Besuch im Magazin des Kreisarchivs Siegen Wittgenstein

Do. 07.03.2019 16:00 – 18:00 Uhr
Treffpunkt: Pforte IHW-Park, Eiserfelder Str. 316, Siegen

Haben Sie Lust, hinter die Kulissen des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein zu schauen, die Arbeit der Archivarinnen und Archivare kennen zu lernen und ungewöhnliches Archivgut zu sehen? In einer zweistündigen Führung werden Interessierte durch eines der größten Archivmagazine Südwestfalens geführt. Dort werden alle Aspekte archivischer Arbeit vorgestellt. Das wichtigste, älteste und ungewöhnlichste Archivgut des Kreisarchivs wird gezeigt. Kreisarchivar Thomas Wolf beantwortet auch gern Fragen zu allem, was Sie schon immer über Archive wissen wollten.
Barrierefrei.
Quelle: Volkshochschule Siegen-Wittgenstein, Programm, Details

10 Jahre danach – Einsturz des Kölner Stadtarchivs

„Der Jahrestag des Archiveinsturzes fällt in diesem Jahr auf den Karnevalssonntag. Zehn Jahre sind dann vergangen seit dem 3. März 2009. Die Einsturz-Katastrophe nahm zwei jungen Menschen das Leben, verursachte den Tod einer älteren Dame wenig später, raubte vielen Menschen Wohnungen und Lebenszusammenhang, beschädigte und vernichtete Archivalien, das „Gedächtnis der Stadt“ – eine Tragödie, die bis heute nachwirkt.
Wir von der Initiative ArchivKomplex meinen, dass wir auch im Karneval an diese Katastrophe erinnern können – und müssen. Vor fünf Jahren war es ähnlich, als der 3. März auf Rosenmontag fiel.
Damals haben auf unsere Aktion „Nit verjesse: Strüßjer för Minsche un Böcher“ an der Ecke Severinstraße/Löwengasse viele Menschen im Rosenmontagszug und drumherum sehr aufmerksam und nachdenklich reagiert.
Nun werden Mitglieder und Freunde von ArchivKomplex am Karnevalssonntag, 3. März, ab 11 Uhr wieder an der Ecke Severinstraße/Löwengasse stehen, kostümiert mit weißen Schutzanzügen (wie zu Zeiten der Archivalienbergung) und passenden Attributen, unter einem großen Transparent:

Mit den Organisatoren der Schull- un Veedelszöch ist abgesprochen, dass wir von ArchivKomplex den Zug dort gegen 11:45 Uhr empfangen und gemeinsam an die Katastrophe erinnern. Die Zugleitung wird den Zug, der vom Chlodwigplatz durch die Severinstraße kommt, an der Ecke Löwengasse anhalten. Dann wird die Tanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde“ der Lyskircher Junge, die immer am Zuganfang läuft, dort einen traditionellen Tanz aufführen im Gedenken an die Opfer des Archiveinsturzes vom 3.März 2009.
Von 13:15 bis zur Zeit des Einsturzes um 13:58 Uhr organisiert „Köln kann auch anders“ ein Programm am Einsturzort vor „Papa Rudi’s“ (Waidmarkt 2); daran wird ArchivKomplex teilnehmen, auch mit einem eigenen Beitrag. Um 13:58 Uhr läuten die Glocken der Südstadt-Kirchen.
ArchivKomplex lädt alle, die an die Einsturzkatastrophe erinnern wollen,
herzlich ein, am 3. März 2019 ab 11 Uhr zu den Veranstaltungen
an der Ecke Severinstraße / Löwengasse und am Einsturzort zu kommen

Weiterlesen

LWL: Finanzielle Förderung der Kommunalarchive im Kreisgebiet

LWL-Archivamt unterstützte die Arbeit der Kreis-, Stadt- und Gemeindearchive in Westfalen-Lippe im Jahr 2018 mit fast 120.000 Euro

„Mit einer Gesamtsumme von 118.350 Euro unterstützte das LWL-Archivamt für Westfalen im Jahr 2018 die kommunalen, kirchlichen und privaten Archive in Westfalen-Lippe. Darüber informierte am Mittwoch, den 13.02., der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der in der Pflege und Förderung des nichtstaatlichen Archivwesens auch eine seiner Aufgaben sieht. Eingesetzt wurden die Gelder hauptsächlich für neue Regalanlagen und Kartenschränke, aktuelle Fachsoftware zur inhaltlichen Beschreibung von und Recherche nach Archivgut und spezielle Buchscanner, die eine schonende Digitalisierung der empfindlichen alten Urkunden, Akten, Karten und Pläne ermöglichen. Darüber hinaus fördert der LWL neuerdings den Einstieg der Kommunalarchive in die elektronische Langzeitarchivierung, um die dort zunehmend digital entstehenden elektronischen Akten und Register dauerhaft zu erhalten. Weiterlesen

7 Antworten zur Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen/Siegerland –

(fast) ein Beitrag zur siwiarchiv-Blogparade „#Archivpolitik“

Vor gut einem Monat hatte die SPD-Fraktion sieben Fragen zur Archivierung in der Gemeinde Neunkirchen gestellt. Zur politischen Diskussion über die Errichtung eines Gemeindearchivs bzw. über die Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen findet sich auf siwiarchiv bereits folgender Eintrag. Aus der Sitzungsniederschrift der Sitzung des Gemeinderates vom 13.12.2018 (S. 3 – 4) werden hier nun die Antworten der Verwaltung wiedergegeben:
“ ….GVR Flick beantwortet die Anfrage wie folgt:
Frage 1
Wie kommt die Verwaltung der gesetzlichen Verpflichtung momentan nach, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren?
Die Frage der Einrichtung eines Gemeindearchives wird schon seit einigen Jahren
diskutiert. Bei der Untersuchung von Standorten hat sich nach Rücksprache mit
dem Westfälischen Archivamt herauskristallisiert, dass ein Standort im Zentrum
Neunkirchen wünschenswert ist. Bereitsuntersuchte Standorte wie die Weiße Schule in Salchendorf und die ehemalige Grundschule in Altenseelbach wurden daher wieder verworfen. Die Einrichtung des Archives in den Räumen des ehemaligen Rathauses Kölner Straße 166 scheiterte an der Erforderlichkeit eines Aufzuges und der damit verbundenen hohen Kosten. Letztmalig wurde aufgrund eines entsprechenden Antrages der SPD-Fraktion am 13.07.2017 vom Rat die grundsätzliche Einrichtung eines Gemeindearchives beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein Konzept für die Implementierung eines Archives zu erarbeiten. Am 15.03.18 wurde der Schul- und Kulturausschuss darüber unterrichtet, dass im Rahmen der Beratungen zur Weiterentwicklung der Ortsmitte und der verkehrlichen Erschließung des Rathausumfeldes Gedankenspiele zur Unterbringung eines Archives eingebracht worden seien. Diese Überlegungen werden bei der Entwicklung der Grobkonzeption für die Ortsmitte berücksichtigt. Unterbringungsmöglichkeiten für ein Archiv könnten sich bspw. in der Grundschule Neunkirchen durch Veränderungen in der Grundschullandschaft ergeben.
Das Archivgesetz NRW unterscheidet nach Unterlagen, Archivgut, Zwischenarchivgut und Vorarchivgut. Welche Unterlagen letztendlich archivwürdig sind und somit Archivgut werden, wäre in einem Archiv von einem Archivar zu entscheiden. Eine Archivierung im Sinne des Archivgesetzes kann somit derzeit nicht stattfinden. Eine solche Archivierung umfasst die Aufgaben „Unterlagen zu erfassen, zu bewerten, zu übernehmen und das übernommene Archivgut sachgemäß zu verwahren, zu ergänzen, zu sichern, zu erhalten, instand zu setzen, zu erschließen, zu erforschen, für die Nutzung bereitzustellen sowie zu veröffentlichen.“
Gleichwohl werden alle Unterlagen der Gemeindeverwaltung aufbewahrt um eine spätere Archivierung nicht zu gefährden. Weiterlesen

Archivar 4 (2018) online

Die vierte Ausgabe 2018 der Fachzeitschrift ARCHIVAR ist online.

Schädlingsprävention und Schädlingsbefall ist das Thema des Heftes. Gleich drei Artikel widmen sich dabei dem Problem der so genannten „Papierfischchen-Invasion“.

Im VdA-Teil wird der Aufruf zur Mottofindung für den kommenden TAG DER ARCHIVE in 2020 veröffentlicht, außerdem  finden sich dort Berichte aus den Landesverbänden.

Quelle: VdA, Meldung v. 20.11.2018

7 Fragen zur Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen/Siegerland

Folgender Antrag der SPD Fraktion nach der Geschäftsordnung des Rates der Gemeinde Neunkirchen wird in der heutigen Gemeinderatssitzung behandelt:

“ …. Da weiterhin auf die Errichtung eines Gemeindearchivs gewartet werden muss, bittet die SPD Fraktion um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie kommt die Verwaltung der gesetzlichen Verpflichtung momentan nach, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren?
2. Welche Unterlagen werden bzw. wurden der Archivierung zugeführt? Werden sowohl Papierdokumente als auch elektronische Informationen/Texte erfasst?
3. Ist die Verwaltung im Besitz des Archivguts der sechs ehemalig selbstständigen Gemeinden?
4. Wo ist das Archivgut untergebracht und wie wird es vor möglichen Schäden geschützt?
5. Wer hat Zugang zu den Dokumenten?
6. Wie verhindert die Verwaltung, dass aufbewahrungsrelevante Dokumente vernichtet bzw. aus dem Archiv gelöscht werden?
7. Wer ist innerhalb der Verwaltung für die Archivierung zuständig? ….“

Zur politischen Diskussion um die Errichtung eines Gemeindearchivs bzw. über die Archivarbeit in der Gemeinde Neunkirchen s. https://www.siwiarchiv.de/neues-zur-archivarbeit-in-der-gemeinde-neunkirchen/ .

Literaturhinweis: Christian Keitel: „Zwölf Wege ins Archiv

Umrisse einer offenen und praktischen Archivwissenschaft“, Stuttgart 2018.
285 S., 20 s/w Abb., 9 farb. Abb. Kartoniert
ISBN 978-3-515-12156-9

„In der heutigen Informationsgesellschaft sind wir mehr denn je auf die langfristige Verfügbarkeit von Wissen angewiesen. Den­ noch sind praktisch alle digital gespeicherten Informationen und fast alle seit 1840 erstellten Papierdokumente gefährdet. Zugleich gibt es keinen offenen und interdisziplinären Diskurs zu den relevanten Erhaltungsfragen. Ausgehend von diesem Befund beschreibt Christian Keitel zentrale Fragestellungen und Methoden einer künftigen Archivwissenschaft: Versteht man alle auf Erhaltung spezialisierten Einrichtungen als Archive, können Ansätze der klassischen Archivwissenschaft (Archival Science), der täglichen Praxis in den klassischen Gedächtnis­institutionen (Bibliotheken, Archive, Museen) und in der freien Wirtschaft, des Records Managements, der Digital Curation und der Informatik zusammengeführt und weiterentwickelt werden. Dafür liefert Keitel mit diesem Band wichtige Impulse: In zwölf Kapiteln diskutiert er die aktuellen Fragen der Archive zu Be­wertung, Erschließung, Archivierungsstrategien sowie Nutzung und verortet sie in ihrem historischen Kontext. Weiterlesen

Workshop „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“

Donnerstag, 15. November 2018, 19:00 – 20:30 Uhr, Kulturhaus LŸZ, 2. Etage, Raum 205
Zielgruppe: Ehrenamtlich Tätige, ehrenamtliche Vereine und Gruppen
Referent: Thomas Wolf, Kreisarchivar

„Die Veranstaltung richtet sich an Vereinsarchivare sowie an Vereinsverantwortliche, die ein Archiv aufbauen möchten. Das Vereinsarchiv soll die rechtlich wichtigen und geschichtlich relevanten Unterlagen eines Vereins sichern und nutzbar machen.
Das Archiv dokumentiert dauerhaft das Vereinsleben für die Nachwelt. Nach einer kurzen Einführung werden die Möglichkeiten, das Archivgut zu erfassen und zu erschließen, dargestellt. Einfache Tipps zur Behandlung von geschädigtem Archivgut fehlen ebenso wenig wie Angaben zu den erforderlichen Raum- und Klimabedingungen. Die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Archivierung werden diskutiert, Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.“
Quelle: Broschüre „Ehrenamt – Fortbildungen 2018 Für bürgerschaftlich Engagierte im Kreis Siegen-Wittgenstein“

Sparkasse Siegen und Bürgerverein Hilchenbach unterstützen die Angebote in der Wilhelmsburg

„Ende vergangenen Jahres musste der Förderverein Wilhelmsburg e. V. seine Vereinsarbeit leider einstellen. Für seine wichtigste Aufgabe, die Förderung der städtischen Einrichtungen Bücherei, Stadtmuseum und Archiv in der Wilhelmsburg, ist kurzentschlossen der Bürgerverein Hilchenbach e. V. eingesprungen.
Partner des Bürgervereins ist die Sparkasse Siegen, die die drei Einrichtungen in der Wilhelmsburg in diesem Jahr mit einem Betrag in Höhe von insgesamt 11.600 Euro unterstützt. Der Großteil davon kommt der Stadtbücherei zu Gute, aber auch Museum und Stadtarchiv profitieren von der Sparkassenspende. ….
Beim Stadtarchiv gehört die Massenentsäuerung des archivierten Materials zu den von der Sparkasse und dem Bürgerverein unterstützten wichtigen Anliegen. Diese auch vom Land Nordrhein-Westfalen über das LWL-Archivamt für Westfalen seit Jahren geförderte Maßnahme schützt historisch wertvolle Informationen vor dem Zerfall und sichert somit deren dauerhaften Erhalt. ….“

Erinnert sei daran, dass der Erhalt von Archivgut eine gesetzliche Pflichtaufgabe für kommunale Archive darstellt: § 2 Abs. 7 in Verbindung mit § 10 Abs. 5 des Archivgesetzes NRW.
Quelle: Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Hilchenbach, 9/2018 vom 30.10.2018, S. 23 – 25