für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Lerchstein zeichnet den Werdegang der Künstlerin nach und stellt einen Querschnitt der von ihr gezeigten Werke vor.
In einem weiteren Aufsatz stellt Lerchstein die neuesten archäologischen Erkenntnisse zum „Burggraben“ in der Gemarkung Niedernetphen als Standort einer eisenzeitlichen Wallburg und einer kleinen Siedlung vor. Prof. Dr. Michael Baales und Dr. Manuel Zeiler von der LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe, haben die Entstehung dieses Aufsatzes sachkundig unterstützt. Weiterlesen

Musiktipp: Fritz Buschs Wiener Beethoven-und Haydn-Aufnahmen 1950

Im Oktober 1950 ging Fritz Busch nicht nur ins Schallplattenstudio für das heute vergessene Label Remington, um Beethoven und Haydn einzuspielen; mit den Wiener Symphonikern konzertierte er auch mit Beethovens Siebter Sinfonie. Als weiterer Beitrag zum Beethoven-Jahr werden nun diese Einspielungen in neuer Restaurierung bei Pristine Audio vorgelegt.

Wikipedia-Eintrag zu Ferdinand Christian Coridon (1736 – 1819)


Haus Coridon in Bad Berleburg; Dieter Bald, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Dieter Bald verfasste bereits im vergangenen Herbst einen Wikipedia-Eintrag zu Ferdinand Christian Coridon, der als Kind afrikanischer Sklaven nach Holland verschleppt wurde und später als Fruchtschreiber und Bauverwalter eine erstaunliche Karriere am gräflichen Hof der Residenzstadt Berleburg machte.

s. Bald, Dieter: Caspar und Coridon – Erinnerung an zwei „Mohren“ der Residenzstadt Berleburg im 18. Jahrhundert. Wittgenstein, Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins,Jg. 107, Aug. 2019, Bd. 83, H. 2

Heute vor 79 Jahren: Ermordung Walter Krämers

Quelle: ITS Arolsen, 1.1.5.3/KRAI KRANS/00127507/0005, Archivnummer 9999)

Zur Beantwortung von Recherchen zur Biographie Walter Krämers, der vor drei Jahren zur bedeutendsten Persönlichkeit des Kreises Siegen-Wittgenstein gewählt wurde, hat das Kreisarchiv bereits  einige Jahre eine Dokumentation zuvor erarbeitet, die ab heute als PDF eingesehen werden kann: WalterKrämer

Wilhelm Hyazinth von Nassau-Siegen – Zeugenverhör aus dem Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Eine Podcastfolge des Hessischen Landesarchivs

„Als Fürst Wilhelm Hyazinth von Nassau-Siegen nach vielen Jahren 1740 aus Spanien nach Deutschland zurückkehrte, wurde er alten Männern seines Fürstentums gegenübergestellt, die ihn identifzieren sollten. In diesem Hörspiel bringen wir einen Ausschnitt aus dem Zeugenverhör. Es sprechen Mitarbeiter des Hessischen Landesarchivs. Link zum Digitalisat der Akte: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3360806

s. a. Stadtarchiv Siegen, Blick in die Bestände, Siegel des Wilhelm Hyazinth Fürst zu Oranien und Nassau-Siegen
s. a. siwiarchiv-Eintrag: „Die Karten auf den Tisch… Kurioser Aktenfund“

100. Geburtstag: Erinnerung an früheren Siegener Bürgermeister

Am 29. Mai 1984 fand eine Kabinettsitzung mit dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau in Siegen statt. Die Aufnahme zeigt (v.l.) den damaligen Siegener Stadtdirektor Hans Mohn, Ministerpräsident Johannes Rau und Bürgermeister Hans Reinhardt.

Am 4. November hätte Hans Reinhardt seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der gebürtige Siegener war lange Jahre sowohl als Landes- als auch als Kommunalpolitiker aktiv und von 1979 bis 1989 Bürgermeister der Stadt Siegen – sogar der erste, denn zuvor lautete die Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“.

Insbesondere hat Reinhardt die Ausbildung von Menschen mit besonderem Förderungsbedarf vorangebracht und in Nordrhein-Westfalen deren Schulpflicht mit initiiert. Für sein Wirken wurde ihm 1982 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Er starb am 29. Oktober 1998 in Siegen. Weiterlesen

Video: Brasilien und Nassau –

Quellen zum Frühkolonialismus im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden verfügt über umfangreiches Material zum Brasilienaufenthalt des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen in den 1640er Jahren. Von 1637 bis 1644 amtierte er dort als Statthalter. In einem ein Video präsentiert ein Archivar des Hessischen Landesarchivs – ausgehend von einer Brasilienkarte aus dem Jahr 1643 – archivalische Quellen des Hessischen Hauptstaatsarchivs Wiesbaden zum Brasilienaufenthalt des Grafen bzw. zum Frühkolonialismus. Der berühmte Brief des Königs vom Kongo an Johann Moritz aus dem Jahr 1642 rückt auch die Problematik des Sklavenhandels in den Fokus.
Quelle: Hessisches Landesarchiv, Facebook-Eintrag vom 27.10.2020

s. dazu auf siwiarchiv: „Johann Moritz und sein „Zuckerhaus“ – Plädoyer für Blickerweiterungen“, und „Literaturhinweis: Evaldo Cabral de Mello: „Johann Moritz ​Fürst von Nassau-Siegen. Gouverneur des holländischen Brasiliens“

Niederländischer Generalkonsul in Freudenberg

Den Diplomaten Peter Schuurmann interessieren die geschichtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen
Text und Bilder: Bernd Brandemann

Die Niederlande und Nordrhein-Westfalen sind Nachbarn. Und sie verbindet nicht nur die räumliche Nähe, sondern vielfältige wirtschaftliche, kulturelle und geschichtliche Verbindungen. Um die konkreten historischen Beziehungen des Siegerlandes mit dem Haus Oranien-Nassau und den Niederlanden ging es jetzt beim Besuch des niederländischen Generalkonsuls Peter Schurrmann in Freudenberg. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein besuchte er die Evangelische Kirche oberhalb des Alten Fleckens. Diese, wie auch die Hilchenbacher Ginsburg, erfährt für ihre Sanierung eine Förderung durch die Kulturstaatsministerin im Bundeskanzleramt (Denkmalschutz-Sonderprogramm).

Vor der Kirche empfing Pastor Thomas Ijewski in perfektem Niederländisch seine Gäste. Bernd Brandemann verweis in einem kurzen Vortrag auf die geschichtlichen Zusammenhänge: Der Freudenberger Kirchturm ist das letzte bauliche Überbleibsel des ehemaligen Freudenberger Schlosses, dessen Reste auch dem Stadtbrand von 1666 zum Opfer fielen. In jenem Schloss hatten sich vom 2. Bis 4. April 1568 Wilhelm von Oranien nach seiner Flucht aus den Niederlanden mit seinen Brüdern Johann, Ludwig und Adolf sowie 40 Bediensteten getroffen und hier in einer Geheimkonferenz mit einer Delegation der Edlen von Gelderland die militärische Unterstützung im Kampf gegen Spanien zugesagt. Weiterlesen

Friedrich Vorländer (1792 – 1869) – 1. Haubergsoberförster im Kreis Siegen.

Nachdem hier bereits die beiden Förster Paul und Fritz Sorg behandelt wurden, stellt siwiarchiv nun Informationen zum ersten Haubergsoberförster des Kreises Siegen zusammen. Der tabellarische Lebenslauf sowie die angegebenen Quellen sollen zu einer intensiveren Beschäftigung mit Friedrich Vorländer anregen:
Johann Friedrich Vorländer

geb. am Montag, 1. April[1]/3. April 1792, Hilchenbach-Allenbach[2]
Eltern: Johann Jacob Vorlaender, Keppelscher Stiftsjäger, Anna Maria Stamm aus Gontzenheim[3]
Heirat : 04. Nov. 1818, Hilchenbach Anna Katharina Böcking[4]
aus dieser Ehe entstammten 8 Kinder[5]
Zweite Heirat: 22. Juni 1844, Siegen Karoline Fölzer[6]
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