Buchtipp: Veltzke „Unter Wüstensöhnen. Die deutsche Expedition Klein im Ersten Weltkrieg“

vletzkekleinDie fast unglaubliche, aber reale Geschichte, die das Buch erzählt, führt den Leser an kaum bekannte entlegene Kriegsschauplätze des Ersten Weltkriegs: in das Osmanische Reich und das Reich des persischen Löwen. Und es führt den Leser zu den Ursprüngen brennender aktueller Themen der Gegenwart: der Kampf ums Öl, „Heiliger Krieg“, die Konflikte auf der arabischen Halbinsel und im Iran oder die Frage eines deutschen Militäreinsatzes im orientalischen Raum.
Unter der Leitung von Hauptmann Klein (1877-1958) und seinem jüdischen Adjutanten Leutnant Stern (1883-1972) gelingt es einer deutschen Expedition gemeinsam mit arabischen und persischen Stammeskriegern einen erfolgreichen Entlastungskrieg gegen weit überlegene britische und russische Truppen zu führen und die britische Pipeline am Persischen Golf zu sprengen.
Aber die Begegnung mit fremden Kulturen verändert das Leben Hauptmann Kleins grundlegend und macht ihn zum entschiedenen Kritiker des europäischen Imperialismus. Weiterlesen

Ausstellung „Playing Lawrence on the other side.“

Die Expedition Klein und das deutsch-osmanische Bündnis im Ersten Weltkrieg“. Sonderausstellung im Preußen-Museum NRW Wesel

Major Fritz Klein wurde am 15. Januar 1877 in Hilchenbach geboren (lt. Geburtsurkunde des Standesamts  Müsen)

Major Fritz Klein wurde am 15. Januar 1877 in Hilchenbach geboren (lt. Geburtsurkunde des Standesamts Müsen)

Das Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen in Wesel entreißt eine der ungewöhnlichsten Orientexpeditionen des Ersten Weltkriegs dem Vergessen. Die Expedition Klein, die in den Irak und nach Persien führte, war die vielseitigste aller deutschen Expeditionen des Ersten Weltkriegs auf dem Boden des Osmanischen Reiches und seiner angrenzenden Nachbarstaaten. Wie in einem Brennpunkt bündelt diese Expedition die politischen, kulturellen und militärischen Beziehungen Deutschlands zum Vorderen und Mittleren Orient. Die denkwürdige Geschichte dieser Expedition unter dem Kommando des preußischen Hauptmanns und osmanischen Majors Fritz Klein ist deshalb in alle Bereiche der Ausstellung eingewoben. Weiterlesen

Ausstellungseröffnung zur Wittgensteiner Kirche im Ersten Weltkrieg

Schautafeln, Dokumente, Exponate sind im Berleburger Haus der Kirche bis Ewigkeitssonntag zu sehen

Gerne kam Dr. Johannes Burkardt mit den Besuchern der Ausstellungseröffnung ins Gespräch.

Gerne kam Dr. Johannes Burkardt mit den Besuchern der Ausstellungseröffnung ins Gespräch.

Am Freitag wurde im Haus der Kirche des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein die Ausstellung „Unser Volk betet wieder – wenigstens am Anfang des Krieges“ eröffnet. 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte Staatsarchivdirektor Dr. Johannes Burkardt viele Dokumente und Exponate jener Zeit aus dem Wittgensteiner Kirchkreis-Archiv zusammengestellt. Hinzu kamen elf Schautafeln, die sehr konzentriert Archivmaterial aus Siegerland und Wittgenstein thematisch zusammenfassten. Die Frage über allem: Welche Rolle spielte damals die Kirche? Zwei Tage vorm Volkstrauertag wurde die Ausstellung eröffnet. Durch die Eröffnung führte der Wittgensteiner Synodalassessor Dieter Kuhli, die musikalische Gestaltung übernahm Dr. Ulf Lückel. Weiterlesen

„Lost Generation meets Smartphone-Generation“

Markus Meckel stellt innovative History APP vor
pfauapp!
Die „Lost Generation“ – die verlorene, junge Generation, die im Ersten Weltkrieg lebte, litt und starb – steht im Mittelpunkt der APP des Volks­bundes. 100 Jahre nach Beginn der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts spricht diese Smartphone-/ Smartpad-APP vor allem die heutige Generation an. Die APP ist ab sofort für iOS im „App Store“ von Apple sowie für Android im „Play Store“ von Google erhältlich.
Unter dem Motto: „Lost Generation meets Smartphone-Generation“ will der Volksbund gerade junge Menschen auf das Thema aufmerksam machen und für die Schicksale ihrer Altersgenossen im Weltkrieg sensibilisieren. Das Thema Bildung ist Markus Meckel, Präsident des Volksbundes, sehr wichtig. „Durch die fünf Avatare – Menschen, die wirklich gelebt haben – lernen ihre Altersgenossen von heute sehr intensiv und authentisch, was es heißt, in dieser Zeit gelebt zu haben. Auch wenn wir einen Game-Designer bei der Gestaltung um Unterstützung gebeten haben ist mir eines ganz wichtig: ,Lost Generation‘ ist kein Spiel, sondern eine echte Zeitreise in unsere Vergangenheit“, sagt Markus Meckel. Etwa 120 Minuten Videomaterial sowie rund 700 Einzelbilder mit begleitenden Texten werden mit der APP präsentiert.
Zielgruppe: Jugend – Lebendige Geschichte
Die von den Historikern Stefan Nies und Dieter Pfau entwickelte APP richtet sich inhaltlich in erster Linie an Jugendliche. Sie ist hervorragend für den Einsatz im Schulunterricht oder außerschulisch in der historischen und politischen Bildungsarbeit geeignet. Entsprechend ist das Produkt aufgebaut. Anhand von fünf sogenannten Avataren können heutige Jugendliche erfahren, wie die Jugendlichen vor 100 Jahren den Ersten Weltkrieg erlebt haben.
Reale Avatare erklären ihr Leben im Ersten Weltkrieg
pfauapp2Für die einzelnen Avatare wurden reale Schicksale ausgewählt. Diese jungen Menschen haben tatsächlich gelebt und ihre Erlebnisse werden mit authentischen, meist auch privaten Fotos und Briefen dokumentiert. Die ausgewählten jungen Menschen stammen aus verschiedenen Milieus und gehören unterschiedlichen Religionen an. So gehörte ein junger Mann auch zu den fast 100 000 Soldaten jüdischen Glaubens, die im Ersten Weltkrieg für den Kaiser kämpften.
Die dargestellten Personen haben den Krieg an der West-, Ost- und Heimatfront erlebt. So lernen die Nutzer der APP den Ersten Weltkrieg und seine Begleiterscheinungen aus verschiedenen Perspektiven kennen.
Das Leben jedes Avatars wird mit fünf Videosequenzen (Länge jeweils ca. 3 Minuten) dargestellt. Auch hier wurden authentische Fotografien, Grafiken, Briefe und andere Quellen verwendet. Diese Materialien können in einer „Doku“-Ebene auch einzeln mit zusätzlichen Informationen betrachtet werden.
Für den Siegener Raum von Interesse: eine der in der App vorgestellten biografischen Skizzen („Avatare“) ist die von Wilhelm Fries aus Weidenau.

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Vortrag: »Die Biene Maja – ein Bestseller für Kinder und Soldaten im 1. Weltkrieg«

Biene Maja – Titel der Jubiläumsausgabe der Auflage von 1926 (Foto: J. Aspelmeier)

Biene Maja – Titel der Jubiläumsausgabe der Auflage von 1926 (Foto: J. Aspelmeier)

Ein überraschender Vortrag zum Ersten Weltkrieg setzt am Donnerstag den 20. November die Vortragsreihe des „Siegener Forums“ fort. In einem reizvollen literarisch- historischen Beitrag beschäftigt sich der Siegener Historiker Jens Aspelmeier mit wenig bekannten Einsichten in den Kinderbuchklassiker „Die Biene Maja“.
Seit etwas über einhundert Jahren (1912) ist die kleine Biene Maja für Generationen von Kindern ein freundlicher Begleiter in unbekannte Welten. Diese sind jedoch nicht ganz so friedlich, wie es die heute bekannte Version der Fernsehserie aus den 1970 Jahren vielen zeigt. Die ursprüngliche, bis heute verkaufte Buchversion weist weitere Elemente auf, die auch für die Soldaten im Ersten Weltkrieg lesenswert waren. Der Vortrag zeigt, wie der Bestseller des wilhelminischen Kaiserreichs zur geistigen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung sowohl im Kinderzimmer als auch im Schützengraben bis hin in die Nachkriegszeit hinein beigetragen hat. Damit gehört die Frage, wie Kinderbuchklassiker heute gelesen werden müssen, zu den aktuellen Forschungsdebatten zum Ersten Weltkrieg sowie zum generellen Umgang mit Geschichte in einer Gesellschaft. Weiterlesen