Gesamtschule Eiserfeld: Q1 – Geschichte im Stadtarchiv Siegen

Quelle: Gesamtschule Eiserfeld, Homepage, Screenshot

Die Geschichts-Grundkurse von Frau Böhle und Frau Nowald brachen zu einer Exkursion ins Stadtarchiv Siegen auf, um auf regionale Spurensuche zur Nachkriegsgeschichte zu gehen.

Zunächst durften wir ins „Heiligtum“ des Stadtarchivs, das Magazin. Hier lagern Dokumente, Urkunden, Bilder, Plakate, Akten … aus 800 Jahren Siegener Stadtgeschichte – erstaunt durften die Schüler feststellen, dass sowohl eine Urkunde aus dem 14. Jahrhundert, die die Freiheitsrechte der Stadt Siegen verbrieft, aufbewahrt wird wie auch das Konzertplakat der Egerländer Musikanten rund um Ernst Mosch, die 600 Jahre später in der Siegerlandhalle aufgetreten sind. Dass für ein Pergament-Buch aus dem 15. Jahrhundert ca. 20 Kälber ihre Haut lassen mussten, dass aus allen Akten alle Büroklammern, Heftstreifen, Tackernadeln entfernt werden müssen und damit Schrotthändler reich werden können, dass auch die Schüler:innen sich nach (hoffentlich) bestandenem Abitur sich über ihre Abizeitung im Archiv verewigen werden, sorgte ebenfalls für Überraschungen. Weiterlesen

Überführung der Bibliothek aus dem Siegerlandmuseum in das Stadtarchiv Siegen

Das Siegerlandmuseum muss aufgrund dringender Sanierungsmaßnahmen im Torgebäude die für die Präsensbibliothek genutzte Etage räumen. Aufbewahrt werden hier noch 3.000 Buchtitel. Aufgrund des Handlungsbedarfs kommt eine Beschlussfassung zum Tragen, die bereits auf das Jahr 2004 zurückgeht und bislang in Teilen umgesetzt wurde. Die aktuelle Vereinbarung zwischen Siegerlandmuseum und Stadtarchiv lautet, dass der Bibliotheksbestand baldmöglichst in das Stadtarchiv, KrönchenCenter, verlagert wird, um hier künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Mit der Übernahme der Bibliothek aus dem Museum in das Archiv kann das Siegerlandmuseum entlastet und die Literatur im Stadtarchiv nach der sukzessiven Katalogisierung vollständig allen Interessierten öffentlich zugänglich gemacht und der städtischen Bevölkerung wie der wissenschaftlichen Forschung bereitgestellt werden.
Um dies zu gewährleisten, ist im Stadtarchiv die Anschaffung von zusätzlichen Regalelementen erforderlich. Die Investitionskosten wurden für den Haushalt 2025 nachgemeldet. Weiterlesen

Online: „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“

Die Publikation „Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten“ findet sich unter folgendem Link: https://collections.fes.de/publikationen/1562378

„Die Handreichung wurde von Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe „Information und Wissensvermittlung“ der Interessengruppe Archiv in Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitsgruppen im GND-Netzwerk erarbeitet. Sie will den Umgang mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) in Archiven durch die Bereitstellung von Informationen und Beispielen guter Praxis erleichtern. Wir wollen für den Einsatz von GND-Normdaten motivieren und den Nutzen von Normdaten aufzeigen, ganz besonders für all diejenigen, die Archivgut recherchieren. Die Handreichung ist mit Screenshots aus der Praxis der Verzeichnung und Erschließung vieler unterschiedlicher Einrichtungen angereichert, darunter aus kommunalen Archiven, Universitätsarchiven, privaten und staatlichen Archiven.“
Quelle: Archivliste Marburg

s.a.: tlienkamp (31. Januar 2025). Neue Veröffentlichung: “Die GND im Archiv. Handreichung zur Nutzung von Normdaten” archivamtblog. Abgerufen am 1. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/137rt

Zwischen Basaltindustrie und Siegerländer Geschichtsforschung:

Neue Buchveröffentlichung zur Geschichte des Hohenseelbachskopfes

In seiner neuen regionalgeschichtlichen Studie „Ringwall, Römer, Ritterburg“ widmet sich der Autor Christian Brachthäuser dem Naturdenkmal Hohenseelbachskopf zwischen Neunkirchen, Daaden und Herdorf. Allerdings legt der Bibliothekar des Stadtarchivs Siegen seinen Fokus nicht auf die Bedeutung des durch industriellen Rohstoffgewinnung zerstörten Basaltkegels als Stammsitz einer im Jahr 1352 zerstörten mittelalterlichen Burg der Adelsfamilie von Seelbach, sondern konzentriert sich auf die Spekulationen um einen prähistorisch gedeuteten Ringwall, der dem Basaltabbau Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls zum Opfer fiel.

„Der Hohenseelbachskopf gehört sicher zu den eindrucksvollsten und geschichtsträchtigsten Ausflugs- und Wanderzeilen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Er fasziniert Geologen und Botaniker ebenso wie Historiker, Bergbaufreunde und Naturforscher, denn es handelt sich um ein Relikt vulkanischer Aktivitäten vor rund 20 Mio. Jahren, die am Nordrand des Westerwaldes eine Kraterfüllung aus erkaltetem Magma hinterließen. Dadurch entstand ein regelrechter ‚Lavadom‘ aus Säulenbasalt“, so Brachthäuser. Auf historischen Fotografien und Ansichtskarten des 19. Jahrhunderts ist der imposante Basaltkegel noch deutlich erkennbar. „Heimatforscher hatten hier lange Zeit sogar ein römisches Kastell lokalisieren wollen“, wie der Autor in seinem neuen Werk darlegt. Anhand eines bislang unbekannten Aktenstücks im Bestand des Landesarchivs NRW (Abteilung Westfalen) in Münster sowie seltener zeitgenössischer Schrift- und Bildquellen zeichnet Christian Brachthäuser die Bemühungen einflussreicher Kräfte aus Politik und Wirtschaft, aber auch des 1879 ins Leben gerufenen „Vereins für Urgeschichte und Altertumskunde in den Kreisen Siegen, Olpe, Wittgenstein und Altenkirchen (ein Vorgänger des heutigen Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins e.V.) nach, die letztlich vergeblich zur Erforschung und zum Erhalt der archäologischen Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte am Hohenseelbachskopf führen sollten. Weiterlesen

Bildarchiv Foto Marburg bietet kostenfreie Nutzung von mehr als einer Million Kunstbildern

Dokumentationszentrum wirbt für faire und eigenverantwortliche Nutzung

Aufnahme-Nr. LA 352/41 (Vorschaubild)
Bildarchiv Foto Marburg / Foto: unbekannt; Aufn.-Datum: um 1920/1937? – Rechte vorbehalten
Bildlink:https://www.bildindex.de/document/obj20659688?medium=mi02914f08

Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) macht ab Januar seine umfangreiche Sammlung mit Millionen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur für die gebührenfrei Nutzung zugänglich. 

Freier Zugang zum Kulturerbe

Die in der Datenbank „Bildindex der Kunst und Architektur“ verfügbaren 1,2 Millionen Fotografien aus dem Marburger Bilderschatz können nun kostenlos genutzt werden. „Unsere Open Access-Initiative zielt darauf ab, die Forschung zu fördern und die Teilhabe am kulturellen Erbe zu demokratisieren“, erläutert Dr. Christian Bracht, einer der Direktoren des Zentrums. Die Bilder können nun gebührenfrei verwendet werden, etwa von Verlagen, Architekturbüros, Heimatvereinen, im Journalismus, oder auch in sozialen Netzwerken. Damit folgt das Marburger Bildarchiv der weltweiten OpenGLAM-Bewegung, indem es die uneingeschränkte Verfügbarkeit digitalisierter Kulturgüter im Internet ermöglicht und unterstützt. Weitere renommierte Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen schließen sich diesem Trend an, um ihre Sammlungsbestände frei zugänglich zu machen, darunter das Rijksmuseum Amsterdam oder das Bildarchiv der ETH Zürich.

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Stellenausschreibung (FAMI) für das Stadtarchiv Siegen

Bei der Stadtverwaltung Siegen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als
Fachangestellte / Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste
(m/w/d) – Fachrichtung Archiv –
zu besetzen.
Das Stadtarchiv Siegen zählt zu den größeren und nach seinen Beständen zu den bedeutendsten Kommunalarchiven im südwestfälischen und nordhessischen Raum. Seit 2007 ist es gemeinsam mit weiteren städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen im KrönchenCenter in der Siegener Oberstadt untergebracht. An der Schwelle zur digitalen Überlieferungsbildung obliegt Ihnen neben den Aufgabenschwerpunkten der Bearbeitung jüngeren Archivguts, der Auskunftserteilung und Besucherberatung mit eigener bestandsbezogener Verantwortung die archivseitige Betreuung des Magazins im Stadtarchiv.

Wir bieten Ihnen eine Eingruppierung in die Entgeltgruppe EG 8 TVöD. Weiterlesen

Eine freiheitliche Gesellschaft braucht starke Archive

9 Positionen zur Stärkung der Demokratie. Positionspapier 25/1 des Verband deutscher Archivarinnen und Archivare zur Bundestagswahl 2025

Archive haben die Aufgabe, wesentliche Informationen aus der öffentlichen Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft dauerhaft zu sichern und für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Demokratie beruht auf Meinungsbildung durch Fakten. Videos, Bilder, Audios usw. werden zunehmend zu politischen Zwecken eingesetzt, gefälscht und bedrohen dadurch den demokratischen Diskurs. Die Bereitstellung authentischer und integrer Informationen durch Archive gewinnt damit stark an Bedeutung.

Besonders in unsicheren Zeiten ist es für viele Menschen wesentlich, sich an der Vergangenheit zu orientieren und sich ihrer eigenen und der kollektiven Identität zu versichern. Es ist daher kein Zufall, dass populistische und extremistische Akteurinnen und Akteure bei der Erinnerungskultur ansetzen und versuchen, diese in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dazu gehört auch, dass sie infrage stellen, ob politische Entscheidungen in der Vergangenheit rechtmäßig getroffen wurden. Umso wichtiger ist es, dass Archive verlässliche Informationen zur individuellen und kollektiven Geschichte bereitstellen und dazu beitragen, dass staatliches Handeln transparent gemacht und Falschbehauptungen widerlegt werden können.

Archive können diese Aufgaben nur wahrnehmen, wenn sie mit ausreichenden personellen und finanziellen Mitteln ausgestattet sind, über fachlich qualifiziertes Personal verfügen und vor Bedrohungen wie Wetterextremen, Schädlingsbefall, Sabotage und kriegerischen Ereignissen geschützt sind. Es ist des Weiteren unabdingbar, dass Archiven u.a. von staatlichen Stellen alle überlieferungsrelevanten Unterlagen (z.B. E-Mail-Postfächer) zur Übernahme angeboten werden und ein Ausgleich zwischen Datenschutz und dem öffentlichen Interesse an Informationen hergestellt wird. Wesentliche Unterlagen, auch zur persönlichen Geschichte, müssen für die Allgemeinheit erhalten bleiben.

Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. fordert daher die Träger der Archive auf (Bund, Länder, Kommunen, Kirchen, Parteien, Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen usw.), den Archiven die erforderlichen Ressourcen zur Übernahme, Sicherung und Bereitstellung ihres Archivguts zur Verfügung zu stellen und sie dauerhaft dabei zu unterstützen, ihren Beitrag zu einem faktenbasierten öffentlichen Diskurs zu leisten. Denn eine resiliente Gesellschaft braucht starke Archive (Markus Hilgert)!

Aus Anlass der anstehenden Bundestagswahl betonen wir unsere folgenden Positionen: Weiterlesen

Online: Carolin Schulze-Ehrenfeld: Die szenografische Darstellung von Archiven im Film (2023)

„Informationseinrichtungen wie Archive, Bibliotheken und Museen tauchen häufig in Filmen und Serien auf, wo sie zum Beispiel eine entscheidende Information bergen oder Hintergrund für eine Schlägerei sind. Erkennen tun sie die Zuschauer:innen am Szenenbild und an der Ausstattung. Oft wird dabei auf Stereotype zurückgegriffen, die wie Abkürzungen funktionieren. Statt langatmig zu zeigen, wie jemand eine Bibliothek aufsucht, steht er zu Beginn der Szene einfach zwischen Bücherregalen. Die Filmemacher:innen sparen Zeit und der:die Zuschauer:in weiß Bescheid. Aber wo steht jemand in einem Archiv? Auf einem Dachboden? In einem Keller? Zwischen Rollregalen oder vor einem mit Papieren übersäten Schreibtisch? Es gibt das Sprichwort, dass das beste Szenenbild im Grunde eines ist, das gar nicht wahrgenommen wird. Warum sich also damit beschäftigen? Weil Leinwandarchive eben doch nicht so unsichtbar sind. Die vorliegende Arbeit untersucht daher, wie die ‚Diskrepanz‘ zwischen realen und Leinwandarchiven zustande kommt und nimmt die Perspektive der Szenograf:innen ein. Sobald den Zuschauer:innen ein dunkles/feuchtes/geheimnisvolles Leinwandarchiv ins Auge fällt, ist die Akte nämlich sprichwörtlich ‚schon geschreddert‘. Der Film ist abgedreht, veröffentlicht und die Archivwelt rauft sich die Haare. Deshalb geht diese Arbeit an den Anfang zurück, dort wo ein Szenenbild entsteht. Dabei stellt sich heraus, dass Leinwandarchive nichts mit der Realität zu tun haben und es daher keine Diskrepanz und eigentlich auch keinen Grund gibt, sich zu ärgern. Ein Blick in die Literatur fördert aufseiten der Archive in Deutschland ein bislang nur geringes Interesse für diesen Aspekt der Imagebildung durch Filme zutage. Auch was die Szenografie anbelangt, ist die Auswahl an entsprechender Literatur noch überschaubar. Hier tut sich eine Forschungslücke auf, da die bisherigen Arbeiten vor allem auf Filmanalysen zurückgreifen. Durch einen an der Filmuniversität Babelsberg stattfindenden Workshop wird insofern Pionierarbeit geleistet, als die Untersuchung im Anfangsstadium eines Filmes einsetzt. Angehende Szenograf:innen erstellen auf der Basis von zwei Szenarien Entwürfe für die Filmsets von Leinwandarchiven. Diese bilden die Ausgangsbasis für die Analyse, die einige charakteristische Merkmale identifiziert und ihre Funktionen für die Handlung ermittelt.“
Ein Bachelor-Arbeit der FH Potsdam: Link zur PDF

Neuzugang im Kreisarchiv: Partitur einer Filmmusik

Es ist eher selten, dass ein Archiv Unterlagen vor der Premiere eines Ereignisses erhält. Vor wenigen Tagen aber hat das Kreisarchiv die Partitur der Filmmusik „Siegen-Wittgenstein von oben. Philharmonisch.“ erhalten, die der Komponist Alexander Reuber 2024 für den gleichnamigen Dokumentarfilm geschrieben hat – ein Projekt des diesjährigen Kreisjubiläums, dss am 24. Januar uraufgeführt wird.
Die Noten wurden bereits sachgerecht verpackt und werden dem Archivbestamd „Philharmonie“ zugewiesen.