Bad Berleburg: 80. Jahrestag – Gedenkfeier für Deportationsopfer

Es war eine Zeit, die sich nicht mehr wiederholen darf: Die Zeit der Nationalsozialisten ist das wohl dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte. Die Schreckensherrschaft von 1933 bis 1945 forderte unzählige Opfer, die grausame Tode erlitten. Am Donnerstag, 09.03.2023, jährt sich ein besonders grausames Geschehen zum 80. Mal. Mindestens 140 Berleburgerinnen und Berleburger wurden durch das NS-Regime ins Konzentrationslager nach Auschwitz deportiert – die meisten von ihnen starben auf grausame Art und Weise. Nur die wenigsten kehrten zurück – schwer traumatisiert von den Leiden.
Schülerinnen und Schüler bereiten Gedenkfeier vor

Anlässlich des 80. Jahrestages findet am Donnerstag, 09.03.2023, um 14.00 Uhr eine öffentliche Gedenkstunde am Gedenkstein im Rathausgarten in Bad Berleburg statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 der Städtischen Realschule Bad Berleburg haben sich intensiv mit den Schicksalen der Deportationsopfer auseinandergesetzt und wollen die Erinnerung an sie nun in der Gegenwart greifbar machen. Dazu haben sie die Gedenkfeier im Rathausgarten entsprechend vorbereitet, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gemeinsam wachzuhalten – damit Hass, Gewalt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nie wieder einen Platz in der Gesellschaft finden.
Quelle: Stadt Bad Berleburg, Aktuelles, 22.2.23

Gedenken an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Hilchenbach

Kranzniederlegung am Gedenkstein am 28. Februar

Kranzniederlegung Gedenkstein 2020


Am 28. Februar jährt sich der Tag der Deportation von Elisabetha „Gerti“ Holländer und ihrem 10jährigen Sohn Lothar Holländer.
An diesem Jahrestag veranstaltet die Stadt Hilchenbach eine Gedenkstunde, um an das schreckliche Schicksal der Hilchenbacher Jüdinnen und Juden, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland geworden sind, zu erinnern.
Am Gedenkstein an der Ecke Marktplatz und Hilchenbacher Straße wird dabei ein Kranz niedergelegt.
Der Stadt Hilchenbach ist es ein besonderes Anliegen, die Erinnerungen aufrecht zu halten, aber auch gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Gedenkfeier am Gedenkstein zur Judenverfolgung bei der evangelischen Kirche in Hilchenbach am 28. Februar um 16:30 Uhr eingeladen. Weiterlesen

Vortrag: Paul Niederstein (Düsseldorf/Kreuztal): Eine Reise in die Geschichte des ältesten Familienunternehmens der Region.

Die Dreslers vom Mittelalter bis heute
23. Februar 2023, 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), Eintrachtsaal (Siegerlandhalle)

Der historische Kupferstich zeigt das Werk der Siegener Verzinkerei Actiengesellschaft in Geisweid, Siegen im Jahre 1909. Im Hintergrund ist die Einmauerung des Verzinkungskessels dargestellt.

Nach erfolgter Winterpause wird in der kommenden Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ am 23. Februar 2023 die rund 500jährige Geschichte eines traditionsreichen Siegerländer Familienunternehmen (Dresler/Niederstein) nachgezeichnet, das auf eine lange und wechselvolle Geschichte seit dem Mittelalter zurückblicken kann. Bedeutende Familienmitglieder und wirtschaftsgeschichtliche Ereignisse werden in dem bebilderten Vortrag ebenso vorgestellt wie die Einbettung der Firmenhistorie in die Entwicklung der lokalen Montanregion.
Als geschäftsführender Gesellschafter der heute international operierenden „The Coatinc Company Holding GmbH“ in Bochum mit ihrem Stammsitz „Coatinc Siegen GmbH“ in Kreuztal wird Paul Niederstein als Referent an diesem Abend die Geschichte (s)einer Familie und ihrer unternehmerischen Wurzeln in der Metallbearbeitung bis in die Frühe Neuzeit porträtieren. Aus einer ehelichen Verbindung der Familie Dresler, die über Generationen nicht nur Unternehmenspersönlichkeiten in der Siegerländer Montanindustrie, sondern auch Bürgermeister der Stadt Siegen stellte, ging mit der Familie Niederstein Mitte des 19. Jahrhunderts ein neuer Ast im Stammbaum hervor.

Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 23. Februar 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle (Einlass ab 18.00 Uhr). Der Eintritt ist frei!

Quelle: Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein, Terminplanung Siegener Forum

Namensgebung der Sekundarschule Netphen – 2. Versuch

„[N]amens und im Auftrag der Fraktionen der CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP im Rat der Stadt Netphen beantrage ich die Aufnahme des Tagesordnungspunktes „Namensgebung Sekundarschule Netphen“ auf die Tagesordnung der Schulausschusssitzung am 08.02.2023. Zudem soll der Punkt auf die Tagesordnung der Ratssitzung vom 16.02.2023 aufgenommen werden.

Zur Historie:
Tagung der Jury für die Namensfindung der Sekundarschule am 01.09.2022 (Ergebnis:
Ruth-Faber-Sekundarschule der Stadt Netphen)
Schulausschuss 07.09.2022 (Keine Beschlussfassung, sondern Unterstützung des Namens vorbehaltlich des Votums der Schulkonferenz)
Schulkonferenz der Sekundarschule Netphen 07.09.2022 (Einstimmiger Beschluss über den neuen Schulnamen).
Die Entscheidung über die Namensgebung einer Schule ist gemäß § 6 SchulG NRW dem Schulträger vorbehalten. Mangels konkreter Zuständigkeitsregelungen ist hier von der Allgemeinzuständigkeit des Rates auszugehen. Im Rahmen der fachlichen Vorbefassung ist hier zuvor der Schulausschuss für eine Beschussempfehlung zu beteiligen.
Wir möchten hiermit der Empfehlung der Namensgebungs-Jury unde dem Beschluss der Schulkonferenz Rechnung tragen und die Netpher Bürgerin Anita Ruth Faber als Namensgeberin der Schule wählen. Weiterlesen

Video (engl.): Honour Bound – the Exile of Adolf Busch


„Eine Darstellung im Stil einer Graphic Novel über das Leben des berühmten deutschen Komponisten und Geigers Adolf Busch, der mit vielen jüdischen Musikern zusammenarbeitete, bis er aus dem Land floh, um dessen wachsende Nazibegeisterung und die Vorgehen gegen die jüdische Bevölkerung anzuprangern.“

Regie: James Murdoch
Autoren: James Murdoch, Simon Wynberg
Komponist: Adolf Busch
DOP: Lisa Lightbourn-Lay
Herausgeber: Jeffery Zaharchuk
Musiker: Künstler des Royal Conservatory
Produzenten: James Murdoch, Simon Wynberg
Funder: bravoFACT

Stadtarchiv Kreuztal fragt: Wer ist hier zu sehen?

„Bei der kürzlich erfolgten Verzeichnung des Nachlasses von Adolf Wurmbach fanden sich etliche Fotos von Personen, auch einige, die wir nicht zuordnen konnten. Das hier gezeigte Foto stach aber besonders hervor. Das Bild hat auf der Rückseite eine Notiz: Pater [Name ist nicht lesbar] hat die Crookesröhre in der Hand.

Bei der Maschine im Hintergrund handelt es sich um eine Influenzmaschine. Es könnte ein Versuch zur statischen Elektrizität gewesen sein.

Wir würden darauf hoffen, nähere Informationen über die beteiligten Personen zu erhalten. Leider ist auch kein Hinweis auf das Entstehungsjahr der Aufnahme vorhanden.“

 

Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen übernimmt Contergan-Sammlung

„Mit dem Namen Contergan ist einer der größten Arzneimittelskandale in der deutschen Nachkriegsgeschichte verbunden. Die umfangreiche Privatsammlung dokumentiert die verheerenden Auswirkungen des Medikaments, seine lange Nachgeschichte und die Folgen für die Betroffenen seit über 60 Jahren.

Teil der Contergan-Sammlung: Eine Kinderarmprothese, ein Contergan-Pillenröhrchen und eine Contergan-Verpackung. Zu sehen sind die Objekte auch in der Ausstellung „MuseumMobil. Wir suchen Ihre NRW-Geschichte“, die ab 24. März wieder durch NRW tourt. © Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen / Andreas Lange

Das nordrhein-westfälische Pharmaunternehmen Grünenthal aus Stolberg bei Aachen vertrieb seit 1957 das rezeptfreie Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan. In den frühen 1960er Jahren stellte sich heraus, dass das Präparat die Föten massiv schädigt, wenn es in der frühen Schwangerschaft eingenommen wird.

Allein in Deutschland kamen durch das Präparat laut Angabe des Bundesverbands Contergangeschädigter e. V. rund 5.000 Kinder mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen auf die Welt. Die Anzahl der nichtregistrierten Betroffenen liegt Schätzungen zufolge weit höher.

Ein zweieinhalb Jahre dauernder Prozess, der die Verantwortung für den Skandal aufklären sollte, endete im Dezember 1970 mit der Einstellung des Verfahrens. Noch heute sind tausende Betroffene auf Prothesen, medizinische Hilfen, Assistenz und Pflege im Alltag angewiesen.

Catia Monser baute Sammlung über Jahrzehnte auf Weiterlesen

Ernst Achenbach (1909 – 1991) – der Parlamentarier


Zu Zeiten des 2. Weltkrieges Leiter der Politischen Abteilung der deutschen Botschaft in Paris, danach Anwalt und Abgeordneter im Landtag, Bundestag und Europaparlament.
Dr. Ernst Wilhelm Achenbach trat am 01. Dezember 1937 in die NSDAP ein, und wird in der Besatzungszeit der deutschen in Frankreich enger Mitarbeiter des Botschafters Otto Abetz. Er war verantwortlich dafür, dass 2000 Juden nach Auschwitz deportiert wurden, nachdem Widerstandskämpfer ein Attentat auf Oberstleutnant Winkler und Major Dr. Nussbaum verübt haben.

Auch nach dem Krieg blieb Achenbach seinen ehemaligen Parteimitgliedern treu. So unternahm er die Verteidigung von Werner Naumann, des ehemaligen persönlichen Referenten Joseph Goebbels, nachdem er versuchte die FDP zu unterwandern. Ebenfalls sorgte er dafür, dass wichtige Posten mit ehemaligen Nationalsozialisten besetzt wurden.Trotz alledem war er außenpolitischer Sprecher der FDP, mehrere Jahre im Landesvorstand und nominiert Wirtschaftsminister innerhalb NRW zu werden. Achenbach war zwei Wahlperioden im nordrhein-westfälischen Landtag, dort sprach er in Reden über die politische Situation (1950), den Entwurf einer Landesflagge und eines Landeswappens (1954), oder über die atomare Aufrüstung der Bundeswehr (1958). Weiterlesen

Online: Siegener Beiträge zur Geschichte und Philosophie der Mathematik Bd 16 (2022)

Die im nunmehr online vorliegenden sechzehnten Band von SieB – Siegener Beiträge zur Geschichte und Philosophie der Mathematik – vereinten Aufsätze dokumentieren jene Pluralität von Themen, Perspektiven und Methoden das große Oberthema Geschichte und Philosophie der Mathematik betreffend, die in den vorangehenden Bänden bereits ein Anliegen der Reihe war.
Die Siegener Beiträge bieten ein Forum für den Diskurs im Bereich von Philosophie und Geschichte der Mathematik. Dabei stehen die folgenden inhaltlichen Aspekte im Zentrum:
1. Philosophie und Geschichte der Mathematik sollen einander wechselseitig fruchtbar irritieren: Ohne Bezug auf die real existierende Mathematik und ihre Geschichte läuft das philosophische Fragen nach der Mathematik leer, ohne Bezug auf die systematische Reflexion über Mathematik wird ein Bemühen um die Mathematikgeschichte blind.
2. Geschichte ermöglicht ein Kontingenzbewusstsein, philosophische Reflexion fordert Kontextualisierungen heraus. Damit stellen sich u. a. Fragen nach der Rolle der Mathematik für die Wissenschaftsgeschichte, aber auch nach einer gesellschaftlichen Rolle der Mathematik und deren historischer Bedingtheit.

Inhaltsverzeichnis:
Harald Boehme: Von Theodoros bis Speusippos. Zur Entdeckung des Inkommensurablen
sowie der Seiten- und Diagonalzahlen
Jasmin Özel: Diagrammatisches Denken bei Euklid
Christian Hugo Hoffmann: Der Hauptsatz in der Ars conjectandi: Interpretationen von Bernoullis
Beiträgen zu den Anfängen der mathematischen Wahrscheinlichkeitstheorie
Jens Lemanski: Schopenhauers Logikdiagramme in den Mathematiklehrbüchern Adolph Diesterwegs Weiterlesen