Nachdruck einer historischen Stadtansicht der Stadt Siegen mit Synagoge

Verkauf kommt dem Projekt „Alte Synagoge“ in Bad Laasphe zugute

„In einer Internetauktion ist es der VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein gelungen, eine XXL – Panoramakarte mit dem Motiv der Stadt Siegen in der Abmessung 42.0 cm x 15.5 cm zu erwerben. Das Besondere an der historischen Aufnahme: Die von den Nazis am 10. November 1938 zerstörte Siegener Synagoge ist darauf sehr präsent und gut erkennbar. Die Reichspogromnacht jährt sich in diesem Jahr zum 85. Mal.

Ein Plan war damit schnell erdacht. Die VVN hat die Karte reproduzieren lassen und stellt sie nun zum Verkauf. Der Gewinn aus dem Verkauf kommt auf direktem Wege dem Projekt „Alte Synagoge“ des Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit zugute. Im ehemaligen jüdischen Gebetshaus in der Bad Laaspher Altstadt will der Freundeskreis „einen Ort des Erinnerns und des Gedenkens, aber auch des gesellschaftspolitischen und des historischen Lernens, der gesellschaftlichen Begegnung, des interreligiösen Dialogs und des kulturellen Austausches“ entstehen lassen. Trotz kürzlicher Förderzusage der NRW-Stiftung werden dringend weitere Spenden in nicht unbeträchtlicher Höhe vonnöten sein, um das Projekt zu realisieren. Weiterlesen

Archivare aus dem Kreisgebiet VII: Hermann Engelbert (1880-1953)

Hermann Engelbert ist nunmehr der erste – wenn auch erzwungenermaßen – Medienarchivar in der kleine Reihe des Blogs zu Archivpersönlichkeiten aus dem Kreisgebiet:

geb.*1.5.1880[1] Hilchenbach, gest.: Hamburg- Bergedorf 9.12.1953[2]

Arbeiter- und Soldatenrat Siegen (1918)[3]

SPD[4]

Er schrieb unter dem Pseudonym „Frau Brätsch“ regelmäßig in der regionalen Siegener Volks-Zeitung der SPD, kommentierte die Politik und wandte sich nach der Erinnerung von Fritz Fries dort vor allem gegen den deutschnationalen Stahlhelm, einen engen Bündnispartner der NSDAP. “ …. Dabei hat er auch den damaligen Brigadeführer P[aul] Giesler schwer getroffen, der bis 1928 Stahlhelmführer des Siegerlandes war.
Auch Vorkommnisse besonderer Art in den Stadt-, Kreis- und Gemeindeparlamenten wußte er mit köstlichem Humor zu würzen. ….“[5]

Korrektor zu Kreuztal[6]

Eine Razzia bei dem SPD-Vorsitzenden Fritz Fries deckte sein Pseudonym auf. SA prügelte ihn aus der Schule und nahm ihn in „Schutzhaft„. Bei einer Hausdurchsuchung hatte man angeblich eine geladene Pistole in einem Schrank gefunden. Zu einem Verfahren gegen das Opfer des Überfalls wie in anderen Fällen führte das nicht, aber Hermann Engelbert wurde aus dem Schuldienst entlassen.[7]

Quelle: Siegerländer National-Zeitung. Amtliches Organ der NSDAP und amtliches Kreisblatt für Siegen-Stadt und -Land vom 27. Mai 1933

mehrfach kurzzeitig inhaftiert[8]
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Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts

Eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Uni Siegen untersucht die Beiträge von Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ein Ziel des Projektes ist auch, zu einem neuen Verständnis von Wissenschaftsphilosophie und -geschichte beizutragen.

Julia Franke-Redding, Dr. Andrea Reichenberger, Jasmin Özel (v.l.) und Dr. Rudolf Meer von der Nachwuchsforschungsgruppe „Geschichte und Philosophie neu denken: Frauen im Fokus“.

Die Kernspaltung, die DNA-Doppelhelix-Struktur, die Radioaktivität: Viele bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen gehen maßgeblich auf die Forschungsleistungen von Frauen zurück. Auch zahlreiche Ansätze und Theorien, die heute zum Grundbestand der mathematischen Physik zählen, wurden von Wissenschaftlerinnen (mit)entwickelt. Zu ihren Lebzeiten wurden sie jedoch häufig kaum für ihre Errungenschaften gewürdigt. Bis heute sind ihre Namen den meisten Menschen unbekannt – während berühmte Physiker wie Albert Einstein, Max Planck oder Werner Heisenberg in aller Munde sind. Eine Nachwuchsforschungsgruppe am Department Mathematik der Universität Siegen hat es sich zum Ziel gesetzt, die Beiträge von Frauen in der Physik- und Mathematikgeschichte des 20. Jahrhunderts zu erforschen – und sogenannte „Gender Biases“ im Schnittfeld von Wissenschafts- und Philosophiegeschichtsschreibung zu analysieren. Weiterlesen

Literaturhinweis: Frese/Küster/Thießen: „Varianten des Wandels.

Die Region in der jüngsten Zeitgeschichte 1970-2020″ (Paderborn 2023, ISBN: 978-3-506-79547-2)

„Es mag überraschen, dass „große Prozesse“ wie die Globalisierung oder die Digitalisierung wieder die Region in den Fokus historischen Interesses gerückt haben. Doch hier zeigten sich die gesellschaftlichen Veränderungen „nach dem Boom“ tatsächlich am deutlichsten. Angesichts der transformatorischen Qualität dieser Jahre unterscheidet die Forschung inzwischen Gewinner und Verlierer und verweist dabei auf gravierende regionale Unterschiede. Die Autorinnen und Autoren des Bandes nehmen dies zum Anlass, eine Reihe unterschiedlicher regionaler Themenfelder genauer zu untersuchen und besondere „Varianten des Wandels“ seit 1970 herauszuarbeiten. Dabei zeigt sich, dass akuter Handlungsbedarf unterhalb der nationalen Ebene zumeist früh erkannt wurde und sich die sozialen Gruppen und Akteure vor Ort als die eigentlichen Gestalter des Wandels erwiesen. Die Regionen waren jedoch aufgrund ihrer jeweiligen Dispositionen und Potenziale stets in unterschiedlichem Maße betroffen und schlugen deshalb in vielen Fällen sehr spezifische Entwicklungspfade ein.“
Quelle: Verlagswerbung Weiterlesen

Online: Grundlagen der Informationswissenschaft

von Kuhlen, Rainer, Lewandowski, Dirk, Semar, Wolfgang and Womser-Hacker, Christa. Berlin/Boston 2023.

Seit Ende vergangenen Jahres liegt diese Einführung in die Informationswissenschaften online vor. Sie enthält eine  zehnseitige Einführung in die Archive von Karin Schwarz, die ebenfalls direkt online aufgerufen werden kann

VHS-Kurs: Lesen alter Handschriften – Einsteiger

Mittwoch, 30.8.-8.11.23, 19.00-20.30 Uhr, 10 Abende, (Der Kurs findet auch in den Herbstferien
statt), Alte Schule Diedenshausen, Johannes-Althusius-Str. 5, 60,- EUR + 5,-€ Materialkosten, Klaus Homrighausen

Wer hat nicht schon zu Hause alte Briefe, Omas Poesie-Album oder ältere Dokumente gefunden und stand vor dem Problem, diese nicht lesen zu können. Dasselbe Problem stellt sich häufig, wenn man mit Hilfe der Kirchenregister Familien-
forschung betreiben will.
Allen denen will dieser Kurs Hilfen an die Hand geben. Anhand von lustigen, informativen und geschichtlich interessanten Texten aus dem 19. bis 16. Jahrhundert kann das Lesen der Sütterlin-Schrift und der deutschen Kurrentschrift gelernt und geübt werden.
Quelle: VHS, Siegen-Wittgenstein, Programm

Handreichung neu aufgelegt: Audiovisuelle Medien rechtssicher in Forschung und Lehre nutzen

via iRightsinfo vom 16.08.2023

„Vor acht Jahren erschien die Handreichung zu urheberrechtlichen Fragen bei der Nutzung von audiovisuellen Materialien in Forschung und Lehre erstmals. Nun wurde sie von den beiden Autoren – Paul Klimpel und Fabian Rack – sind Rechtsanwälte bei iRights.Law und Autoren bei iRights.info – grundlegend aktualisiert und ist jetzt in einer neuen Fassung veröffentlicht. Der Text steht unter der freien CC BY-4.0-Lizenz der Öffentlichkeit zur Verfügung.“

 

Download (PDF, 3.24MB)

Erschienen: Gregor Schöllgen: „SMS. Ein deutscher Anlagenbauer in der Welt 1871 – 2021“

„Wie die Zukunft aussieht, weiß man nicht. Aber man kann sich ihr stellen. Wie das geht, zeigt ein Maschinen- und Anlagenbauer im Siegerland. 1871 von der Familie Weiss als »Werkzeug-Fabrik« ins Leben gerufen, hält das innovative Hightech-Unternehmen seither die Konkurrenz auf Distanz. 150 Jahre nach ihrer Gründung ist die SMS group mit ihren weltweit 14.500 Mitarbeitern ein Pionier der smarten Fabrik und der Wegbereiter für eine umweltneutrale und nachhaltige Metallurgie. So schreibt man Geschichte.“
Quelle: Verlagsinformation Weiterlesen

NRW: Denkmalförderung 2024 startet – Landesförderung trägt zur Erhaltung von Denkmälern bei

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat heute den Aufruf für das Programm zur Denkmalförderung 2024 veröffentlicht.

„Gemeinsam das historisch-kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens bewahren: Das ist die Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege. Die zahlreichen Denkmäler in unserem Land stehen für die Entwicklung unserer Landesteile und Regionen und legen darüber Zeugnis ab. Die heutigen Generationen stehen in der Verantwortung, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Nur mit den zahlreichen Privatpersonen, Vereinen und Initiativen ist es möglich, die fast 90.000 Bau- und Bodendenkmäler zu schützen, zu pflegen und zu erhalten. Dazu trägt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit der Denkmalförderung 2024 bei,” so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Mit der Förderung nach den „Förderrichtlinien Denkmalpflege“ unterstreicht die Landesregierung Nordrhein-Westfalen ihren Willen, die historisch-kulturellen Wurzeln unseres Landes zu bewahren und die Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer in ihrem vorbildlichen Engagement zu unterstützen. Weiterlesen

Vorlesenachmittag: Wie Frida ihre Erinnerungen aufbewahren will

„Erinnerungen aufbewahren. Einfach so – Deckel drauf, das war’s. Diese Idee hat Frida. Denn sie ist traurig. Sie hat viele köstliche Blaubeeren gepflückt, kann sie aber gar nicht alle essen. Dann erinnert ihre Oma sie daran, dass man aus den kleinen Früchten auch in einem Glas Marmelade einmachen kann – und so sehr lange haltbar macht. Das bringt Frida auf eine Idee. „Deckel drauf und aufbewahrt – Wie Frida ihre schönsten Erinnerungen bewahren wollte“ von Autorin Vera Brosgol heißt das Buch, das die Lesepaten das nächste Mal vorlesen. Der Vorlesenachmittag findet am Donnerstag, 10.08.2023, von 15.30 bis 16 Uhr im „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“ in Bad Berleburg statt. Eine Anmeldung für die Aktion in der Stadtbücherei ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.“
Quelle: Stadt Bad Berleburg, Aktuelles, 3.8.2023