Präsentation „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“


Gestern fand zum vorerst letzten Mal der Vereinsarchivworkshop des Kreisarchivs in Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtservice des Kreises Siegen-Wittgenstein statt.
Link zur Präsentation (PDF): Vereinsarchiv101024

Rotwelsch-Dialekte als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt

Auf Antrag des Gründungsvorsitzenden der IGS, Klaus Siewert, sind die historischen Geheimsprachen in Westfalen und im Rheinland im April 2024 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt worden, darunter die Münstersche Masematte, das Humpisch der Tiötten im Tecklenburger, das Jenische und Manische im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein und die Mindener Buttjersprache. Das Antragswerk, das Klaus Siewert unter dem Titel „Rotwelsch-Dialekte als Träger kultureller Ausdrucksformen in der Gegenwart“ im Herbst 2023 eingereicht hat, ist soeben von der zuständigen Landesjury für das Immaterielle Kulturerbe angenommen und als rundum „gelungen“ gewürdigt worden. Dem Bescheid des Ministeriums zufolge werden „die Rotwelsch-Dialekte als Träger kultureller Ausdrucksformen in der Gegenwart in das Landesinventar eingetragen. Außerdem hat das Land Nordrhein-Westfalen die Kulturform für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nominiert“.
Quelle: Internationale Gesellschaft für Sondersprachenforschung in Münster, Homepage

s. a. Siegener Zeitung v. 4.10.2024

Literatur:
Literaturhinweis zu südwestfälischen Geheimsprachen

Ausstellung „Nach China? 向 东 之 后 Das Fotoalbum des Hugo von Königslöw“

15. Oktober bis 06. Dezember 2024 in der Hauptbibliothek Adolf-Reichwein-Straße (AR) der Universität Siegenund in der Teilbibliothek Unteres Schloss (US)

Im Frühjahr des Jahres 1898 nahm der Bergassessor Hugo von Königslöw, der spätere Direktor der Bergschule Siegen, an einer kolonialen Expedition nach China teil. Im Auftrag der Schantung-Bergbaugesellschaft sollte er dort Bodenschätze, insbesondere Kohlevorkommen, erforschen. Seine Reise hat von Königslöw in einem Fotoalbum dokumentiert. Das Album enthält eine Mischung aus privaten, selbst fotografierten Amateuraufnahmen, die Land und Leute zeigen, sowie hinzugekauften professionellen Aufnahmen des jungen deutsch-kolonialen Stadtbilds von Tsingtau.

Als Reisedokumentation illustriert und dokumentiert das Fotoalbum den kolonialen Bergbaugedanken, der von Königslöw während seiner Zeit als Bergbauassessor in der chinesischen Provinz und im amerikanischen Colorado angetrieben haben muss und ist gleichzeitig ein durchaus typisches Beispiel privater, um die Jahrhundertwende entstandener Fotoalben. Weiterlesen

Wie Comics vom Holocaust erzählen

Um Studierende und Lehrer*innen im Umgang mit Antisemitismus besser vorzubereiten, startet die Universität Siegen ein neues Projekt zu pädagogischen Konzepten. Literatur bei der Thematisierung des Holocausts im Unterricht hat dabei eine wichtige Aufgabe.

Bei der Projektvorstellung im Aktiven Museum Südwestfalen (von links): Prof. Dr. Daniel Stein, Lehramtsstudentin Britta Hönes, Dr. Jens Aspelmeier und Dr. Jana Mikota.

Man denkt, dass Schulen in den vergangenen Jahrzehnten einen guten Umgang gefunden haben, den Holocaust im Unterricht zu thematisieren. In Geschichte, im Deutschunterricht, in Religion. Aber dem ist oft nicht so. Lehrerinnen und Lehrer nutzen Konzepte und Literatur, die vertraut sind: „Das Tagebuch der Anne Frank“ oder „Damals war es Friedrich“. Aber erreichen sie damit heute die Kinder und Jugendlichen? „Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus zunimmt und sich das an den Schulen, wie in einer Art Mikrokosmos, besonders deutlich zeigt, ist es enorm wichtig, über die Shoah zu sprechen“, sagt Dr. Jens Aspelmeier. „Aber es braucht neue Formen der Vermittlung, der Medien und der Literatur, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Thema zu gewinnen und deutlich zu machen, was Jüdisch-sein in Deutschland bedeutet – damals und heute.“

Dr. Jens Aspelmeier ist Direktor des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen und weiß daher sehr gut, dass sich Lehrerinnen und Lehrer bei dem Thema oft alleingelassen fühlen. „Antisemitismus ist ja nicht nur Diskussionsstoff für die Oberstufe, sondern findet auf dem Schulhof statt und das schon in der Grundschule.“ Politische, ethnische und religiöse Konflikte seien an der Schule „wie unter einem Brennglas“ zu finden. Der Nahost-Konflikt spült israelbezogenen Antisemitismus hoch. Bildungsarbeit zur Shoah, die nie einfach war, kämpft mit einer politischen Gemengelage voller Feindbilder. Mit Appellen und Betroffenheit kommt man nicht weit. Weiterlesen

Ausstellung technisches Steiff – Spielzeug

sowie alte Holzspielzeuge anderer Hersteller von Ernst Bender

Am Sonntag, den 13. Oktober, „findet ein großes Tausch- und Sammlertreffen für Steiff Holz- und Blechspielzeug im Technikmuseum Freudenberg statt.
Wer hat als Kind nicht mit ihnen gekuschelt? Gemeint sind natürlich die weichen Kuscheltiere von Steiff. Doch wer weiß schon: Steiff hat nicht nur Bären und Co. hergestellt, sondern auch hochwertiges Holz- und Blechspielzeug. In den Jahren 1950 bis 1980 sind diese Modell- und Spielfahrzeuge entstanden.
Ernst Bender aus Freudenberg-Oberfischbach hat in den letzten ca. 30 Jahren das gesamte Sortiment von Steiff-Fahrzeugen zusammengetragen. Erstmals stellt er zusammen mit einigen Sammler-Freunden die Unimogs, Traktoren, Lastwagen und sonstigen Modelle der Öffentlichkeit in Freudenberg vor. Besonders stolz ist er auf einmalige Prototypen und Vorserien-Modelle, die selbst die Firma Steiff nicht in ihrem Museum vorzeigen kann.
Außer den originalen Steiff-Fahrzeugen werden auch Modelle präsentiert, die von den Sammlern liebevoll umgebaut und verfeinert wurden.
Die Veranstaltung und das komplette Museum sind von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.
Letzter Einlass 17 Uhr“
Quelle: Technikmuseum Freudenberg, Veranstaltungen

BÜCHERKISTE SIEGEN 1974 – 2024 – 50 JAHRE DIE ETWAS ANDERE STADTGESCHICHTE

SAMSTAG 12.10.24 · 19 UHR, LYZ Siegen
Lesung, Musik & Party zum Jubiläum


Die Buchhandlung Bücherkiste wurde am 18. Juli 1974 gegründet und hat in den letzten Jahrzehnten hunderte Menschen aus Siegen, der Region und viele, die nach Siegen kamen, in ihrer politischen Sozialisation begleitet.
Heute gehört die Bücherkiste zu den ganz wenigen Buchhandlungen in Deutschland, die sich immer noch als Buchladen für Politik und Kultur verstehen. Und nach wie vor wird die Bücherkiste nicht nach ökonomischen Kriterien der Profitmaximierung geführt, sondern verfolgt die ldee, die Diversität linker Politik und Kultur sowie anspruchsvoller Literatur mit den angebotenen Büchern zu präsentieren.
Im Sommer 2024 wird die Bücherkiste 50 Jahre. Eigentlich unvorstellbar! Umso mehr gilt es, das zu feiern. Zum Jubiläum erscheint ein rund 250-seitiges Buch mit Beiträgen von rund 100 Freundinnen und Freunden der Bücherkiste. An diesem Abend erwartet das Publikum eine Lesung von zehn bekannten und unbekannten Persönlichkeiten, für die die Bücherkiste mehr als nur eine Buchhandlung war und ist. Begleitet werden die vorgetragenen Texte mit Musikbeiträgen, von Klassik bis Punk, eben passend zur Geschichte der Bücherkiste, und anschließend gibt es natürlich die große Jubiläums-Party!
Veranstalter: Freunde der Bücherkiste

VVK+AK: 15,- € | erm.: 10,- €
Tickets: https://www.lyz.de/3085

Wanderausstellung „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte“

Bis zum Mittwoch, 29. Oktober 2024 wird während der Öffnungszeiten des Hauses im Foyer des Kreishauses Siegen
Koblenzer Straße 73, 57072 Siegen, die Wanderausstellung „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte“ gezeigt.


Migration ist seit hunderten von Jahren ein grundlegender Bestandteil der Gesellschaft. Sie bringt einen Zugewinn an Vielfalt mit sich, aber auch Vorurteile, Stereotype und Ausgrenzungsmechanismen.
Um der Zuwanderung ein Gesicht zu geben, haben die Integrationsagenturen in Siegen-Wittgenstein in Zusammenarbeit mit Menschen aus der Region eine Ausstellung entwickelt, die neben Migration und Vielfalt auch Rassismus, Diskriminierung und Heimat thematisiert. Dafür haben 23 Menschen ihre Geschichte erzählt. So auch Giuseppe Todaro: er ist in Kreuztal aufgewachsen, seine Familie lebt in dritter Generation in Deutschland. „Mein Großvater war einer der ersten Gastarbeiter, die aus Italien nach Deutschland kamen“, berichtet der 28-Jährige im Portrait. Auch Salsabil Sayed Ali ist Teil von „Meine Geschichte. Deine Geschichte. Unsere Geschichte.“ Die junge Syrerin floh vor sechs Jahren vor dem Krieg nach Deutschland.

Verantwortet wird die multimediale Schau von den Siegener Integrationsagenturen: der Diakonie Soziale Dienste gGmbH, dem AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe, dem Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. und dem Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. Gefördert wird das Projekt über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

Vortrag zur Stadtgeschichte: Stadtgeschichte als Migrationsgeschichte

– Bevölkerungs- und Sozialstruktur Siegens im 19. und 20. Jahrhundert
10.10.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen
Referent: Matthias Kirchbach M.A.

Migration ist eine historische Konstante. Dies gilt auch für Siegen und das Siegerland. Im kollektiven Gedächtnis hinterließen vor allem „Flucht und Vertreibung“, die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte seit den 1950er Jahren und die (Spät-) Aussiedlermigration Spuren. Bereits im vorigen Jahrhundert jedoch prägte Mobilität in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen Stadt und Region und trug nicht zuletzt zur Entstehung eines prosperierenden Wirtschaftsstandorts bei. Im Vortrag soll ein stadtgeschichtlicher Blick zurück auf die demographischen Entwicklungen und den damit verbundenen sozialen wie kulturellen Wandel seit dem 19. Jahrhundert geworfen werden. Zugleich werden hierbei die Perspektiven sowohl der aufnehmenden Gesellschaft als auch der zugewanderten Bevölkerung berücksichtigt.

WDR-Zeitzeichen: 02.10.1984: Todestag der deutschen Soziologin Helge Pross

WDR-Zeitzeichen für eine Pionierin der Geschlechterforschung: Helge Pross geht mit offenen Augen durch die Welt. Eine hochintelligente, kluge Frau, die sieht, woran es anderen Frauen fehlt – und sich dafür einsetzt.

Helge Pross prägt die gesellschaftspolitischen Reformen der 1970er und 80er Jahre in Deutschland. Mit kritischem Blick erforscht die Soziologin die Lebenswirklichkeit von Hausfrauen, die Bildungschancen von Mädchen und das Rollenbild von Männern. Mit ihren Ergebnissen formt sie die öffentliche Debatte – fast immer als einzige Frau unter Männern.

Die Publizistin und Soziologin lebt selbstbestimmt und emanzipiert. Dabei wächst die Düsseldorferin, geboren 1927 als Helge Agnes Nyssen, mit dem Frauenbild der Nationalsozialisten auf.

Als erste Frau in ihrer Familie beginnt sie 1946 ein Studium. Unterstützt und ermutigt wird sie von ihrem Vater, der seine Tochter vor der „Abhängigkeit der Ungelernten“ bewahren will. 1950 promoviert Helge und heiratet Harry Pross. Doch die Ehe hält nur vier Jahre. „Sie wollte eine berühmte Soziologin werden. Sie ist es als Helge Pross auch geworden; aber da waren wir längst voneinander geschieden„, schreibt der Publizistikwissenschaftler später in seiner Autobiografie.

Am 2. Oktober 1984 stirbt Helge Pross mit nur 57 Jahren an Krebs. Wer heute ihre Texte, Kolumnen, Forschungsarbeiten und Studien liest, hat aber kaum das Gefühl, in der Vergangenheit zu wühlen. Denn vieles, was sie damals erforschte und forderte, ist noch immer nicht erreicht. Weiterlesen

Workshop: „Vorbei und vergessen? Die Lösung: Das Vereinsarchiv!“

Donnerstag, 10. Oktober 2024, 17:15 – 20:15 Uhr, Kulturhaus LŸZ, 2. Etage, Raum 206
Zielgruppe: Ehrenamtlich Tätige, ehrenamtliche Vereine und Gruppen
Referent: Thomas Wolf, Kreisarchivar


„Die Veranstaltung richtet sich an Vereinsarchivare sowie an Vereinsverantwortliche, die ein Archiv aufbauen möchten. Das Vereinsarchiv soll die rechtlich wichtigen und geschichtlich relevanten Unterlagen eines Vereins sichern und nutzbar machen.
Das Archiv dokumentiert dauerhaft das Vereinsleben für die Nachwelt. Nach einer kurzen Einführung werden die Möglichkeiten, das Archivgut zu erfassen und zu erschließen, dargestellt. Einfache Tipps zur Behandlung von geschädigtem Archivgut fehlen ebenso wenig wie Angaben zu den erforderlichen Raum- und Klimabedingungen. Die Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Archivierung werden diskutiert, Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt.“

Anmeldung erfoderlich unter:
Gabriele Gütting
Telefon: 0271 333-2310
Telefax: 0271 333-2350
E-Mail: ehrenamt@siegen-wittgenstein.de

Anmerkung: Aufgrund der Einstellung des Ehreamtservice des Kreises Siegen-Wittgenstein findet diese Veranstaltung vorerst zum letzten Mal statt.