Eine Reaktion Simon Grünewalds auf antisemitische Äußerungen im Umfeld der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung:
Archiv der Kategorie: Erster Weltkrieg
Heute vor 100 Jahren: Erstmals wählen Frauen in Deutschland
Übertragung der Aufgaben der Deutschen Dienststelle (WASt) an das Bundesarchiv
Die bisher als Behörde des Landes Berlin geführte Deutsche Dienststelle (WASt) setzt ihre Tätigkeit künftig als Abteilung PA (Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg) im Bundesarchiv fort.
Vorbehaltlich des Inkrafttretens des „Staatsvertrags über den Übergang der Aufgaben der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht (WASt)“ wird die Deutsche Dienststelle zum 1. Januar 2019 in das Bundesarchiv überführt. Zu diesem Zweck wird im Bundesarchiv eine eigene Abteilung am Standort Eichborndamm in Berlin-Reinickendorf eingerichtet.
Die bisher bei der Deutschen Dienststelle (WASt) eingegangenen und noch nicht abschließend beantworteten Anfragen werden selbstverständlich bearbeitet, ohne dass eine neue Anfrage gestellt werden müsste. Auch wenn perspektivisch angestrebt wird, die Bearbeitungszeiten deutlich zu verkürzen, werden sich gerade in der Übergangszeit längere Wartezeiten leider nicht vermeiden lassen. Bei den Unterlagen, die zur Ermittlung militärischer Dienstzeiten für private Zwecke herangezogen werden müssen, handelt es sich um nur manuell auswertbare, oftmals handgeschriebene Dokumente, die bisher nicht elektronisch recherchierbar sind. Weiterlesen
„Siegener Beiträge – Jahrbuch für regionale Geschichte“ 23/2018 vorgestellt
Mit der Veröffentlichung der neuen „Siegener Beiträge“ Nr. 23/2018 betritt die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. Neuland. Erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte legen die Herausgeber Dr. Bernd D. Plaum, Siegens Stadtarchivar Ludwig Burwitz und Christian Brachthäuser ein zweites, reich bebildertes und gewohnt fundiertes Jahrbuch in einem Kalenderjahr vor.
Geschichtsinteressierte können sich diesmal über eine spannende Auswahl an Stationen und Akteure (nicht nur) regional bedeutsamer Ereignisse freuen, die die Jahresendungen 68 in den Fokus nehmen. 1568 markiert den Ausbruch des niederländischen Unabhängigkeitskampfes unter Wilhelm I. von Oranien. Der Burgenhistoriker Olaf Wagener M.A. beleuchtet die besondere Rolle des nassauischen Siegerlands für den „Achtzigjährigen Krieg“, der 1648 in der Unabhängigkeit der Niederlande münden sollte. Am 22. März 1868 vermachte der Sozialreformer Leonhard Gläser der Siegener Stadtverwaltung testamentarisch ein großes Vereinsgelände unter der Bedingung, die Grünanlage nebst den darauf befindlichen Immobilien und einer Bargeldsumme im Sinne des 1851 von ihm gegründeten Bürgervereins „Eintracht“ zu verwalten. Christian Brachthäuser zeichnet anhand neuer Quellen zum 150-jährigen Jubiläum kritisch die Entwicklung der Gläser-Stiftung und die vermeintliche Zweckerfüllung mit dem Bau der Siegerlandhalle nach. 1918 bedeutete das Ende des Ersten Weltkriegs. Ludwig Burwitz erläutert die Sichtweisen eines aus Kiel stammenden Krankenpflegers, der während der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ im Siegener Kaisergartenlazaretts tätig war und zahlreiche Postkarten hinterließ, die wertvolle Rückschlüsse auf das zivile Leben an der Siegener Heimatfront zulassen. Die gesellschaftspolitischen Ereignisse 1968, bildlich festgehalten während des Landesparteitags der rechtsextremen NPD in der Siegerlandhalle und wütenden Leserbriefen in der Tagespresse, bilden ein weiteres Themenfeld in dem neuen Jahrbuch. Weiterlesen
Freudenberg im Zeitgeschehen 2/2018 erschienen
Aus dem Inhalt: Weiterlesen
Vortrag „Die Deutschen und ihre Revolutionen – Was bewirkte der 9. November 1918“
Kreuztal, Veranstaltungsraum der Stadtbibliothek, Marburger Str. 10, Bitte Nebeneingang (zwischen Café und Metzgerei) benutzen.
Do. 22.11.2018, 19:00 Uhr – Uhr, Kosten: 4,00 €, Referent: Prof. Dr. Stefan Kutzner
„Der Erste Weltkrieg war fast zu Ende, ebenso das deutsche Kaiserreich, und so ebnete die sogenannte Novemberrevolution, die mit einem Aufstand der Kieler Matrosen begann, den Weg in die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland. Eigentlich alles in allem eine erfolgreiche Revolution, und doch kommt ihr im öffentlichen Bewusstsein in Deutschland keine besondere Rolle zu. Damit steht die Novemberrevolution nicht allein. Auch der Zusammenbruch der DDR 1989, eigentlich eine Revolution, wird lediglich als Wende bezeichnet. Und ebenso wenig nimmt die Märzrevolution 1848 einen besonderen Platz im historischen Gedächtnis ein.
Woher kommt das, wie lässt sich erklären, dass die stattgefundenen Revolutionen wie auch Revolutionsversuche im kollektiven Bewusstsein in Deutschland ein so geringer Stellenwert zukommt? Diese Frage erörtert der Referent am Beispiel der Novemberrevolution, deren Gründe und Ablauf er auch gleichzeitig darstellt.“
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm
Novemberrevolution in der Amtsverwaltung Weidenau
“ …. Nach der Revolution vom 9.11.1918 bildete sich auch beim Amt ein Arbeiter- und Soldatenrat. Dieser riß die Polizeigewalt an sich und kontrollierte durch seinen Vorsitzenden Gustav Schultheis, Klafeld, alle Posteingänge und -ausgänge der Verwaltung und versah sie mit seinem Sichtvermerk. Er beanspruchte sogar das Recht, die amtlichen Schriftstücke zu unterschreiben. Dem Arbeiter- und Soldatenrat gehörten u. a. auch die späteren Polizeibeamten Forneberg, Dirlenbach und Jüngst an. Mit dem Aufruf des Rates der Volksbeauftragten vom 12.11.1918 an das deutsche Volk, der den Belagerungszustand aufhob und Freiheit für öffentliche Versammlungen, Meinungsäußerung, Religionsausübung usw. brachte, setzte die Gesetzgebung wieder ein. Durch die Verordnung über das Finanzgebahren der Arbeiter- und Soldatenräte vom 13.1.1919 mußten diese über alle vereinbarten Gelder genaue Rechnung legen. …..“
Quelle: Verwaltungsbericht des Amtes Weidenau vom Rechnungsjahre 1951 (1. April 1951 bis 31.3.1952), Weidenau 1953, S. 7
Zur Aktenkunde der Novemberrevolution im Allgemeinen s. Holger Berwinkel, 1918: Die Revolution im Geschäftsgang, in: Aktenkunde, 9. September 2018, https://aktenkunde.hypotheses.org/1071.
Namensumbenennung der Hindenburgstraße in Hilchenbach
Antrag gemäß §8 der Geschäftsordnung des Rates der Stadt Hilchenbach des Ortsverbandes der Linken v. 31.10.2018:
„Angestoßen durch eine erneute Bürgereingabe haben wir uns intensiv mit dem Leben des Reichspräsidenten Hindenburg beschäftigt. Grundlage war hier insbesondere die wissenschaftlich sehr anerkannte Biografie des Wolfram Pyta („Hindenburg-Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler“). Unserer Einschätzung nach ist Hindenburg deutlich mehr als nur der Steigbügelhalter Hitlers, verhalf Hindenburg doch durch aktives Wirken und Werben der NSDAP zu einem deutlichen Wahlerfolg und auch in seinem politischen Testament bezeichnet Hindenburg Hitler als Erfüller und Vollender seiner Sehnsucht. Hindenburgs Werdegang ist geprägt von der Monarchie und dem Wunsch nach einer deutschen Volksgemeinschaft. Sein militärisches Handeln verursachte unnötige Tote in einem aussichtslosen Stellungskampf und durch Provokation den U-Boot Krieg, der erwartungsgemäß die USA zum Kriegseintritt bewegte. Weiterhin förderte Hindenburg den völkerrechtswidrigen und erstmaligen Einsatz von Giftgas im 1. WK in Ypern/Belgien am 22. April 1915. Mit der Schaffung der sog. Dolchstoßlegende legte er unnötige Last auf die junge Weimarer Republik. Sozialdemokratischen, liberalen und kommunistischen Kräften begegnete er von Beginn am mit unverhohlenem Misstrauen und beschwor stets den nationalen Gedanken. Seine Rolle als anerkannter Militarist nutzte er geschickt aus und begab sich zunehmend in die Rolle des Politikers. In dem berühmten Museum in Verdun findet sich folgende Beschreibung seines Handelns: „Mit General Ludendorff befürwortet er den totalen Krieg und errichtet nach und nach eine regelrechte Militärdiktatur in Deutschland.“ Weiterlesen
Gedenkveranstaltung zum Ende des Ersten Weltkriegs in Bild, Wort und Ton
„Seele, vergiss nicht die Toten“
Sonntag, 11.11.2018, Siegerlandhalle, Gläsersaal, 18:00
Bach-Chor Siegen und Junges Theater Siegen
MAX REGER
Lateinisches Requiem op. 145a
Hebbel-Requiem op. 144b
JOHANNES BRAHMS
Schicksalslied op. 54
Andrea Artmann – Sopran
Susanne Kelling – Alt
Michael Connaire – Tenor
Klaus Mertens – Bariton
Bach-Chor Siegen
Philharmonie Südwestfalen
Leitung: Ulrich Stötzel
Junges Theater Siegen
Künstlerische Konzeption: Peer Ball
Quelle: Bach Chor, Programm
Tagung „Aufbruch in die Demokratie“
„Aufbruch in die Demokratie“ – unter diesem Motto steht am 8. und 9. November 2018 die Tagung zum 100. Jahrestag der Revolution im Rheinland und in Westfalen im Düsseldorfer Landtag. Veranstalter sind der Landtag NRW, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, die Historische Kommission für Westfalen und die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Anmeldungen bitte per Mail bis zum 31.10.2018.
Wie genau verlief 1918/19 der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik im Rheinland und in Westfalen?
Die Rahmenbedingungen waren schwierig – unmittelbar nach einem verlorenen Krieg, bei Krankheit und Hunger, Streiks und Putschversuchen. Trotz aller Belastungen erbrachten die Monate von November 1918 bis März 1919 unverkennbar einen entscheidenden Aufbruch zur Demokratie. Erstmals in der deutschen Geschichte erhielten alle Frauen und Männer über 20 Jahre das freie, gleiche und geheime Wahlrecht. In den einzelnen Landesteilen gestaltete sich der Übergang zur Demokratie durchaus unterschiedlich, die Rahmenbedingungen wichen erheblich voneinander ab. Diese Vielfalt zu untersuchen ist eine lohnende und überfällige Aufgabe. Weiterlesen