Online: „Genealogie in der Moderne. Akteure – Praktiken – Perspektiven“

„Der Band knüpft an das wissenshistorisch und praxeologisch orientierte Interesse an Genealogie an, wie es vor allem in der Geschichte der Vormoderne der letzten Jahre formuliert wurde. Dabei wird in den Blick genommen, wie sich im Bereich der Genealogie die Verschränkung und gegenseitige Beeinflussung wissenschaftlicher und populärer Praktiken, etwa in Vereinen, auswirkte. Genealogische Forschungspraxis wurde zudem als Wissensfeld in historischen, sozialwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern genutzt. Wie zirkulierte genealogisches Wissen zwischen Vereinen, Universitäten, religiösen und staatlichen Behörden und Archiven seit dem 19. Jahrhundert, und für welche gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen wurde es verwendet? Wie dynamisieren der Medienwandel und Strategien des Open Access in Archiven die Produktion von Genealogien?

Mit Beiträgen von Bertram Fink, Manfred Gailus, Bernd Gausemeier, Michael Hecht, Katrin Heil, Amos Kuster, Daniel Menning, Niklas Regenbrecht, Jan Ripke, Nicolas Rügge, Jan Ruhkopf, Astrit Schmidt-Burkhardt, Marianne Sommer, Elisabeth Timm, Fiona Vicent.“
via Archivalia

Daadener Kirchenbücher überarbeitet und als DVD erhältlich

Alte Kirchenbücher sind für Familien- und Heimatforscher die Hauptquelle für Ihre Forschungen. Kirchenbücher oder Kopien davon sind bei den einzelnen Kirchengemeinden einsehbar, teilweise werden die Originale in den Kirchenarchiven von Boppard oder für den ehemalig nassauischen Bereich im Archiv in Darmstadt aufbewahrt. Weitere Auszüge stehen in verschiedenen Landesarchiven wie Koblenz, Wiesbaden oder Detmold zur Einsicht zur Verfügung oder sind sogar im Internet digital abrufbar. Wiederum andere Original-Kirchenbücher liegen, teilweise unter ungünstigen Aufbewahrungsbedingungen, noch in den Archiven ver-schiedener Kirchengemeinden und können dort eingesehen werden.
Durch das Kirchenbuchportal ARCHION werden evangelische Kirchenbücher nach und nach eingescannt und im Internet gegen Gebühren zur Verfügung gestellt. Das ist eine wesentliche Erleichterung für die Familienforscher, denn man kann dadurch von Zuhause aus recherchieren und bisher schwierige Zusammenhänge der zu erforschenden Personen mit anderen Kirchengemeinden herausfinden.
Voraussetzung bei der Erkundung aller Originale, Ablichtungen oder Scans der Originale ist jedoch, dass man die teilweise sehr schwer zu entziffernden Texte auch lesen kann. Weiterlesen

Wittgenstein Heft 2 (2022) erschienen

Inhaltsverzeichnis
Heidemarie Horaczek-Körnert: Farbenspiel, S. 82
Hans Wied: Es Rotkäppche on da bease Wolf. Ein Märchen der Brüder Grimm in Feudinger Mundart, S. 83
Jan Siegemund: Wittgensteiner Kriminalitätsgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, S. 87
Wolfram Martin: Wittgenstein im Wandel. Impressionen einer sterbenden Landschaft, S. 104
Paul Riedesel: Historische Heiratsmuster in Wittgenstein, S. 113
Dieter Bald: EJOT – eine Wittgensteiner Abkürzung mit Weltruf, S. 125
Frank Henk: „Mein letzter Wille”. Auslegung des Testaments von Gustav-Albrecht Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg vom 26. Juni 1943, S. 128
Matthias Seim: Zum Verhältnis zwischen Landesherr und Residenz in der sog. Südgrafschaft – die Beschwerden der Stadt Laasphe von 1722, S. 138
Wolfram Martin: Muffelbegegnungen in Wittgensteins Wäldern, S. 145
Stefan Vomhof: Wo Eisen unter den Hammer kommt. Hammerwerke in unserer Region, S. 148
Roland Scholz: WittgenSteine, S. 153

Rezension:
Andreas Krüger: Dieter Bald, Information zwischen Pflicht und Gefühl, Todesanzeigen im Wittgensteiner Kreisblatt, S. 189

 

Literaturhinweis: Dieter Bald: „Information zwischen Pflicht und Gefühl

Todesanzeigen im Wittgensteiner Kreisblatt“ (BoD, 2022)
„Im Jahre 1852, also vor 170 Jahren, erschien die erste Zeitung im Kreis Wittgenstein. Dieter Bald aus Bad Berleburg nahm dieses Jubiläum zum Anlass, eine etwas ungewöhnliche Arbeit zu publizieren, die sich mit der Bekanntgabe von Todesfällen im Wittgensteiner Kreisblatt beschäftigt.
Der Autor untersuchte bereits 2020/21 im Rahmen einer Hausarbeit jeweils im Abstand einer Dekade mehr als 800 Todesanzeigen und Danksagungen, die man im Wittgensteiner Kreisblatt von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende 1928 veröffentlichte. Diese Mitteilungen über Abschied, Tod und Trauer im ehemaligen Kreis Wittgenstein konnten damit erstmals über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten analysiert werden. Danach war es das Ziel des Autors, die Arbeit mit einigen Details zum Leben der Personen zu ergänzen, um die man damals trauerte.
Nachforschungen zur ersten Wittgensteiner Todesanzeige, zur ersten Danksagung und die Entwicklung der Todesanzeige insgesamt bis zum Jahr 1928 werden empirisch dargestellt und um eine Reihe von kurzen Biografien ergänzt.“
Quelle: Verlagswerbung

Gedenkstätte „Buzz-Aldrin-Platz“ in Trupbach feierlich eröffnet

Der Siegener Stadtteil Trupbach hat ab sofort einen „Buzz-Aldrin-Platz“: Im Rahmen einer Feierstunde wurde die zentral in der Ortsmitte gelegene neue Gedenkstätte im Beisein zahlreicher Gäste am Mittwoch, 5. Oktober 2022, offiziell eröffnet.

Bürgermeister Steffen Mues (Mitte) enthüllte gemeinsam mit Prof. Horst Schmidt-Böcking und der Vorsitzenden des Heimatvereins Trupbach Cornelie Schwertfeger die Gedenktafeln am neuen Buzz-Aldrin-Platz. (Foto: Stadt Siegen)

Der ‚Buzz-Aldrin-Platz‘ ist auf Initiative des Heimatvereins Trupbach mit Unterstützung der städtischen Straßen- und Verkehrsabteilung entstanden und erinnert mit Stelen und Gedenktafeln an die familiären Wurzeln des US-Raumfahrers ‚Buzz‘ Aldrin in Trupbach.

Dessen heimische Vorfahren waren vor rund 300 Jahren von Trupbach aus nach Amerika ausgewandert. Dr. Edwin Eugene ‚Buzz‘ Aldrin wiederum gehört bis heute zu den nur zwölf Raumfahrern, die jemals den Mond betreten haben. Im Jahr 1969 hatte ‚Buzz‘ Aldrin im Rahmen der Apollo-11-Mission der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA nach Neil Armstrong als zweiter Mensch überhaupt seine Spuren auf dem Mond hinterlassen. Weiterlesen

Online: Deutsches Millionär-Adressbuch (1894)

Die Düsseldorfer Universitäts- und Landesbibliothek hat diese 18seitige Publikation vor kurzem online gestellt. Sie enthält auch Personen aus dem Kreisgebiet:

via Blog compgen, 5.8.2022
s.a. Blog „Ahnenforschung/Genealogie. Auf den Spuren der Familien Rambow und Liesegang“, 7.7.2022

„Wir liegen mit der Digitalisierung im Zeitplan“

Leiter des Erzbistumsarchivs informiert über den Stand der Digitalisierung von 8.000 Kirchenbüchern

Die Digitalisierung der Kirchenbücher der Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn macht gute Fortschritte und liegt im Zeitplan. Das erfreut Michael Streit als Leiter des Erzbistumsarchivs sowie Julia Hennig als Geschäftsführerin des Digitalisierungsprojekts. (c) Thomas Throenle, Erzbistum Paderborn

Das im Jahr 2015 begonnene Projekt der Digitalisierung von Kirchenbüchern der Kirchengemeinden des Erzbistums Paderborn liegt im Zeitplan und der für Ende 2023 geplante Abschluss rückt jetzt in den Blick. Darüber freut sich Michael Streit, seit November 2021 Leiter des Erzbistumsarchivs Paderborn. Streit ist dankbar für die Fortschritte bei der Digitalisierung von Kirchenbüchern und das damit verbundene hohe Interesse von Familienforschern, aber auch dafür, dass jetzt die Kirchenbücher seiner Heimat-Pfarrei St. Martinus Hörste online gestellt sind und digital vorliegen. Das Erzbistum Paderborn stellt mittlerweile allen Interessierten über eine Million aus Kirchenbüchern digitalisierte Seiten für die Online-Recherche zur Verfügung – genau sind es 1,227 Millionen Seiten. Mussten bisher Forscher und Interessierte das Erzbistumsarchiv im Erzbischöflichen Generalvikariat in Paderborn besuchen, um Kirchenbücher aus den Kirchengemeinden zu sichten und auszuwerten, ist es jetzt digital möglich, tief in eine Familiengeschichte einzutauchen.

„Das Team des Erzbistumsarchivs Paderborn ist zuversichtlich, dass bis Ende 2023 alle Kirchenbuchdaten der Pfarrgemeinden des Erzbistums Paderborn, von Höxter bis Wanne-Eickel und von Minden bis Siegen, die nicht mehr den Datenschutzfristen unterliegen, online auf der Internetplattform matricula-online.eu 
recherchierbar sein werden“, unterstreicht Streit. „Und das kostenlos und rund um die Uhr.“ Weiterlesen

5. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn in Beverungen-Herstelle

Wertvolles Wissen zum Archivwesen – Vom Kloster zu Notfällen im Archiv

Der 5. Tag der Pfarrarchive im Erzbistum Paderborn führte jetzt über 30 ehrenamtliche Pfarrarchivpflegerinnen und Pfarrarchivpfleger in Beverungen-Herstelle an der Weser zusammen. In der Pfarrei St. Bartholomäus trafen sich die Teilnehmenden, um sich über ihre Arbeit und über Entwicklungen im Archivwesen der Erzdiözese auszutauschen. Das Team vom Erzbistumsarchiv kündigte eine neue Software an, deren Nutzung auch für die Pfarrarchive ermöglicht werden soll.
Der Tagungsort, das frühere Pfarrhaus von St. Bartholomäus, beherbergt das Zentralarchiv der Gesamtpfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Beverungen. Ein ehrenamtliches Team um Willi Brümmer kümmert sich um die Aufarbeitung der hier zusammengefassten elf Pfarrarchive – von Amelunxen bis Würgassen. Die Tagungsgäste nutzten den Besuch des Zentralarchivs, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen konkrete Fragen direkt an den Beständen zu besprechen.
Vom Team des Erzbistumsarchivs berichtete Julia Hennig über den Fortschritt beim Projekt „Kirchenbuchdigitalisierung“. Sie blickte auf den bundesweiten Tag der Archive zurück, an dem sich das Erzbistumsarchiv Anfang März mit Videos und Online-Formaten beteiligt hat. „Wir planen, für das Erzbistumsarchiv eine neue Archivsoftware anzuschaffen“, erklärte Hennig. „Sie ist der Schlüssel zu einer stärken Online-Präsenz des Diözesanarchivs.“ Für die Pfarrarchive solle eine eigenständige Nutzung des Computerprogramms ermöglicht werden. Weiterlesen

Vortrag: „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“

Leute blieben über Jahrhunderte die gleichen.Diedenshäuser Heimathistoriker Klaus Homrighausen sprach vor Frauenhilfs-Bezirksverband übers Heiraten vor 400 Jahren

Der Wittgensteiner Frauenhilfs-Bezirksverband hatte Klaus Homrighausen ins Abenteuerdorf eingeladen, wo dieser vor gut 60 Frauen kenntnisreich und unterhaltsam über „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“ sprach. Quelle: Kirchenkreis Wittgenstein

„Nach seinem Umbau hat sich das Abenteuerdorf Wittgenstein in den vergangenen Jahren zu einem Ort entwickelt, zu dem nicht nur viele schulische und kirchliche Gruppen kommen, sondern den auch Hochzeits-Gesellschaften aus Nah und Fern manchmal ein ganzes Wochenende lang gern in Beschlag nehmen. Um das generelle Thema ging es jetzt auch an einem Montag. Der Bezirksverband der Frauenhilfen im Wittgensteiner Kirchenkreis hatte den Diedenshäuser Klaus Homrighausen eingeladen, der gut 60 Frauen an diesem Nachmittag kenntnisreich und unterhaltsam über „Heiratsbräuche und -regelungen in Wittgenstein vor 400 Jahren“ informierte.

Worauf er sich dabei stützte, stellte der Heimathistoriker direkt zu Beginn seines Vortrags klar: „Im Schlossarchiv in Berleburg liegt eine Akte mit der Überschrift ‚Ehesachen‘. Sie enthält Bittschreiben, Stellungnahmen und Beurteilungen zu Eheschließungen, Eheproblemen und Ehescheidungen aus der Zeit von 1580 bis 1620 und gibt sehr schön Aufschluss darüber, auf welche Art und Weise Ehen in der damaligen Zeit geschlossen oder auch wieder aufgelöst wurden.“ Klaus Homrighausen nahm die Zuhörerinnen mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, als ein Heiratsmann die Familien der potentiellen Partner zusammenbrachte, der Brautvater dem Bräutigam das Eheversprechen per Handschlag gab, das künftige Paar durch den gemeinsamen Kirchgang und die dreimalige Verkündigung des Ehe-Ansinnens durch den Pfarrer von der Kanzel den Wunsch öffentlich machte. Aber von dort war auch Anderes zu hören, wie Klaus Homrighausen wusste: „Neigungen zu wollüstigem Verhalten scheinen damals so ausgeprägt gewesen zu sein, dass Graf Ludwig 1572 von den Kirchenkanzeln dagegen predigen und gleich einen Bestrafungskatalog mitverlesen ließ.“ Weiterlesen

Video: Genealogisches Erschließungsprojekt „Berleburger Weinkaufbriefe“

Weitere Informationen zu diesem Projekt gibt der Eintrag im Blog vom compgen (12.5.2022)
Link zum Projekt

Zum Begriff „Weinkauf“ s. die Wikipedia-Einträge Beweinkaufung und Weinkauf.

Regionale Literatur zum Thema:
Strickhausen, Heinz: Weinkauf, Wittgenstein, Jg. 55 (1967), Bd. 31, Heft 2, S. 73-78
Weber, Fritz / Dörr, Fritz Walter: Erbkauf- und Weinkaufbriefe im Roths-Haus auf der Laaspherhütte, Wittgenstein, Jg. 100 (2012), Bd. 76, Heft 1, S. 30-35
Wied, Werner: Von Sitte und Brauch in Wittgenstein, in: Krämer, Fritz (Hg.): Wittgenstein Band II, Balve 1965, S. 293-350
Wied, Werner: Weinkauf im alten Wittgenstein, Wittgenstein, Jg. 55 (1967), Bd. 31, Heft 2, S. 78-82

via Facebook-Gruppe „Ahnenforschung in Siegen-Wittgenstein“