Tagebücher der Kreishebamme neu im Kreisarchiv


Die Tagebücher der in Siegen-Weidenau praktizierenden Hebamme Grete Kottenhoff (Jg. 1901) wurde dem Kreisarchiv am 2. April 2025 von privater Hand übergeben. Die Tagebücher reichen von 1937 bis 1954 lückenlos und dokumentieren die von der Hebamme betreuten Geburten. Kottenhoff war nach dem 2. Weltkrieg bis 1962 Kreishebamme (=Vorsitzende der Kreishebammenvereins des Siegerlandes).
Die Tagebücher dokumentieren den Geburtsverlauf und den Verlauf der Wöchnerinnenphase. Unregelmäßig ist die Sichtung der Tagebücher durch das Gesundheitsamt des dokumentiert; bis 1945 erscheinen Unterschriften von Dr. Wihelm Klein, nach 1945 von Dr. Wilhelm Pieper. Die vereinzelt vorhandenen Statistiken bilden den Grundstock für eine stastitische Auswertung des Bestandes, demaufgrund des Überlieferungszeitraumes einen regionalen medizinhistorischen Wert zu zumessen ist. Zudem dürften auch familiengeschichtliche Forschungen auf den Bestand zurückgreifen.
Zur Biographie Kottenhoffs wird auf eine Auswertung der lokalen Presse sowie auf die vorhandene Entazifizierungsakte im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland NW 1111-BG. 34 (SBE Hauptausschuss Landkreis Siegen), Nr. 181, hingewiesen.
Der Bestand erhielt die Signatur 3.32. Die 20 Archiveinheiten wurden verzeichnet und verpackt. Eine Nutzung ist erst nach Ablauf der Sperrfristen möglich.

Künstlernachlässe – eine wichtige regionale Überlieferung (?)

“ …. Etwa sein Engagement für die Förderung von Nachlassarchiven für Bildende Kunst, angeregt vom Modellprojekt im Kloster Pulheim bei Köln. Hier leistet die Stiftung Kunstfonds Großartiges. Suttner ist überzeugt, dass insbesondere die Bildende Kunst eine wichtige regionale Überlieferung ist ….“
in: Andreas Kolb: Kultur Pur. Der Siegener Kultur-Ermöglicher Wolfgang Suttner im Porträt, in: Politik & Kultur | Nr. 04/25 | April 2025, S. 14

s. a. auf siwiarchiv
Vortrag: „Das letzte Hemd hat keine Taschen… Wohin mit den Künstlernachlässen?“
Wohin mit den regionalen Künstlernachlässen?
Künstlervor- und –nachlässe in Deutschland

Archive und Cyberangriffe – ein Panel auf dem Westfälischen Archivtag 2025 in Gütersloh


„Cyberangriffe stellen Archive vor existentielle Herausforderungen – und das nicht nur in technischer Hinsicht. Wie Archive durch die jüngsten Cyberattacken gelähmt wurden, welche improvisierten Notlösungen zum Einsatz kamen und warum selbst der zufällige Export von Findmitteln plötzlich unverzichtbar wurde, erfuhren die Teilnehmenden während des ersten Panels am 12. März 2025 auf dem Westfälischen Archivtag, moderiert durch Sarah Rudolf (LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Pulheim). ….“

Quelle: Dominic Eickhoff (13. März 2025). #WAT25: Archive und Cyberangriffe – Lücken vermeiden durch Vorsorge? archivamtblog. Abgerufen am 14. März 2025 von https://doi.org/10.58079/13go6

Online: „Einsatzhandbuch Kulturgut“ vom Verband der Restauratoren (VDR) e. V

Ein praktischer Leitfaden für die Notfallvorsorge in Kulturinstitutionen

Tablet zum Einsatzhandbuch

Notfallhandbuch Kulturgut, Foto: VDR

Seit Ende 2024 ist das „Einsatzhandbuch Kulturgut“ online verfügbar. Das umfangreiche E-Book ist kostenfrei online abrufbar.

Das Handbuch ist ein umfassender Handlungsleitfaden, der alle Aspekte der Notfallbewältigung im Bereich Kulturgutschutz zusammenfasst. Mitarbeiter*innen und Verantwortliche in Archiven, Museen, Schlössern, Kirchen sowie Restaurator*innen profitieren von den praxisorientierten und leicht verständlichen Texten und Abbildungen.

Das Handbuch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Abschnitt stehen die Grundlagen des Kulturgutschutzes im Fokus. Es wird auf die Verfahren für die Bergung und Erstversorgung von Kulturgut eingegangen. Teil zwei beschreibt den Einsatzablauf vom Eintritt des Schadensereignisses, über die Feststellung der Lage und die Beurteilung der Situation. Weiterhin werden die Bergung, die Erstversorgung sowie die Nachsorge dargestellt. In Teil drei werden Empfehlungen zur fachgerechten Erstversorgung von Objekten unterschiedlicher Materialien gegeben. Archivgut, Fotografien, Gemälde und Holzobjekte sind als einige Beispiele zu nennen.

Der VDR als Berufs- und Fachverband vertritt rund 3.000 Restaurator*innen und steht für den Schutz und die sachgerechte Bewahrung von Kunst und Kulturgut ein.
Seit 2020 engagiert sich der VDR verstärkt im Bereich der Kulturgutrettung im Katastrophenfall und ist über seinen VDR-Arbeitsausschuss Kulturgutschutz mit zahlreichen Bündnispartnern vernetzt, mehr dazu finden Sie hier.

Quelle: Archive im Rheinlöand, 3.2.2025, Text: Anna Katharina Fahrenkamp

Bundestag: Aufarbeitung von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisationen

Lina Althaus, geb. am 13.11.1910 in Siegen-Weidenau, ermordet am06.08.1943 in der Tötungsanstalt Hadamar, Quelle: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgnstein

Liveübertragung: Donnerstag, 30. Januar, 17.20 Uhr Mittwoch, 29. Januar 2025, 20:40 22:10 Uhr

Die Aufarbeitung der „Euthanasie“ und der Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur soll intensiviert werden. Dafür sprechen sich die Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in einem gemeinsamen Antrag (20/11945) aus, über den der Bundestag am Donnerstag, 30. Januar 2025, im Anschluss an eine 40-minütige Debatte abstimmt. Der federführende Ausschuss für Kultur und Medien plädiert in seiner Beschlussempfehlung (20/12415) für die Annahme des Antrags. 

Antrag der vier Fraktionen

SPD, Union, Grüne und FDP fordern die Bundesregierung auf, ein Projekt zu initiieren, um bundesweit Patientenakten und Personalunterlagen der Täter zu lokalisieren, zu sichern und zu konservieren, um sie für Forschung, Bildung und Anfragen nutzbar zu machen. Das Projekt soll unter der Beteiligung der Gedenkstätten an den Orten ehemaliger „Euthanasie“-Tötungsanstalten, des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Berliner Charité, den Verbänden von Menschen mit Behinderungen sowie geeigneten Vertretern der Disability Studies durchgeführt werden. Zudem soll eine nationale Fachtagung durchgeführt werden. Weiterlesen

Neuzugang im Kreisarchiv: Partitur einer Filmmusik

Es ist eher selten, dass ein Archiv Unterlagen vor der Premiere eines Ereignisses erhält. Vor wenigen Tagen aber hat das Kreisarchiv die Partitur der Filmmusik „Siegen-Wittgenstein von oben. Philharmonisch.“ erhalten, die der Komponist Alexander Reuber 2024 für den gleichnamigen Dokumentarfilm geschrieben hat – ein Projekt des diesjährigen Kreisjubiläums, dss am 24. Januar uraufgeführt wird.
Die Noten wurden bereits sachgerecht verpackt und werden dem Archivbestamd „Philharmonie“ zugewiesen.

Edertal-Zeitung – Ausbau des online nutzbaren historischen Zeitungsbestandes

Quelle: Edertal-Zeitung, Dienstag, 17. November 1931

Dank der finanziellen Unterstützung durch das Archiv des Kreises Siegen-Wittgenstein konnte ein weiterer Teil der „Edertal Zeitung“ restauriert werden. Die Restaurierung ist die Voraussetzung für die Digitalisierung im Rahmen des Zeitungsprojektes „Zeit.Punkt“.
Die Monate Juli-Dezember 1931 der „Edertal Zeitung“ sind jetzt online gestellt und stehen zur sofortigen und kostenlosen online Nutzung mit OCR-Suchfunktion zur Verfügung. Ein Stück Lokalgeschichte konnte damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Unter
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0303-173629
und

https://zeitpunkt.nrw/ulbms/date/calendar/24307065?d=1931
sind diese recherchierbar.

Präsentation „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“


Gestern fand zum vorerst letzten Mal der Vereinsarchivworkshop des Kreisarchivs in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtservice des Kreises Siegen-Wittgenstein statt.
Link zur Präsentation (PDF): Vereinsarchiv101024

Lagerung von Foto- und Filmmaterial auf Cellulosenitrat- sowie Celluloseacetat-Basis

Handreichungen online

Trägermaterial auf Cellulosenitrat-Basis. Foto: Theresa Fritzen, LVR-AFZ

Eine häufig gestellte Frage an die Archivberatungsstelle sowie die Werkstatt für Papierrestaurierung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums ist die nach dem Umgang und der Lagerung von Foto- und Filmmaterialien auf Cellulosenitrat- sowie Celluloseacetat-Basis. Die transparenten Kunststoffträger bedürfen spezieller Lagerungsbedingungen.

Vor allem der Umgang von Trägermaterialien aus Cellulosenitrat stellt Archivar*innen vor Herausforderungen. Um diese Bilddokumente vor einer Vernichtung zu bewahren, wurden alternative und sichere Lösungen für die Aufbewahrung gesucht. In Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln als zuständige Stelle wurde eine neue Handreichung entwickelt. Die Checkliste, die der Handreichung beigefügt ist, soll als Hilfestellung für die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die sichere Lagerung von Foto- und Filmmaterialien auf Cellulosenitrat-Basis dienen.

Beide Handreichungen gehen auf die Materialeigenschaften der jeweiligen Kunststoffträger ein und zeigen Möglichkeiten zur Identifikation auf. Zudem werden die Anforderungen an die Lagerung sowie das Handling und der Arbeitsschutz beschrieben.

Beide Handreichungen können ab sofort hier eingesehen und heruntergeladen werden: