Ludwig Heinrich Christian August Czimatis – ein Wegbereiter des Arbeitsschutzes aus Laasphe

Quelle: „Das schöne Wittgenstein“, Heft 12, 1942

Bei einer Recherche stiess ich auf obigen Artikel zu Ludwig Czimatis. Nach einigen Anfragen und Suchen in online verfügbaren Informationen konnte nachfolgender tabellerischer Lebenslauf erstellt werden, der sich als Anregung für eine intensivere Beschäftigung mit Czimatis versteht. Die ermittelten Personalakten und der Nachlass im Solinger Stadtarchiv versprechen weitere Informationen. Eine Auswertung der Korrespondenz mit Carl Duisberg dürfte ebenfalls interessant sein. Die Vervollständigung der Veröffentlichungen Czimatis´ ist ebenso wünschenwert:

* 26. Januar 1861 in Schloss Wittgenstein; † 21. November 1942 in Bottrop[1] od. Düsseldorf-Grafenberg[2]

Eltern: August, Fürstlich Wittgensteinischer Beamter, ftl. Portepée-Sergeant (*4.7.1825, gest. 13.11.1869); Friederike Conradi (*9.8.1835), Heirat: 5.2.1860 in Laasphe[3]

                ältester von fünf Geschwistern[4]

Heirat  Düsseldorf-Eller 1890 Marie Louise (1861–1946, kath.), T des Gastwirts Wilh. Richarz u. der Louise Lipgens aus Eller[5]

                Kinder: 1 Tochter, Dr. Ing Albrecht Czimatis[6] Weiterlesen

Kunst und Kolonialgeschichte ein regionales Beispiel:

Mariana Castillo Deball, Amarantus, 2021, Künstleredition

Für das Museum für Gegenwartskunst in Siegen hat Mariana Castillo Deball eine neue Arbeit entwickelt, die sich mit der „Silbernen Taufschale zu Siegen“ beschäftigt. Weiterlesen

Präsentation: „Rubens in der Philatelie“

Via instagram verweist das Siegerlandmuseum auf diese kleine Präsentation:

 

 
 
 
 
 
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Stolpersteine NRW – eine WDR-App gegen das Vergessen

Sie sind Teil des größten dezentralen Denkmals der Welt: Die rund 14.000 Stolpersteine in Nordrhein-Westfalen stehen im Mittelpunkt einer neuen multimedialen WDR-App, die im Herbst veröffentlicht werden soll. Hinter jedem einzelnen dieser Steine des Künstlers Gunter Demnig verbirgt sich ein Leben, ein Schicksal. Mit Hilfe der App sollen der Lebens- und der Leidensweg dieser Menschen erlebbar gemacht werden.
Tom Buhrow, WDR-Intendant: „Wir dürfen die Menschen, an deren furchtbares Schicksal mit den Stolpersteinen erinnert wird, niemals vergessen. Das Projekt ist einzigartig. Es wird zum ersten Mal möglich sein, zu jedem in NRW verlegten Stolperstein Informationen abzurufen. Auch jüngere Menschen, vor allem Schüler:innen, werden sich mit der WDR-App auf ganz neue Weise mit den Opfern des Nationalsozialismus beschäftigen können.“

Mit solch mehrteiligen, betexteten Bildergeschichten wird das Schicksal von rund 200 nordrhein-westfälischen Stolperstein-Opfern illustriert. Das Teilprojekt von „Stolpersteine NRW“ wird mit Studierenden und Absolvent:innen der Kunsthochschule Kassel realisiert. Die Umsetzung wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) gefördert.
© Anne Zimmermann/Greta von Richthofen/Burcu Türker/Marthe Viehmann


Über 150 nordrhein-westfälische Städte und Gemeinden unterstützen mittlerweile das Projekt. Anfang 2020 hatte der WDR zu allen NRW-Kommunen, in denen seit 1992 die Messingtafeln in den Bürgersteigen verlegt worden sind, Kontakt aufgenommen und zur Kooperation aufgerufen. Nun soll historisches Datenmaterial zu den Themen „Deportation und Verfolgung“ das Projekt ergänzen. Der WDR startete jetzt eine entsprechende Abfrage bei den Städten und Gemeinden. Weiterlesen

Ausstellung: „Paul Neiner fotografiert den Bau der Siegtalbrücke (1964-69)“

KuKu Produzentengalerie, Schloßblick 69, Siegen
Eröffnung: 1.8. 11 Uhr, 1.8. – 22.8.
Öffnungszeiten: Sa–So: 15-18 Uhr & nach Vereinbarung, kuku-galerie@t-online.de

„Paul Neiner, Kunstschlosser von Beruf und Hobbyfotograf zu einer Zeit, als das Fotografieren noch Seltenheitswert hatte, war fasziniert von dem Gedanken, die Entstehung der gewaltigen Brückenkonstruktionen, die in den 60er Jahren durch den Bau der A 45 notwendig wurden, fotografisch zu dokumentieren. Er selbst schreibt dazu: „Die gewaltige Siegtalbrücke war das interessanteste Bauwerk. Der Pfeilerbau mit dem Materialkran, welcher an dem jeweils fertigen Pfeilerstück montiert und immer erhöht wurde, war interessant. Doch etwas ganz Neues war für mich der Einsatz des Vorbauwagens mit den Schalgerüsten für den Bau der Fahrbahn.“
Quelle: Kunstsommer 2021, Homepage

Weitere Informationen: Weiterlesen

Gerhard Stötzel (1835 – 1905) – erster Arbeiter im Reichstag

Gerhard Stötzel.jpg
Von unbekannt – Bernd Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871-1933. Droste, Düsseldorf 1899, S. 106, PD-alt-100, Link

Literatur und Links
Seite „Gerhard Stötzel“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. April 2021, 05:12 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_St%C3%B6tzel&oldid=211008991 (Abgerufen: 27. Juli 2021, 08:54 UTC)

-Hatzig, Ewald: Gerhard Stötzel – ein Mann macht Karriere . Vom Grissenbacher Dreher bis zum Reichstagsabgeordneten in Berlin, in: Blick in das Netpherland 43 (2001), S. 32-34
– Haunfelder, Bernd: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871-1933. Düsseldorf 1999, S. 106
– Kleber, Thomas: Gerhard Stötzel: Vom Dreher zum Reichstagsabgeordneten, Grissenbach Aktiv e.V. (Hg) Griessenbacher Lesebuch. 700 Jahre Dorfgeschichte(n), Plaidt 2011, S. 255 -260
– Müller, Hans-Hermann: Familienforschung Stötzel, Nachkommen des Henrich Stotzel [!] aus Walpersdorf, Dillenburg 2009, S. 26
– Schröter, Hermann: Gerhard Stötzel, Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Essen, Stadt und Land von 1877 – 1905, in: „Münster am Hellweg“, Heft 6-9 (1978) , S. 67-76
– Stambolis, Barbara: „Es lobe den Herrn der Brand der Hochöfen“ Feste der katholischen Arbeiterbewegung zwischen Konfession und Klasse, in: Geschichte im Westen, Jahrgang 14 (1999), S. 8-20.

Archivalien:
Bundesarchiv Berlin B 564 [Biografische Sammlung Deutscher Parlamentarier] Nr. 450, Gerhard Stötzel
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, I. HA Rep. 84a, Nr. 49798, Strafverfahren gegen den Redakteur der Zentrums-Zeitung „Rheinisch-Westfälischer Volksfreund“ Gerhard Stötzel (MdR, MdL) in Essen wegen Beleidigung des evangelischen „Rheinisch Westfälischen Tageblatt“ ausgetragenen konfessionellen Gegensätze in Werden, 1889 – 1891
Enthält u. a.:
– Anträge der Zentrumsfraktionen des Reichstages und des Landtages auf Aussetzung des Strafvollzuges gegen Stötzel, Nov. 1889, Febr. 1890
– Bericht der Staatsanwaltschaft Essen auf das Gnadengesuch Stötzels mit Schilderung seines politischen Werdeganges einschließlich seines Vorstrafenregisters und der konfessionellen Auseinandersetzungen in Werden sowie mit Befürwortung der Begnadigungen wegen Stötzels Agitation gegen die Sozialdemokratie, Apr. 1891.

Hinweis: Beitrag zum Siegener Krönchen

Der kürzlich erschienene Band „Koloniale Welten in Westfalen“ enthält auch einen Beitrag zur Entstehung des Siegener Krönchens auf der Nikolai Kirche. Unter dem Titel „Unter der Krone des Brasilianers: Koloniale Herrschaftsrepräsentation und die Entstehung eines Siegener Wahrzeichens“ geht Historiker Tobias Scheidt der Frage nach, wie die Brasilienzeit von Johann Moritz von Nassau-Siegen seinen Umgang mit Herrschaftssymbolik beeinflusst hat. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Entstehungsgeschichte des Krönchens weniger in seiner Erhebung in den Fürstenstand 1652 zu verorten ist, als in seiner Selbstdarstellung als niederländischer Generalgourverneur im brasilianischen Pernambuco (1637-1644). Der Autor plädiert für Kontexterweiterungen bei der Erforschung und Vermittlung regionaler Geschichte.

Video: „Die Stars des Barock: Rubens, Vermeer und Co.“ (ARTE)

„Der Barock folgte auf die Renaissance und den Manierismus und ging dem Rokoko und dem Klassizismus voran. Starke Kontraste, Bewegungsreichtum, Detailverliebtheit, intensive Farben, große Dimensionen und Überraschungseffekte waren im Barock die Mittel der Wahl, um Ehrfurcht und Bewunderung zu erzeugen. Der Stil entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Rom, verbreitete sich dann schnell in Norditalien, Frankreich, Spanien und Portugal und etwas später auch im übrigen Europa. Diese Folge stellt die drei herausragenden Barockmaler Peter Paul Rubens, Diego Velázquez und Johannes Vermeer vor und nimmt jeweils drei Gemälde unter die Lupe.
Peter Paul Rubens ist berühmt für seine Porträts, Landschaftsbilder, Altargemälde im Geiste der Gegenreformation und Historienmalereien mit mythologischen und allegorischen Motiven. Gezeigt werden seine drei Gemälde „Das Urteil des Paris“, „Daniel in der Löwengrube“ (um 1614-1616) und „Kreuzabnahme“ (1612).
Der Spanier Diego Velázquez war einer der führenden Künstler am Hof von König Philipp IV. und einer der bedeutendsten Maler des Siglo de Oro. Er war ein individualistischer Barockmaler und ein hoch angesehener Porträtmaler. „Die drei Musiker“ (1618), „Alte Frau beim Eierbraten“ (1618) und „Las Meninas“ (1656) sind weltbekannt.
Der Holländer Johannes Vermeer malte vor allem Interieurszenen aus dem bürgerlichen Leben. Seine berühmtesten Werke sind „Dienstmagd mit Milchkrug“ (1657-1658), „Die Malkunst“ (1665-1668) und „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ (1665).
Kinderserie, Regie: Anton Khilman (GB 2017, 14 Min)“
Das Video ist noch bis zum 2. September 2021 online.

Karl Albert von Rumohr. Zweiter Versuch über eine Beamtenkarriere:

Widerstand oder williger Helfer?

Quelle: Wittgensteiner Nationalzeitung, 20-10-1033

Der Wittgensteiner Landrat war bereits vor sieben Jahren Thema eines siwiarchiv-Beitrages. Zufallsfunde führten zu weiteren Recherchen, die den nachfolgenden tabellarischen Lebenslauf und eine zur weiteren Erforschung der Biographie gedachte Quellen- und Literaturliste ergaben:

    • * 27.12.1900 in Oppeln, gest. 8.8.1967 in Baden-Baden
    • ev
    • Vater: Geh. Regierungsrat Ernst von Rumohr (Wohnort 1920: Hildesheim. Bahnhofsallee 9)[1]
    • mit Edith geb. Larisch verheiratet. Aus der Ehe stammen drei Kinder.[2]
    • 1907 – 1910 Vorschule in Kassel[3]
    • 1907 – 1917/1918[4] Gymnasium Marienwerder[5] und zuletzt des human. Gymnasium in Hildesheim, Ostern 1917/1918[6] Abitur
    • Juni 1917/1918[7] – Dez. 1918 Kriegsdienst (Kanonier)
    • 1919-1922 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen, Tübingen und München

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Literaturhinweis: „Koloniale Welten in Westfalen“

Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte, Band: 89, HerausgeberInnen Sebastian Bischoff, Barbara Frey, und Andreas Neuwöhner, 2021

„Nicht nur in den kolonialen Macht- und Handelszentren, auch in der Provinz prägte die Wahrnehmung des Kolonialen den Alltag. So hat die deutsche Kolonialzeit auch in Westfalen und Lippe Spuren hinterlassen: Denkmäler und Straßen ehren koloniale Akteure ,ethnographische Objekte in Museen erzählen von „exotischen“ Welten. Doch zwischen kolonialer und regionaler Geschichte gibt es noch viele weitere, bislang wenig beachtete Bezüge. Die Autorinnen und Autoren dieses mit zahlreichen Illustrationen versehenen Bandes stellen Aus- und Rückwirkungen des Kolonialismus auf das Leben in der westfälischen und lippischen Provinz vor: Die Verflechtungen westfälischer Städte mit dem kolonialen Handel, eine kritische Aufarbeitung von Biographien und Netzwerken kolonialer Akteure, die exotisierende und rassifizierende Zurschaustellung von Menschen sowie den Umgang mit Erinnerungsorten und Sammlungen.“