Bundesarchiv digitalisiert alle Dokumente zur 1848/49er Revolution

Hollmann: „Freiheit und Mitbestimmung müssen immer wieder erkämpft werden“

Erste Seite einer mehrseitigen Eingabe aus dem Bestand „Deutsche Verfassunggebende Reichsversammlung“ (BArch, DB 51/330 fol 24) von Fr. Schmidt aus Siegen im Juli 1848.


Anlässlich der 175. Jahrestage der Revolution von 1848/49 wird das Bundesarchiv alle seine Unterlagen aus diesem Zusammenhang online stellen. Das sind rund eine halbe Million Seiten. Knapp die Hälfte ist schon jetzt per Rechercheanwendung invenio verfügbar, die übrigen Dokumente sollen noch in diesem Jahr hinzukommen. Zu den Dokumenten gehören Sitzungsprotokolle der Deutschen Nationalversammlung und ihrer Ausschüsse (Bestand DB 51) ebenso wie Akten der Reichsministerien (DB 53 und weitere).

Der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, sagte: „Am 18. Mai 1848, also vor 175 Jahren, trat die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen, das erste gesamtdeutsche Parlament – dies ist ein Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte. Die Ereignisse von 1848/49 zeigen zugleich, gegen welche Widerstände und Hindernisse diejenigen kämpfen müssen, die sich für Freiheit und Mitbestimmung einsetzen. Mit der Online-Stellung der im Bundesarchiv überlieferten Unterlagen im Rahmen unseres digitalen Angebots, aber auch mit unserer analogen Bildungsarbeit in der Erinnerungsstätte Rastatt, leisten wir unseren Beitrag, dieses Thema in der Bildung und Forschung noch stärker zu machen.“

Mit der Digitalisierung und Online-Stellung senkt das Bundesarchiv die traditionellen Hürden bei der Benutzung originaler und unikaler Archivquellen ab und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz der Originale, deren dauerhafter Erhalt auch im Zeitalter der Digitalisierung unverändert ein prioritäres Ziel des Bundesarchivs darstellt.

Bei handschriftlichen Dokumenten ist das Bundesarchiv bestrebt, die Zugänglichkeit mit Hilfe von Transkriptionen zu vereinfachen. Dazu wird aktuell der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Handschriftenerkennung an Kolonialakten und einzelnen Karteikartenbeständen erprobt, mit dem Ziel, diese Unterstützung dann zukünftig für verschiedenste Handschriften und Bestände einsetzen zu können.

Die Bundesarchiv-Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen der deutschen Geschichte in Rastatt erinnert mit ihrer Dauerausstellung, aber auch Vorträgen, Veranstaltungen und Bildungsangeboten, an die Ereignisse von 1848/49.

Quelle; Bundesarchiv, Pressemitteilung, 15.5.2023

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