Online: „ARCHIV. theorie & praxis“, Heft 2-2023

Die Ausgabe beschäftigte sich mit dem Schwerpunktthema „Archive und Klimaschutz“. Unter anderem widmen sich Beiträge den Herausforderungen für Archive im Zeitalter des Anthropozän, dem Archivbau und dem Klimawandel sowie Rettungskonzepten für Archivgut nach Naturkatastrophen im Rahmen des Projekts „KulturGutRetter“.

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Heute vor 73 Jahren: Justizrat Siegfried Frey (1871 – 1950) aus Siegen gestorben

Friedensaktivist, „Hausjurist“ des Flick-Konzerns und Namensgeber einer Strasse in Siegen
Im Abschlussbericht des Siegener Arbeitskreises Strassenumbenennugen ist Frey wohl in die Kategorie der Unbelasteten einsortiert worden. Dies ist bedauerlich: Denn eine intensivere Beschäftigung wäre nicht nur möglich, sondern auch interessant geworden. Nachfolgend wurden die leicht ermittelbaren biographischen Angaben zusammengestellt, ergänzt mit Literatur und Quellenangaben, die zu einer weiteren Beschäftigung mit Frey einladen. Die Auswertung der lokalen Presse liefert Erkenntnisse zur Tätigkeit Freys als Anwalt wie auch als Kommunalpolitiker, wie stichprobenartiges Suchen im NRW-Zeitungsportal ergab.

Geb. 1871[1]
Vater: Rektor Julius Frey (gest. 1913)[2]
Abitur in Dortmund[3]
Jurastudium in Straßburg und Bonn[4]
1898[5]/1899[6] Rechtsanwalt in Siegen mit Justizrat Bigge Weiterlesen

Archivierung von Studierendenakten aus Fachverfahren

Ein nestor-Archivstandard. Reblog von archive 2.0 v. 30. JUNI 2023

Der Archivstandard „Archivierung von Studierendendaten aus Fachverfahren” nestor-materialien 25 definiert die Überlieferungsbildung aus den an Hochschulen zur Verwaltung der Studierenden eingesetzten datenbankbasierten Fachverfahren. Enthalten sind Richtlinien zur Gestaltung des Übergabeprozesses wie auch zur Strukturierung der der übernommenen Daten für die Archivierung. Optional in die Überlieferungsbildung zu integrierten Dokumenten wird ein Ort in der Ablagestruktur zugewiesen. Ein als Anhang beigefügter Bewertungskatalog benennt die als archivwürdig angesehenen Inhalte der Fachverfahren. Eine Ausprägung der zu übernehmenden Daten in XML wird in einem anhängenden Muster demonstriert. Ebenfalls beigefügt ist das Muster einer XML Schema Definition.

Ansprechpartner:
Dr. Klaus Nippert
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
KIT-Archiv – Wissenschaftlicher Leiter
E-Mail: Klaus.Nippert@kit.edu

Autor: Thorsten Unger
Wissenschaftlicher Archivar der Universität Osnabrück und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Osnabrück im Nds. Landesarchiv, Abteilung Osnabrück sowie Beirat im Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück | Forschungsschwerpunkte: Universitäts-/Hochschulgeschichte, Regionalgeschichte, Archive

Technikmuseum Freudenberg erhält Förderung im sechsstelligen Bereich

„Wir haben es geschafft. Viele Monate haben wir den Förderantrag vorbereitet – jetzt wurde die beantragte Summe bewilligt!“ Der Vorstand des Technikmuseums Freudenberg e.V. ist erleichtert, kann doch nun die Überarbeitung und Erweiterung der Ausstellung zur Freudenberger Wirtschaftsgeschichte in Angriff genommen werden.

Der Verein erhält eine Heimatzeugnis-Förderung in Höhe von 319.000 Euro für die Konzeption und Umsetzung der Ausstellung. Mit dem Förderprogramm Heimatzeugnis“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen werden von Kommunen oder Vereinen getragene Projekte gefördert, die in besonderer Weise lokale und regionale Geschichte und Traditionen aufarbeiten und öffentlich präsentieren. Mit diesem Betrag werden 90 % der Kosten für die neue Ausstellung abgedeckt.

„Diese Förderung ist maßgeschneidert für das Vorhaben des Freudenberger Museums! Mit dem neuen Projekt setzen wir auf eine moderne Museumsdidaktik, die Spaß am Entdecken machen soll. Weniger lesen, mehr selber machen, unterstützt durch digitale Medien – so möchten wir die Ausstellung auch für nachfolgende Generationen attraktiv gestalten.“ erläutert Vorstandsmitglied Hans Jürgen Klappert. Weiterlesen

Online: Jahresbericht 2022 der KEK

„Unser Jahresbericht bietet immer wieder neu die Möglichkeit, die Arbeit am Originalerhalt in all seinen Facetten zu präsentieren. 2022 blicken wir nicht nur auf 106 Projekte in beiden Förderlinien zurück, sondern auch auf ein Jahr geprägt von Themen wie Notfallvorsorge und Nachhaltigkeit. Neu in diesem Jahr: Neben dem gedruckten Heft erscheint der Jahresbericht erstmals auch digital. Auf einer eigenen Website können Sie die Inhalte aus einer neuen Perspektive entdecken, Akten genauer unter die Lupe nehmen oder verschiedene Ansichten eines Buchs vor und nach der Restaurierung vergleichen.   ….
Ein Rückblick auf das Jahr 2022 bliebe ohne Begriffe wie Klima­wandel und Green Culture unvollständig. Und der russische Angriffs­krieg auf die Ukraine hat den längst erkannten Bedarf an ökologischer Transformation mehr als unterstrichen. Die Erhaltung schriftlichen Kulturguts bleibt davon nicht ausgenommen, stellen Extremwetterereignisse und Energie­knappheit für etliche Archiv- und Bibliotheksmagazine inzwischen realistische Bedrohungen dar. Mehr über diese Herausforderungen sowie Zahlen und Fakten zu allen KEK-Projekten 2022 können Sie nun digital nachlesen. Das gedruckte Heft versenden wir auf Anfrage kostenfrei.“

Auch das Stadtarchiv Siegen ist mit einem Projekt vertreten.

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Quelle: Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (KEK), Juli 2023

Online: Neues Heft der Archivnachrichten aus Hessen

Im Juni ist die erste von zwei Ausgaben der Archivnachrichten aus Hessen erschienen. In diesem Heft finden sich unter anderem Beiträge zum Thema Bestandserhaltung und ein Aufruf zur Geschichte der Speiseeisherstellung:
Heiner Stahl: Eis schmeckt (nach) Klasse! Forschungsprojekt an der Universität Siegen Wie hat man Speiseeis früher an einem Fürstenhof eigentlich hergestellt und an der Tafel dargereicht? PD Dr. Heiner Stahl von der Universität Siegen untersucht es für die Zeit zwischen 1770 und 1850:
„Bei einer Vorstudie, die mich unter anderem ins Hessische Staatsarchiv Marburg führte, konnte ich eine Inventarliste der Hofküche zu Cassel (28.12.1822) ermitteln, in welcher sechs große und sechs kleine Eisgläser explizit erwähnt werden, die sich regelmäßig in Benutzung befanden. Unter anderem ein solcher ‚Treffer‘ ebnete den Weg für diesen Zugang und zeigt, dass dieses Forschungsvorhaben zur Geschmacks-, Wissens- und Mediengeschichte des Speiseeises tatsächlich umsetzbar ist. Ich bitte um die Unterstützung der Archivarinnen und Archive, die dieses Heft lesen, und freue mich auf Ihre Anregungen und konkrete Vorschläge für Aktenbestände aus Ihren Archiven. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar und ich freue mich darauf, von Ihnen unter heiner.stahl@uni-siegen.de eine E-Mail zu erhalten.
Heiner Stahl, Universität Siegen“

25 Jahre Archivportal NRW – ein Broschüre

Startseite des Archivportals NRW vom 29.4.1999

Im Juni 1998 wurde das nordrhein-westfälische Archivportal der weltweiten Öffentlichkeit im Internet zur Nutzung bereitsgestellt. Damals umfasste es Fachinformationen von 420 Staats-, Kommunal- Wirtschafts-, Kirchen- und Hochschularchiven.
Seither sind die Inhalte und die Zahl der teilnehmenden Archive weitergewachsen. Inzwischen kann das Portal mit der stattlichen Zahl von 850 Mio. Anfragen in den vergangenen 25 Jahren aufwarten.

Das 25jährige Jubiläum dieser Erfolgsgeschichte eines Gemeinschaftsprojektes der nordrhein-westfälischen Archive hat das Landesarchiv NRW zum Anlass genommen, das Portal in einer Broschüre zu präsentieren.

Quelle: Landesarchiv NRW, 20.6.23

Ausstellung „Archiv der Sorgen“ in Siegen

Die Stipendiatinnen Jenny Kropp und Alberta Niemann (FORT) des Künstler:innenprogramms Artist in Residence Siegen präsentieren die Ergebnisse ihres Residenzjahres in Siegen im Rahmen einer Ausstellung erstmalig öffentlich.

Ein Jahr lang widmeten sich die Künstlerinnen dem Thema Angst und Sorge und bauten in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen und dem Museum für Gegenwartskunst ein „Archiv der Sorgen“ auf. Dazu sammelten sie über mehrere Wochen anonym Sorgen und Ängste der Bevölkerung. Diese variieren von persönlichen Ängsten wie Einsamkeit, Versagen, sozialem Abstieg oder dem Verlust von geliebten Menschen über die Angst vor Krieg und Krankheit bis hin zu verspäteten Bussen oder dem Streit mit Nachbarn.

Die Ausstellung „Archiv der Sorgen“ ist vom 6. Juli bis einschließlich 18. August 2023 zu folgenden Zeiten geöffnet:

Mo. 7.30 bis 16.00 Uhr
Di. 7.30 bis 17.00 Uhr
Mi. 7.30 bis 13.00 Uhr
Do. 7.30 bis 18.00 Uhr
Fr. 7.30 bis 12.00 Uhr
Quelle: Artist in Residence Siegen, News, 22.6.23

Siedek-Strunk: „ … das Kirchgehen seye nur bloßes Buchstaben werck“.

Separation von der Amtskirche als Ausdruck laientheologischer Selbstermündigung im Siegerland
in der Mitte des 18. Jahrhunderts

Siegener Beiträge zur Reformierten Theologie und Pietismusforschung, Bd. 6
160 Seiten, Paperback, Format 21,0 x 14,8 cm, ISBN 978-3-7858-0865-8

Zwischen Taufverweigerung und Ekstase
Theologische Selbstermündigung von Laien und Laiinnen, die teils zur Separation von der Amtskirche führte, ist im Siegerland bereits Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar und hat somit eine lange Tradition in der Region.
Die Untersuchung beleuchtet exemplarisch die Separation Einzelner, aber auch die ganzer Gruppen in den Kirchspielen Freudenberg, Weidenau und Hilchenbach zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Weiterhin thematisiert sie aus der Separation resultierende Konfliktfelder, wie die Ablehnung von Gottesdienst und Abendmahl und die Konvertikelbildung.
Unter Erläuterung und Berücksichtigung des kirchen- und kulturhistorischen Hintergrundes bietet die kirchengeschichtliche Studie einen Einblick in spezifische protestantische Lebenswelten im Siegerland in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei selbstbewusste reformierte Gemeindemitglieder, überforderte Pfarrer und um Ausgleich bemühte kirchliche und weltliche Obrigkeiten. Weiterlesen