mit einem Anhang: Die Rundschrift, Leizig 1893
Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf hat unlängst die se Publikation zur Paläographie online gestellt.
Archiv der Kategorie: Archivpädagogik/Bildungsarbeit
Vortrag: Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein:
Ein neuer Blick auf das 19. Jahrhundert
Dieter Pfau, Do. 20.03.2025, Uhrzeit: 18:30 – 20:30 Uhr, Bürgerhaus Bad Berleburg, Großer Gruppenraum
Anlässlich des 50-jährigen Kreisjubiläums 2025 widmet sich der Vortrag der Gründung der Kreise Siegen und Wittgenstein (1816, 1817) und ihrer Geschichte im 19. Jahrhundert. Dabei wird der Auf- und Ausbau der Verwaltungsstrukturen und die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung in den beiden preußischen Landkreisen in den Blick genommen. Die Geschichte beider Kreise ist von Beginn an eng miteinander verwoben. Ohne den Kreis Wittgenstein wäre der Kreis Siegen nicht zur Provinz Westfalen gelangt. Während das Wittgensteiner Land über Jahrzehnte einer der ärmsten Landkreise war, gehörte das Siegerland zu den wirtschaftlich ertragreichsten Neuerwerbungen Preußens. Im „preußischen 19. Jahrhundert“ erlebten die Siegerländer einen von Chaussee- und Eisenbahnbauten und einem wirtschaftlichen Strukturwandel begleiteten gewerblich-industriellen Aufschwung, und die Wittgensteiner konnten mit viel Eigeninitiative und bei einer schrittweisen Angleichung der Erwerbs- und Einkommensverhältnisse in Preußen und Deutschland – ähnlich dem heutigen Länderfinanzausgleich – an der stark von sozialen Unterschieden geprägten allmählichen Wohlstandsentwicklung teilhaben. Nicht weniger bedeutsam waren die Veränderungen im politischen und kulturellen Leben. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 begann mit der Entstehung und Entwicklung der politischen Parteien ab den 1860er Jahren die allmähliche Demokratisierung in Preußen. Ohne diese Vorgeschichte ist die durch den Zivilisationsbruch der NS-Zeit unterbrochene, nach 1945 fortgesetzte demokratische und rechtsstaatliche Entwicklung in Deutschland und damit auch in Siegerland und Wittgenstein nicht denkbar. Bereits im 19. Jahrhundert waren die zwei Nachbarkreise in diesem Entwicklungsprozess durch vielfältige Beziehungen und regen Austausch miteinander verbunden. Weiterlesen
Online: Adressbuch für die Stadt und den Kreis Siegen (1885)
Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf hat kürzlich das Adressbuch für die Stadt und den Kreis Siegen aus dem Jahr 1885 online zur Verfügung gestellt.
Zwischen Revolution und Risiko: 65 Jahre Anti-Baby-Pille
Seit 65 Jahren verändert die „Anti-Baby-Pille“ das Leben von Frauen. Einst von manchen als Symbol sexueller Freiheit gefeiert, steht sie heute zunehmend in der Kritik – auch bei Männern. Zum Weltfrauentag am 8.3. spricht Dr. Uta Fenske vom Zentrum für Gender Studies der Uni Siegen über die Rolle der Pille als Tabubrecher und die gesellschaftliche Entwicklung rund um das Verhütungsmittel.
Welche Rolle spielte die Pille als Motor der sexuellen Revolution in den 60er- und 70er-Jahren?
Dr. Uta Fenske: Die Pille hat das Sexualleben der heterosexuellen Frauen im gebärfähigen Alter verändert. Denn die Pille war viel sicherer als andere Verhütungsmittel. Sie verringerte das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft. Das hatte zur Folge, dass junge Frauen ohne Angst vorehelichen Sex haben konnten. Außerdem waren Frauen, die die Pille einnahmen, nicht mehr darauf angewiesen, dass der Mann die Verantwortung für die Verhütung übernahm oder eben auch nicht. Und die Pille ermöglichte eine zuverlässigere Familienplanung als andere Verhütungsmittel wie Kondome, Diaphragmen oder die Temperaturmethode, um nur einige zu nennen. Damit ging auch eine bessere Lebens- und Karriereplanung einher. Während man in der Bundesrepublik von der „Anti-Baby-Pille“ sprach, wurde sie in der DDR als „Wunschkindpille“ positiv etikettiert. Beide Bezeichnungen verdeutlichen, dass es sich bei diesem neuen hormonellen Arzneimittel für Frauen um ein Medikament zur Empfängnisverhütung bzw. zur Lebensplanung handelte.
Nun könnte man meinen, dass viele Frauen im gebärfähigen Alter die Pille als Befreiungsschlag gefeiert hätten. Insgesamt dauerte es aber gut zehn Jahre, bis sich die Pille in der Bundesrepublik durchsetzte. Erst Anfang der 1970er Jahre war die Pille das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel: 1973 nahmen 38% der 15- bis 44-jährigen Frauen die Pille. Weiterlesen
Vor 100 Jahren: Erste Wittgensteiner Doktorandin

Quelle: Amtliches Wittgnsteiner Kreisblatt, 6. März 1925
Tabellarischer Lebenslauf Maria Florins: Weiterlesen
Vortrag: Mineralien aus Tsumeb – ein schwieriges Erbe des Kolonialismus?
Dr. Stefanie Siedek Strunk, Kapellenschule Eisern In der Peeke 1, 57080 Siegen, Freitag der 14. März Beginn 19:00 Uhr
Eintritt frei!

Quelle: Koloniales Bildarchiv der
Universitätsbibliothek Frankfurt/Main, Minenarbeiter in Tsumeb, Bildnummer: 041-0242-30
Mineralien aus der Kupfermine bei Tsumeb/Namibia befinden sich in
vielen privaten Sammlungen, aber auch in denen der Universitäten und
anderer Institutionen. Die Stadt Tsumeb und damit auch die Kupfermine
aus der die Mineralien stammen, liegt in den Otavibergen im zentralen
Norden des heutigen Namibias. Namibia war von 1884 bis 1915 unter
dem Namen Deutsch-Südwestafrika eine Kolonie des Deutschen
Kaiserreichs.
Die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrika zielte von Beginn an
auf die Unterdrückung und Ausbeutung der Afrikanerinnen und
Afrikaner, ihrer Kultur und der natürlichen Ressourcen des Landes ab.
Dafür sind die Kupferlagerstätte Tsumeb und ihre einzigartigen
Mineralien Beispiele par excellence. Jede Mineralienstufe aus Tsumeb –
und mag sie auch noch so klein sein – ist daher auch immer ein Zeugnis
des deutschen Kolonialismus. Denn die Stufe fand ihren Weg in die
Sammlung aufgrund des von Deutschland in Tsumeb ab 1905
betriebenen Kupferabbaus.
Maßgeblicher Faktor für einen rentablen Kupferabbau in Tsumeb war
die Ausbeutung und Unterdrückung der in der Region lebenden
afrikanischen Völker und Gesellschaften. Schwarze Kinder, Frauen und
Männer bauten von 1903 bis 1906 zu minimalen Löhnen, teils aber auch
als Zwangsarbeitende, die für Tsumeb lebenswichtige Eisenbahnstrecke
an die Küste nach Swakopmund. Später arbeiteten sie über und unter
Tage beim Abbau und der Aufbereitung des Kupfers.
Der Vortrag erläutert den kolonialen Kontext des Kupferabbaus in
Tsumeb, widmet sich aber auch den zumeist aus Herdorf stammenden
Siegerländer Bergleuten, die ab 1910 in der Tsumeb-Mine Arbeit und
Auskommen fanden.
Quelle: Verein für Siegerländer Bergbau e.V.
Video: Kunstgeschichten – Marcus Dekiert / Peter Paul Rubens
„Das Videoprojekt „Kunstgeschichten“ beruht auf dem Gedanken, Kunstwerke ausgewählter Künstler und Künstlerinnen und aus verschiedenen Epochen von Expertinnen und Experten der Kunstgeschichte vorstellen und erläutern zu lassen. Die leitenden Fragen beziehen sich dabei auf das Objekt, die Entstehungsgeschichte, das Material, das Kunstverständnis und die Rezeption. Abschließend folgt eine persönliche Ein- und Wertschätzung des ausgewählten Kunstwerks. Konzipiert und verwirklicht wurde das Videoprojekt „Kunstgeschichten“ gemeinsam von der L.I.S.A.Redaktion und dem Kunsthistoriker und Videoproduzenten Timur Alexander El Rafie. Unser Dank gilt den Expertinnen und Experten vor der Kamera, den beteiligten Museen für die Erlaubnis in ihren Häusern drehen zu dürfen sowie der VG Bildkunst für Ihre Unterstützung.
Links: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de und https://www.wallraf.museum“
s. a. https://de.wikipedia.org/wiki/Juno_und_Argus
Historische Roomtours Folge 2: Untermietszimmer, Flüssigshampoo, Radio – So wohnten wir in den 1920ern
„Friseurin Martha (Bettina Engelhardt) nimmt uns in der zweiten Folge mit in die 1920er. Sie teilt sich ihre Wohnung mit den Untermieterinnen Anna und Charlotte (Liv Clasvogt). Die Konkurrenz unter den Friseursalons ist groß, deshalb hat Martha sogar ein Radio aufgestellt. Währenddessen möchte die junge Charlotte Stenotypistin werden und bewundert die „Neuen Frauen“ der Zeit mit ihren „Bubikopf“-Frisuren und kurzen Röcken.
0:00 Einleitung
0:28 Hyperinflation 1923
3:34 Flüssigshampoo und Sport
6:25 Radio
9:29 Bubikopf und Neue Frau
Die Edutainment-Webserie „Historische Roomtours“ beschäftigt sich mit Alltagsgeschichte. Wie wohnten Menschen vor 75 oder 100 Jahren? Was veränderten Entwicklungen und Errungenschaften wie Radio und Waschmaschine in ihrem konkreten Leben? Die fiktiven historischen Personen Erika, Martha und Charlotte führen in Roomtours durch ihre Wohn- und Arbeitsräume und beantworten diese Fragen. „
Wilfried Lerchstein: Vom Jugendzentrum Siegen, dem ungeliebten Kind der Kommunalpolitik
Wie auch andere soziale Bewegungen der 1970er Jahre hatten die Jugendzentrums (JZ)-Initiativen ihre Wurzeln in der Achtundsechziger-Studentenrevolte. Die JZ-Bewegung war ein Phänomen, das sich überwiegend in Klein- und Mittelstädten abspielte und das linksalternative Milieu in die westdeutsche „Provinz“ brachte. In der ARD wurden zwischen 1971 und 1974 die Fernsehsendungen „Jour fix“ und „Diskuss“ ausgestrahlt, die intensiv über JZ-Initiativen berichteten. Die Sendungen hatten einen deutlich politischen Anspruch. Ihre Macher betrieben Lobbyarbeit für die Bewegung und trugen dazu bei, dass die vielen lokalen Initiativen überhaupt als Teil einer Bewegung wahrgenommen wurden.
Schon seit 1969 hatten sich Jugendverbände in Siegen für die Errichtung eines JZ ausgesprochen, ohne dass es hierfür danach Fortschritte durch konkrete Maßnahmen gab. Eine fast nur aus Studenten bestehende Initiativgruppe Austraße 13, die sich in Siegen für die offene Jugendarbeit einsetzte, besetzte schließlich am 25. Oktober 1972 hinter dem Siegener Hauptbahnhof ein leerstehendes Haus. Dieses war wegen des geplanten Baus der Hüttentalstraße zum Abriss vorgesehen. Als Verein Jugendzentrum Siegen e.V. errichteten die Hausbesetzer darin mit einer Eröffnungsfete in der zugehörigen Lagerhalle am 11. November 1972 ein selbstverwaltetes JZ mit basisdemokratischen Strukturen. Unter Polizeischutz veranlasste aber bereits am 12. Dezember 1972 das Straßenneubauamt für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Eigentümer des Gebäudekomplexes in der Austraße dessen Abriss. Am 2. Juli 1974 wurden übrigens die beiden von der Staatsanwaltschaft als „Rädelsführer“ aus den seinerzeit fast 120 Hausbesetzern herausgepickten und erstinstanzlich noch freigesprochenen Studenten in der Berufungsverhandlung vor der 11. Strafkammer des Landgerichts Siegen wegen Hausfriedensbruch zu jeweils 80 DM Geldstrafe verurteilt. Weiterlesen
5. Jahresausstellung der Kreuztaler Kunstsammlung in der Gelben Villa in Dreslers Park

Kurator Frank W. Frisch (2. v. l.) erläuterte bei einer Vorabbesichtigung die diesjährige Schwerpunktsetzung der Ausstellung. Besonderes Interesse gilt diesmal dem bekannten Siegerländer Künstler Adolf Saenger – sein hier gezeigtes Ölgemälde „Waldweg mit Birken“ fand großen Anklang bei Kulturamtsleiter Holger Glasmachers, Bürgermeister Walter Kiß und Kulturausschussvorsitzendem Jochen Schreiber (v. l.)
Jeder der insgesamt vier Räume der Gelben Villa konzentriert sich auf einen Aspekt der Sammlung: Im großen, lichtdurchfluteten „Wintergarten“ sind ausschließlich Werke des über die Grenzen des Siegerlandes hinaus bekannten Künstlers Adolf Saenger (1884 – 1961) ausgestellt. Die Kunst des in Niederdielfen geborenen Saenger ist geprägt von dessen Zuwendung zur Natur. Die insgesamt 13 Exponate im Wintergarten zeigen in erster Linie Landschaften und Naturimpressionen, die er mit eher zurückhaltenden Farben und einer Maltechnik mit Tupfen zum Ausdruck bringt. …. Weiterlesen